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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden  (Gelesen 3321 mal)

Chica

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Hallo Puris, ich bin besorgt. Jedes Jahr im Sommer kaufe ich verschiedene Campanula-Arten vom Gärtner oder vom Baumarkt zu, um meinen Glockenblumen-Scherenbienen, Osmia rapunculi im Wildbienenhaus Pollen für ihre Babys zu besorgen. Sie sollen sich einfach schneller vermehren können als meine Campanula-Bestände im Garten wachsen. Dank Staudos Campanula-trachelium-Saatgut geht es stetig voran aber ich bin zu ungeduldig. Nun hat mir ein lieber Puri zum Tausch Agastachen geschickt mit dem Hinweis diese nicht sofort zu Tee zu verarbeiten, sondern sie zu stutzen und nur den Neutrieb zu verwenden, die Pflanzen stammten aus konventioneller Produktion und enthielten ggf. Pflanzenschutzmittelrückstände. Ist es damit nun auch für meine Bienen gefährlich den Pollen frisch gekaufter Glockenblumen zu verwenden  :-\? Ich habe gestern drei Pflanzen aus dem Baumarkt geholt. Was hilft der schönste Pollen, wenn im nächsten Jahr dann keine Bienen schlüpfen  :'(. Und hier habe ich tatsächlich Informationen dazu gefunden. Da stehen im Baumarkt Töpfe mit bunten Steckern mit der Aufschrift "Bienenfreundliche Pflanze" und dann das  :o  :o . Schaut Euch das an. Ich will hier keinen Glaubenskrieg anzetteln aber:

Kann ich meinen Bienen die drei gekauften Campanula portenschlagiana- Töpfe unbedenklich hinstellen?
Wenn nicht sofort, wie werden die Pflanzen ungefährlich: gründlich abspritzen, abschneiden, Neutrieb abwarten oder wie  ??? ?
Sind Pflanzen aus bio-ökologischem Anbau, wie ich sie auf dem Berliner Staudenmarkt z.B. von Gaißmeyer mitgenommen habe ungefährlich?

Habt Ihr darüber schon einmal nachgedacht?




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Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)

partisanengärtner

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #1 am: 24. Juni 2018, 10:27:00 »

Wenn es nicht gerade "biologisch" angebaute Stauden sind würde ich davon ausgehen das sie mit systemischen Mitteln behandelt sind.
Macht ja einen schlechten Eindurck wenn sie verlaust oder angefressen sind. Diese wirken ja recht langfristig.
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Axel

Sternrenette

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #2 am: 24. Juni 2018, 10:38:35 »

Pflanzenschutzmittel werden auf Abbaubarkeit getestet, sonst kriegen sie keine Zulassung. Ich meine der Zeitraum wäre 6 Wochen. Dann muß alles weg sein.

Deine Bienen fliegen ja auch nicht nur in Deinem Garten.
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thuja thujon

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #3 am: 24. Juni 2018, 10:53:19 »

Partisanangärtner: kann man so nicht sagen, künstlich oder Bio ist kein relevantes Kriterium. Es gibt auch künstlich hergestellte Kontaktmittel und auch systemische Biomittel die Bienengiftig sind, Spinosad etwa. Es gibt auch Biomittel die keine Biozulassung haben, sondern nur Konvi, Vertimec pro etwa.

Was letztendlich entscheidend ist, dass die Anwendung lange genug vor dem Verkauf stattgefunden hat, egal mit was. Wartezeit entfällt meist bei Zierpflanzen, auch unter Glas, da sie nicht gegessen werden. Nachfragen bei der Gärtnerei kann helfen, die müssen Buch über die Behandlungen führen.
Sorgen würde ich mir nur in Ausnahmefällen machen, die verlinkten Reportagen sind stark übertrieben und man riecht die Skandalprovokation raus. Gut recherchiert sind die nicht. Das Thema sollte allerdings mal vermehrt wissenschaftlich angegangen werden. Nur weil seit Jahrzehnten konventionelle Stauden in Parks und Gärten problemlos gepflanzt werden und dort noch nichts aufgefallen ist, eher im Gegenteil, die Blüten dort sollen den Insekten zugutekommen, muss das ja nicht heißen, dass es unbedenklich für alle ist.
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Chica

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #4 am: 24. Juni 2018, 11:30:19 »

Deine Bienen fliegen ja auch nicht nur in Deinem Garten.

Wenn ich die Töpfchen, so wie ich es im letzten Jahr getan habe, direkt vor das Wildbienenhaus stelle nutzt Osmia rapunculi nur diese Pflanzen. Die Sammelflugdistanz für solch kleine Wildbienenarten liegt bei maximal 150 m. Sie bewegen sich also nicht weit von meinem Garten entfernt.
 
Im oben verlinkten Artikel ist zu lesen, dass verschiedene Pflanzenschutzmittel innerhalb der EU inzwischen verboten sind, was aber nicht auf die Pflanzenproduktion im Gewächshaus zutrifft. Da haben wir mit den Glockenblumentöpfen dann wohl den Volltreffer  :-\ , oder?
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Dunkleborus

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #5 am: 24. Juni 2018, 11:49:20 »

Gewächhauskultur ist teuer. Das lohnt sich nur, wenn die Pflanzen perfekt sein müssen. Auch Einsatz von Spritzmitteln ist teuer. Typische Baumarktware sieht oft "perfekt" aus, grösser, grüner, weicher, üppiger. In normalen Staudengärtnereien sind die Pflanzen im Sommer üblicherweise draussen und sind oft nicht so gepäppelt ("mickriger"). Wenn es dann noch ein Biobetrieb ist, hätte ich keine Bedenken.

Ich arbeite aber schon länger nicht mehr in der Produktion - falls sich da was Grundlegendes geändert haben sollte, hoff ich auf die Profis hier.

Ansonsten: C rapunculoides pflanzen, die vermehrt sich gut. Äusserst gut.

Bei Herbstpflanzung müsstest du dir keine Sorgen machen, ausser dass gepäppeltes Baumarktzeug nicht über den Winter kommt.
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Daniel - reloaded

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #6 am: 02. Juli 2018, 20:52:09 »

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« Letzte Änderung: 13. August 2018, 20:51:38 von Daniel - reloaded »
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Chica

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #7 am: 07. Juli 2018, 07:33:55 »

Danke Daniel aber was heißt das jetzt konkret für meine Wildbienen wenn sie den Glockenblumenpollen für ihre Larven verwenden. Wie groß ist die Gefahr, dass in den Stauden Chemiekalien sind, die die Fortpflanzung der Bienen verhindern. Die diesjährige Imago würde sich also abmühen aber im nächsten Jahr würden keine Bienen schlüpfen.

Ich habe die Töpfe am Haus stehen lassen und beschütte sie täglich mit Wasser.
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Chica

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #8 am: 07. Juli 2018, 07:38:23 »


Ansonsten: C rapunculoides pflanzen, die vermehrt sich gut. Äusserst gut.


Danke Dunkleborus, vor der Wuchskraft bin ich schon einmal gewarnt worden. Die scheinen wirklich genau etwas für meine Halbwildnis zu sein. Ich werde jetzt googeln, wo ich ein Töpfchen bekomme  8).
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Daniel - reloaded

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #9 am: 07. Juli 2018, 08:55:38 »

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« Letzte Änderung: 13. August 2018, 20:52:09 von Daniel - reloaded »
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Staudo

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #10 am: 07. Juli 2018, 09:59:15 »

Bei Campanula aus der Staudenabteilung bzw. Staudengärtnerei hätte ich persönlich wenig Bedenken.

Die sehen dann aber oft nicht so perfekt aus.  ;)

In Nachbars Garten wächt Campanula rapunculoides.  8)
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Chica

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #11 am: 08. Juli 2018, 16:42:06 »

Sagen wir so:
Ich würde nicht unbedingt Campanula portenschlagiana und Hybriden wie "Get Me" aus dem Gartencenter aus der Zimmerpflanzenabteilung verfüttern.

Oh Shit, genau das sind sie! Sind die dann nächstes Jahr entseucht oder lieber gleich weg damit? Glockenblumen als Zimmerpflanzen, wie bitte? Die standen im Kalthaus im Baumarkt  ::) .

@Staudo
Und, was denkst Du, ist Dein Arm lang genug? Vielleicht würden die sich freuen etwas von dem "Unkraut" loszuwerden? Deine Campanula trachelium stehen jetzt schon in vielen Gartenecken und haben die wenigen Schnecken in diesem Jahr gut überlebt bisher :D aber mehrere Arten ergeben eine längere Blütezeit  8). Was hat denn Campanula glomerata für besondere Ansprüche, irgendwie wuchs die hier früher super und ist jetzt echt schwierig  :-\.
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Staudo

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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #12 am: 08. Juli 2018, 18:28:06 »

Campanula glomerata braucht mindenstens normalen Gartenboden. Dürre und Konkurrenzdruck mag sie nicht. C. rapunculoides hält hier auch in trockenen Vorgärten aus. Ich kann welche ausbuddeln, das wäre kein Problem.
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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #13 am: 08. Juli 2018, 19:07:05 »

Campanula rapunculus ist ebenfalls sehr schön und robust, sie mag auch trockenere Standorte....allerdings lehmige Böden.



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Re: Pflanzenschutzmittel in konventionell vermehrten Stauden
« Antwort #14 am: 08. Juli 2018, 21:44:04 »

rapunculus tut bei mir auf auf sand, aber wird dann natürlich nicht ganz so üppig. 

im waldgarten habe ich auch eine glockenblume aus dem handel zur terrassendeko in den blumenkübel gesetzt, zum glück keine "get me", dafür aber hieß das teil campanula cochleariifolia 'jingle blue' – niedliche garten-glockenblume... ::) ::) wäre das zarte himmelblau nicht so entzückend wie bei den wilden rundblättrigen glockenblumen, ich hätte sie für den bescheuerten handelsnamen sicher stehen lassen. :P und die waldinsekten müssen da jetzt durch. stauchungshormone aus zwei reinweißen gaura müssen sie übrigens auch verdauen. :P
« Letzte Änderung: 08. Juli 2018, 21:52:03 von zwerggarten »
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