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News: Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind. Andere gibt's nicht (Adenauer)

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Autor Thema: Saure Wiese in blühenden Acker verwandeln!  (Gelesen 5059 mal)

pearl

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martina 2

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Re: Saure Wiese in blühenden Acker verwandeln!
« Antwort #16 am: 05. Juni 2018, 14:20:51 »

Die erste Frage ist was für einen Boden du hast. Sandböden sind von Natur aus ziemlich sauer, ein pH-Wert von 4,5 nicht ungewöhnlich.

Und die eigentlich interessante Frage ist: was stört dich daran? Die allermeisten Nutz-und Zierpflanzen sind ausgesprochen pH-tolerant. Auf nem Sandbodrn mit pH 4,5 wächst Gemüse und Obst nicht schlechter als auf einem lehmig-homosen Boden mit pH 6-6,5, jedenfalls nicht, wenn man fehlendes Wasser und schlechtere Nährstoffhaltekraft durch angepasste Bewässerung und Düngung ausgleicht.
Ab und an etwas kohlensaurer Kalk schadet ganz sicher nicht, dass ein guter Gartenboden aber gefälligst pH 5,5-6,5 zu haben hat ist schlicht Unsinn.
Wenn es dir um Bodenlockerung via Gründüngung geht nimm Bitterlupine. Wurzelt tief, ist genehmigungsfrei und liefert Stickstoff.

Keine Ahnung, ob das bei dir helfen könnte, aber im Waldviertel (Urgestein, Sandboden) werden gern Kartoffel als Pionierpflanze eingesetzt, um den Boden zu lockern. Und natürlich Gründünger. Und wie steht's mit Kuhmist? Der kann, nicht zu frisch, wahre Wunder wirken.
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Schöne Grüße aus Wien!

Jens65

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Re: Saure Wiese in blühenden Acker verwandeln!
« Antwort #17 am: 05. Juni 2018, 19:48:11 »

Schönen Dank für eure zahlreichen Antworten! Manche waren sogar hilfreich. Besonders hat mich allerdings eure Unwissenheit in Sachen Holzkohle amüsiert. Habt ihr schon einmal etwas von Terra Preta gehört! Wahrscheinlich nicht! Sonst wäre kaum die Bemerkung gekommen, das Holzkohle das Bodenleben behindern würde. Das Gegenteil ist der Fall. Ich arbeite seit 20 Jahren mit Terra Preta. Es ist das beste, was man seinem Acker antun kann! Terra Preta ist eine Erfindung der Indianer im Amazonas Gebiet, die allerdings wieder in Vergessenheit geriet! Über das Amazonasgebiet kann man sagen, das es die unfruchtbarste Gegend auf der Erde ist! Die Böden sind Nährstoffarm und sehr sandig. Die Indios haben sich sehr einfach ihren Boden selbst gemacht, indem sie alle Abfälle Fäkalien und auch die Holzasche mit den halb verbrannten Holzresten in einem großen Bottich kompostierten. Auf dem Kompost haben sie dann ihre Landwirtschaft betrieben! Das Irrsinnige dabei ist, das dieser Kompost einmal ausgebracht immer weiter anwuchs. Normalerweise verbraucht sich der Kompost in ein paar Jahren. Dieser wächst aber immer weiter an. Jedes Blatt, das darauf fällt, wird zu Kompost, der sich aber nicht weiter abbaut. Man hat lange gerätselt bis unsere Wissenschaftler das Geheimnis von Terra Preta gefunden haben. Es ist tatsächlich die Holzkohle die einen Anteil von 10 bis 20 % des Gemisches ausmachen sollte. Diese bringt man mit EM versetzt in den Kompost und lässt das ganze ein halbes Jahr reifen, danach hat man Terra Preta, den besten organischen Dünger den man sich denken kann. EM das sind effektive Mikroorganismen! Könnt ihr im Internet bestellen! Was meinen Acker betrifft, den haben die Rinder durch Überdüngung sauer gemacht, dadurch das der Boden wenig Humus aber viel Ton enthält ist er recht undurchlässig geworden. Ich werde ihn ein paar Jahre lang mit Verschiedenen Bodenverbesserern wie Lupine und Erbsen und der gleichen aufbereiten und konsequent tief pflügen, auch wenn das mit meinem kleinen Zweiachser eine Tortur ist. Einen richtigen Traktor kann man da leider nicht einsetzen. Es ist nicht einzusehen, das, wenn rechts und links die Acker fruchtbar sind, mein Acker das nicht auch sein kann!
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Natternkopf

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Re: Saure Wiese in blühenden Acker verwandeln!
« Antwort #18 am: 05. Juni 2018, 21:17:44 »

Salü Jens65

Du kannst davon ausgehen, dass keine Unwissenheit in Sachen Holzkohle vorhanden ist.
Wir sind hier zwar unterschiedlich in Meinung und in der Anwendung.

Keine Erwähnungen in den Antworten jedoch bedeutet nicht:
Habt ihr schon einmal etwas von Terra Preta gehört! Wahrscheinlich nicht!

- Beispiel 1
- Beispiel 2

Grüsse Natternkopf

Edith hat gesagt: Da gehört noch was hin.
« Letzte Änderung: 05. Juni 2018, 21:49:43 von Natternkopf »
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Secret Garden

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Re: Saure Wiese in blühenden Acker verwandeln!
« Antwort #19 am: 05. Juni 2018, 21:33:57 »

Schönen Dank für eure zahlreichen Antworten! Manche waren sogar hilfreich. Besonders hat mich allerdings eure Unwissenheit ... amüsiert. 

Mir erscheint dieser Beitrag arrogant und unverschämt. Man könnte daraus schließen, dass die Frage nur ein Vorwand war, um anschließend in Sachen Terra Preta und EM zu missionieren. :-\
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Dietmar

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Re: Saure Wiese in blühenden Acker verwandeln!
« Antwort #20 am: 05. Juni 2018, 21:34:08 »

Zitat
Was meinen Acker betrifft, den haben die Rinder durch Überdüngung sauer gemacht

Die Exkremente der Rinder sind aber basisch. Mit basischen Exkrementen kann man unmöglich den Boden sauer machen.

Warum sind diese Exkremente basisch? Weil diese bei der Zersetzung Ammoniak freisetzen und mit Wasser bildet sich ein basisches Hydroxid. Ich hatte schon geschrieben, dass manche Bauern der Rindergülle konzentrierte Schwefelsäure zugeben, damit die Gülle neutral wird. Neutral bedeutet, dass die Schwefelsäure den Ammoniak zu Ammoniumsulfat abgebunden hat.

Das bringt 2 positive Aspekte:
1. Die Verfügbarkeit von N steigt stark an und damit die Düngewirkung. Ansonsten verflüchtigt sich das Ammoniak in die Luft.
2. Die Gülle stinkt nicht mehr so stark, was die Akzeptanz der Gülleausbringung bei der Bevölkerung erhöht.

Alternativ der hochgefährlichen konzentrierten Schwefelsäure könnte man die gleichen Effekte auch durch die Zugabe von Eisensulfat erreichen, was ja auch von manchen Bauern gemacht wird.

Der niedrige, sehr saure pH-Wert des Bodens sollte bei einem lehmig/tonigen Boden zu denken geben.

Entweder ist die pH-Wert-Messung völlig falsch oder der Boden ist irgendwie chemisch belastet, denn lehmiger Boden wird nicht einfach so sauer. Eine harmlose Erklärung wäre, wenn die Bauern die nichtpflügbare Ecke zur Ablagerung von saurem Dünger genutzt hatten. Aber so viele saure Dünger gibt es nicht. Mir fallen da vor allem Magnesiumsulfat und Eisensulfat ein. Aber auch Ammoniumsulfat ist sauer, da die Schwefelsäure sehr viel stärker ist als das Ammoniumhydroxid. Ammoniumsulfat dürfte in der Landwirtschaft sehr viel mehr als Eisen- und Magnesiumsulfat eingesetzt werden.

Deine Begeisterung für Terra Preta in allen Ehren und bei Sandböden ist diese durchaus angebracht. Auf Lehmböden werden die Effekte minimal sein. Dazu gibt es einige wissenschaftliche Studien. Mit Terra Preta versetzte Lehmböden sind nicht fruchtbarer als normale Gartenböden. Schade um das Geld und die enttäuschten Hoffnungen.

Außerdem hatten die Indiander im Amazonas-Gebiet keine Alternativen zur Terra Preta. In Deutschland ist es viel billiger, dem Sandboden Bentonit (Lehmgranulat) und Grünschnittkompost unterzumischen. Im Lehm sind viele wichtige Nährstoffe und Spurenelemente enthalten.

Ich hatte deshalb nach der Fläche gefragt, um abzuschätzen, ob sich die Untermischung von Grünschnittkompost finanziell lohnt. Wenn Du sehr schweren lehmigen Boden hast, der trocken betonhart wird - hatte danach gefragt - dann ist auch eine Zumischung von Sand, oder wenn Du in der Nähe zur Eifel wohnst, von Lavagries 0-2 mm sinnvoll - als Bigbag bezahlbar.  Die Zumischung von Sand und Grünschnittkompost soll eigentlich Deinen Boden nicht primär fruchtbarer machen. Das ist er als Lehmboden ohnehin. Es geht in erster Linie darum, Deinen Boden luftdurchlässiger zu machen. Mit dem Grünschnittkompost wird auch dauerhafter Humus aufgebaut. Schneller geht das nicht. Durch den hohen Anteil von Holzteilchen im Grünschnittkompost, dauert es viele Jahre, bis dieser im Boden wieder abgebaut ist. Ob der vorgeschlagene Lupinenanbau sich positiv auswirkt, steht dahin, denn Lupinen brauchen an den Wurzeln den Luftstickstoff für die Bakterien, die mit den Lupinen in Symbiose leben.

Hier bei uns fallen in der Stadt pro Jahr 60000 Tonen zerschredderte Äste, Gras und sonstiger Grünabfall aus den städtischen Grünanlagen an. Ein städtischer Kompostbetrieb stellt daraus Grünschnittkompost her. Abfälle aus der braunen Tonne werden nicht kompostiert - die gehen in die Biogasproduktion. Hier kostet eine Tonne Grünschnittkompost 8,5 Euro plus 40 Euro Anfahrt - egal welche Menge. Für einen Kleingarten bestimmen die Anfahrtskosten die Gesamtkosten, aber je mehr man abnimmt, auf desto mehr Tonnen verteilen sich die Anfahrtskosten. Deshalb hatte ich auch nach der betroffenen Fläche gefragt.
Beispiel: 1 Tonne kostet pro Tonne 8,5 + 40 = 48,5 Euro, Bei einer Abnahme von 40 Tonnen kostet eine Tonne nur 8,5+40/40 = 9,5 Euro, d.h. eine größere Fläche kann wirtschaftlicher rekultiviert werden als eine kleine Fläche. Sicher gibt es in Deiner Gegend auch Kompostbetriebe. Achte darauf, keine Kompost zu kaufen, bei dem Inhalte der braunen Tonne verwendet wurden.

Am Wichtigsten ist in meinen Augen aber zunächst, die Ursachen des sehr sauren pH-Wertes zu klären. Die Rinder waren es mit Sicherheit nicht. Also noch einmal messen, um festzustellen, ob die erste pH-Messung fehlerhaft war. Ansonsten drängt sich der Verdacht auf, dass der Boden chemisch belastet ist, denn Lehmboden wird normalerweise nicht so sauer. Wenn der saure pH-Wert stimmt, würde ich eine qualifizierte Bodenanalyse machen lassen, in der auch auf Schadstoffe und Schwefel untersucht wird und ich würde den Vorbesitzer fragen, was er mit dem Boden gemacht hat. Vorher würde ich keine Mühe und Puseratze in diesen Boden investieren. Wenn saure Dünger die Ursache sind, dann lässt sich das mit Kalk gut beheben aber ansonsten ... .
« Letzte Änderung: 05. Juni 2018, 21:38:10 von Dietmar »
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Dietmar

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Re: Saure Wiese in blühenden Acker verwandeln!
« Antwort #21 am: 05. Juni 2018, 21:41:20 »

Zitat
Besonders hat mich allerdings eure Unwissenheit ... amüsiert. 

Wahrscheinlich hast Du ein übersteigertes Selbstbewußtsein, denn die Unwissenheit liegt bei Dir, sonst würdest Du nicht Terra Preta, mit der Du angeblich jahrzehntelange Erfahrung hast, bei Lehmböden anwenden wollen. Außerdem wüsstest Du, dass Rinderexkremente den Boden unmöglich sauer machen können.
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Witteke

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Re: Saure Wiese in blühenden Acker verwandeln!
« Antwort #22 am: 06. Juni 2018, 14:10:23 »

Es ist nicht einzusehen, das, wenn rechts und links die Acker fruchtbar sind, mein Acker das nicht auch sein kann!

Ganz pragmatisch würde ich mich in der Bearbeitung des Bodens dann wohl eher an den Äckern rechts und links daneben orientieren und weniger an Techniken aus dem Amazonas Becken.
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Bristlecone

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Re: Saure Wiese in blühenden Acker verwandeln!
« Antwort #23 am: 06. Juni 2018, 15:03:11 »

 ;D

Diese bringt man mit EM versetzt in den Kompost und lässt das ganze ein halbes Jahr reifen, danach hat man Terra Preta, den besten organischen Dünger den man sich denken kann. EM das sind effektive Mikroorganismen! Könnt ihr im Internet bestellen!

Du bist etwas spät dran:
Ja, das Thema hatten wir schon vor Jahren sehr erschöpfend. Es hat dazu geführt, dass eine Reihe von Usern sich hier verabschiedet haben, weil sie kritische Fragen nicht beantworten konnten oder wollten und auf die Präsentation von Fakten sehr verschnupft reagierten.

https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,53751.0.html

https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,38614.0.html

https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,8268.msg190341/topicseen.html#msg190341

https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,7796.0.html

https://forum.garten-pur.de/index.php?board=36;action=display;threadid=772;start=msg10821#msg10821

Und last not least:

https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,25802.0.html
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pearl

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Re: Saure Wiese in blühenden Acker verwandeln!
« Antwort #24 am: 06. Juni 2018, 16:11:10 »


Ganz pragmatisch würde ich mich in der Bearbeitung des Bodens dann wohl eher an den Äckern rechts und links daneben orientieren und weniger an Techniken aus dem Amazonas Becken.

 :-* du bist ein Schatz!  :D
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Zausel

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Re: Saure Wiese in blühenden Acker verwandeln!
« Antwort #25 am: 16. Juni 2018, 20:20:04 »

... Bloß da wächst nichts. ...
Dazu kann ich dir ein gutes Buch empfehlen!
Hier wächst nichts
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