Ohne zu wissen wie denn nun der eigentliche Brunnen aufgebaut ist, wird dir keiner wirklich weiterhelfen können.
Als wir hier auf diesen Hof zogen, war uns nicht einmal klar, dass es tatsächlich einen Brunnen gibt. Einer unserer Nachbarn berichtete uns dann von seinen Besuchen zur Kinderzeit hier auf der Hofstelle und er erwähnte auch einen Brunnen. Wir wurden neugierig und fragten nach.
"Ja, das schwarze Plastikrohr das auf die Stallgasse mündet, gehört zu einem Brunnen." berichtete er daraufhin bereitwillig.
"Aber eigntlich gab es mal einen richtigen Brunnen im "Schweinehof", ja das ist der Innenhof."
Beim nächsten mal als der Nachbar zu Besuch war, ergriff er die Initiative, nahm sich einen Metallstab und begann nach seiner Erinnerung wo der Brunnen gewesen sein müsste, den Hof abzusuchen...m² für m²............
Und tatsächlich! Er fand dann auch den eigentlichen Brunnen. Dieser lag, inzwischen mit einem Betondeckel abgedeckt, etwa 40cm unterhalb des Erdniveau.
Wir gruben den Deckel aus und schoben ihn zur Seite. Ein etwa 10 Meter tiefer Brunnen war zu sehen - kein Wasser sichtbar, aber wir hörten wie einige Erdbrocken in der Tiefe in Wasser platschten.
Nun fiel mir auch wieder ein Gespräch ein, dass ich vor unserem Einzug mit einer Mitarbeiterin des Landkreises hatte. Die Behörde kennt die Grundwasserspiegel erklärte sie mir und bei uns seien die Grundwasserspiegel sehr stark schwankend - "......im Sommer bis zu 10 Meter unter Normalnull und im Winter nur 1 Meter unter Normalnull."
Also musste der Brunnen auf jeden Fall 10 Meter tief sein, den früher gab es noch keine Stadtwasserleitung und die Hofbewohner nutzten den Brunnen (Zitat Nachbar).
Inzwischen hatten wir eine Taschenlampe zur Hand um den Brunnen auszuleuchten und tatsächlich entdeckten wir auf etwa halber Höhe das schwarze Kunstoffrohr, wie es durch den Betonring in den Brunnen geführt worden war.
Das also war unser schwarzes PE-Rohr von der Stallgasse - es führte als nicht senkrecht in den Boden, sondern war schräg eingegraben, zum eigentlichen Brunnen geführt worden.
Natürlich gab es die eigentliche Pumpe/Hauswasseranlage auf der Stallgasse nicht mehr und mit ihr war auch das Rückschlagventil verschwunden.
Wir sicherten dann die Fundstelle des Brunnens und setzen am nächsten Tag einen neuen Brunnenring auf und schlossen diesen mit dem Betondeckel.
Dann wurde später wieder eine Pumpe/Hauswasseranlage mit Rückschlagventil instaliert, eine seperat abgesicherte Stromleitung gelegt und das ganze in Betrieb genommen. Wir können den Brunnen allerdings nicht im Winter nutzen, da es auf der Stallgasse nicht frostfrei ist.
Ohne die Kindheitserinnerungen unseres Nachbarn hätten wir den Brunnen nie gefunden, ja wir wären nicht einmal darauf gekommen, dass es einen solchen Brunnen hier gibt.
Ich wünsche viel Erfolg bei Eurer Brunnenreaktivierung und bin sehr gespannt, wie es ausgeht
Nemi