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News: Gut, dass ich aufgeklärt wurde: auch ein Einhorn muss ja mal schlafen.  (Albizia)
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News: Gut, dass ich aufgeklärt wurde: auch ein Einhorn muss ja mal schlafen.  (Albizia)

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|3|7|Kein Problem ist so groß oder kompliziert, dass man nicht vor ihm weglaufen könnte. ;D (casa)

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Autor Thema: Wilder Schnittlauch  (Gelesen 6923 mal)

NaDeWe

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Wilder Schnittlauch
« am: 21. Mai 2018, 21:20:05 »

Schnittlauch aus dem Gartencenter wird bei uns irgendwie nichts, Ernte zumeist unbefriedigend. Spätestens im zweiten Jahr, egal an welchem Standort.

Kann wilder Schnittlauch eine Alternative sein? Die freie Natur hat hier viel zu bieten, in Schatten- und in Sonnenlagen.

Die Fragen:
1. Ist wilder Schnittlauch geschützt?
2. Kann man wilden Schnittlauch in gleichem Maße genießen wie der kultivierte?
3. Nur zur Sicherheit, bin kein Experte in Sachen Naturentnahme von Kräutern, kann man ihn mit irgendwas verwechseln? Die Halme riechen sehr intensiv nach Lauch. Stehen vereinzelt, aber in größeren Gruppen zusammen
4. Sollte man ausreichend Erde von der Fundstelle mitnehmen oder kann man die Pflanze im Garten in normale Gartenerde setzen?

Über Tipps würden wir uns freuen.
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Gartenklausi

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #1 am: 21. Mai 2018, 21:26:34 »

Zu Deinen Fragen zum wilden Schnittlauch kann ich nichts sagen.

Ich hatte allerdings auch etliche Jahre nur Misserfolge mit den Schnittlauchtöpfchen aus dem Gartencenter, ehe ich beim Staudengärtner einen Topf der Ziersorte 'Forscate' erstand. Der wächst prima, versamt sich (ohne allzu lästig zu werden), sieht sehr hübsch aus und schmeckt gut.
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NaDeWe

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #2 am: 21. Mai 2018, 21:44:44 »

'Forescate' haben wir auch. Als mickriges Pflänzchen von Rü.... bekommen, mickert es neben 'Altai' und 'Elbe' vor sich hin. Standortwechsel brachte auch nichts. Halme aller drei Sorten sind stecknadeldünn, und fern der angepriesenen Höhe von 30 bis zu 60 cm. Bei 20 cm knicken sie schon ab und kriechen noch ein wenig herum. Gekauft als zweizwiebliges Pflänzchen haben sich die Zwiebelchen im dritten Standjahr gerade mal verdoppelt. Nach der Vegetationsperiode hatten wir umpflanzen geplant, die Zwiebelchen müssen dafür erst gefunden werden....

Der wilde wuchert so herum, mit kräftigen Halmen. Neid kommt auf.
« Letzte Änderung: 21. Mai 2018, 21:47:29 von NaDeWe »
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neo

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #3 am: 21. Mai 2018, 22:22:56 »

Kann wilder Schnittlauch eine Alternative sein?

Für die Verwendung in der Küche sicher, man kann ihn genau gleich gebrauchen. Soll sogar einen intensiveren Geschmack haben.  Wenn man im zeitigen Frühjahr danach Ausschau hält kann man ihn auch nicht verwechseln finde ich. Er kommt so früh, da schläft anderes Grasartiges noch. Ich habe überhaupt erst so gemerkt, dass da wilder Schnittlauch bei uns unter den Bäumen wächst, weil er so früh grünt.
Ich hole selten vom Wilden, der Kultivierte wächst näher am Haus und eher noch kräftiger.
Ein Nährstoff oder Wasserproblem könnte deiner nicht haben? Oder jemanden um ein Stück bitten, der kräftigen Schnittlauch im Garten hat?
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Nemesia Elfensp.

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #4 am: 22. Mai 2018, 16:36:26 »


Ein Nährstoff oder Wasserproblem könnte deiner nicht haben?
oder evtl Schnittlauchrost (Puccinia allii )?
und wie steht's mit dem pH-Wert des Bodens?
Zitat
Schnittlauch ist ein sehr pflegeleichtes Kraut, das zum Wachsen und Gedeihen einen humosen Boden mit lehmig-sandigen Anteilen (guter Mischboden) und eine Boden-pH-Wert von 6 bis 7 braucht. .

und weiter heisst es dort:
Zitat
Wichtig ist ebenso die regelmäßige Wasserzufuhr. Trotzdem sollte vermieden werden, dass die Pflanze im Wasser steht

Und mit einer eigenen Aussaat in Horsten, hast Du es auch schon probiert?
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lerchenzorn

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #5 am: 22. Mai 2018, 18:08:09 »

'Forescate' zeigt sich bei uns eher anspruchsvoll, möchte im dürren Sand mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Der aus billigen Samentüten gezogene Schnittlauch wächst dagegen an den meisten Stellen passabel.

Wilder Lauch ist in unserer Gegend niemals Schnittlauch,  sondern meistens Weinberg-Lauch (Allium vineale). Der dürfte ziemlich faserig im Mund liegen.  :-X
Echten Schnittlauch kenne ich im Tiefland nur von Flussufern.Ziemlich anspruchslos ist nach meinem Eindruck die wilde, zierlichere Form von den Kalkplatten der öländischen Alvar.
Wenn Ihr regelmäßig erntet, muss natürlich auch gedüngt werden und Zeit zum Nachwachsen sein. Aber das weißt Du sicher.  ;)

« Letzte Änderung: 22. Mai 2018, 18:11:21 von lerchenzorn »
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Amur

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #6 am: 22. Mai 2018, 18:22:49 »

Wie die Unterschiede doch sind.
Bei uns braucht man nur etwas Schnittlauchiges im Garten einzusetzen, schon kommen Sämlinge an allen Ecken und Enden.

Lauchzwiebel, Schnittlauch und Co verjüngen sich hier praktisch von selber. Wir sitzen aber auch mehr oder weniger in einer Au und haben daher wohl den passenden Boden.
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thuja thujon

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #7 am: 22. Mai 2018, 22:37:12 »

Ich kenne den wilden Schnittlauch auch nur als faseriges etwas mit viel Aroma. Wächst dort wo es schön trocken ist. Auch mal im Rasen und stinkt nach dem mähen ordentlich, im Rasen auf Trockenstandort verdrängt er auch die Gräser.

Die Blütenstiele vom normalen Schnittlauch sind ähnlich `zart´, der echte wächst hier je nach Wasserangebot wie blöd. Die schönste Staude wächst bei mir aus einem Riss im Betonweg. Hat sich mal ausgesamt und profitiert seitdem vom gleichmäßigen Wasserangebot unterm Weg. Die ist immer am frühesten und etwa 50cm hoch.

Unter Glas in optimaler Erde vorgezogene Schnittläucher haben nach dem auspflanzen in echtes Licht und trockenen Boden Probleme. Futter und Feuchtigkeit, dann sollte es klappen, Schnittlauch will eigentlich nicht lange austrocknen. Ich würde mal ne Aussaat probieren, dass die Jungpflanzen gleich an harte und reale Bedienungen gewöhnt werden.
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Zausel

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #8 am: 23. Mai 2018, 06:06:33 »

... Der dürfte ziemlich faserig im Mund liegen.
Das zarte Grün nach dem Austrieb im Frühjahr (10 ... 20 cm) ist äußerst lecker.
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neo

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #9 am: 23. Mai 2018, 11:06:33 »

Das zarte Grün nach dem Austrieb im Frühjahr (10 ... 20 cm) ist äußerst lecker.

Und wie gesagt, so früh! Der Wilde ist der erste frische Schnittlauch nach dem Winter. :D
(Und von wegen "faserig": Ich weiss ja nicht wie ihr in Deutschland Schnittlauch konsumiert, wir in CH nehmen ihn nicht in Büscheln zu uns und mahlen drauf rum ;D ;), das Zerkleinern und Verfeinern erledigt bei mir die Schere.)
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lerchenzorn

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #10 am: 23. Mai 2018, 11:14:56 »

In dem Fall war von Weinbergs-Lauch die Rede, kein Vergleich mit Schnittlauch. Der schmeckt etwa so wie sein Standort aussieht. Staubig, struppig, derb.

Vielleicht mit Asunahme einer kurzen Zeit:
... zarte Grün nach dem Austrieb ...
« Letzte Änderung: 23. Mai 2018, 11:16:36 von lerchenzorn »
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neo

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #11 am: 23. Mai 2018, 11:35:38 »

kein Vergleich mit Schnittlauch

Na dann ist ja gut und ich habe zu überfliegend gelesen. ;)
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thuja thujon

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #12 am: 25. Mai 2018, 21:45:40 »

Der Austrieb vom Weinbergslauch ist trotzdem für kurz verwertbar. Je schneller der ging, desto besser isser. Wie beim Bärlauch, da erntet man allerdings ein paar Wochen länger. Weinberglauch wächst auch mit Sedum zusammen, auch auf der Mauerkrone. Das sagt eigentlich alles zum Standort.

Wenn Schnittlauch im ersten Jahr ein bisschen und im 2ten Jahr noch weniger wächst, liegts meist am unpassenden Boden. Feucht-lehmig-nährstoffreich will er. Mehr Auwald als Mauerkrone. Er stirbt zwar nicht in einem knochentrockenem Topf ohne Dünger und Wassergaben nur wenns regnet, da kann man Sämlinge auch auf 5-10cm halten ohne das sie sterben, eine zarte Gaumenfreude ist das dann aber auch nicht mehr.
Ich würds wirklich mal mit Aussaat probieren, die Keimlinge gewöhnen sich eher ein als umgepflanzte Jungpflanzen. Wenn es eine Regenrinne gibt die undicht ist, ruhig in die Tropfkante säen und Nährstoffe nicht vergessen, gerade auf Sandboden.

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NaDeWe

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #13 am: 28. Mai 2018, 10:01:35 »

Vielen Dank für eure zahlreichen Hinweise.

Sorten von Bekannten, auch eine ganz alte, Samenstände stehen lassen, Schnittzeitpunkt/Schnitthöhe und Erntedauer, unterschiedliche Bodenverhältnisse und Standorte (fern von Petersilie, der im übrigen nur an den unmöglichsten Standorten gedeiht, und nicht dort, wo er soll bzw. gehegt wird), alles ausprobiert. Wo es vielleicht noch hakt, so erkenne ich aus euren Postings, das könnten die Nährstoffe sein. Wir sträuben uns davor Kräuter mit Dünger zu versehen. Wir können sowas nicht selbst herstellen, so greifen wir auf Gemüse- und Kräutererde zurück, die wir im Austausch mit "über das Jahr verbrauchter Erde" einigen Kräutern zu Verfügung stellen. Alte Erde etwas abtragen, neue drauf. Das reichte bislang aus, wahrscheinlich nicht für den Schnittlauch.

Auch mit Salbei haben wir neuerdings Probleme. Wir fragen uns darüber hinaus schon seit Jahren, welchen Einfluss die Flugzeuge haben könnten, die täglich in unzähligen Massen, insbesondere um Ferienzeiten herum, etwas versetzt über unser Gartengrundstück hinweg starten. Eine Bodenanalyse wollte ich schon immer mal in Auftrag geben ....

Welchen Dünger bevorzugt ihr denn, und in welchen Mengen?

Wir haben uns über das Wochenende mit wildem Schnittlauch eingedeckt und wollen die Zwiebelchen dort verteilen, wo wir Raum für Bärlauch gelassen haben. Das wird spannend im nächsten Frühjahr.
« Letzte Änderung: 28. Mai 2018, 10:11:29 von NaDeWe »
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thuja thujon

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Re: Wilder Schnittlauch
« Antwort #14 am: 28. Mai 2018, 10:30:03 »

Salbei und Schnittlauch wollen Kalk im Boden.
Verbrauchte Blumenerde ist kein besonders toller Dünger, verbessert weder den Boden außer dass er ihn humoser macht, dieses humoser verbraucht gleichzeitig Stickstoff und gerade Schnittlauch will früh im Jahr bevor die Bakterien ausreichend liefern frei verfügbaren Stickstoff im Boden.
Organisch düngen wird schwierig, Mist, Jauche usw macht Probleme wegen Hygiene und lockt Zwiebelfliege und Co. an.

Ich nutze Kalkammonsalpeter oder schwefelsauren Ammoniak, lässt sich noch am ehesten an den Bedarf angepasst düngen, so dass nicht unnötig Nährstoffe verloren gehen. Pro Laufmeter dünge ich übers Jahr bestimmt 5-10g auf 2-3 Gaben verteilt. Geerntet wird rund 6kg pro Meter auf 3 Schnitte.
« Letzte Änderung: 28. Mai 2018, 10:31:39 von thuja thujon »
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