Die Begrünung von Hauswänden ist nicht mein Gebiet. Siehe mal hier:
https://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/uw/weinstock/weinstock.htmAuf alle Fälle geht bei dieser Höhe nur eine Form der Kordonerziehung. Falls Du Neuling bei Reben bist, empfehle ich Dir dringend, zuvor Literatur zu Wein im Garten zu lesen und wenn möglich, einen Rebschnittlehrgang zu besuchen. Irgendwie murksen geht schief.
Etwas Grundsätzliches:
1. Einen ordentlichen Ertrag bekommt man nur mit einem fachmännischen Rebschnitt. Der ist an der Hauswand viel schwieriger zu realisieren, noch dazu in Höhen bis zu 4 m. Da braucht man schon einen sicheren Stand auf einer höheren Leiter. Auch im Verlauf der Saison ist Laubarbeit erforderlich.
2. In Weinbaugegenden gibt es viele Häuser, die mit Reben begrünt sind. Geschätzt über 95 % dieser Reben sind total verpilzt. Was muss man tun, um das zu vermeiden? Als Hobbywinzer bekommst Du bis auf Teldor (Botrytis) und Phosfik (Pero) keine sytemisch wirkenden Spritzmittel zu kaufen, sondern nur Kontaktmittel wie z.B. Netzschwefel und Kupferoxychlorid. Kontaktmittel schützen aber nur dort, wo sie Blätter und Trauben benetzt haben. An einer Hauswand ist es unmöglich, die Blätter und Trauben von allen Seiten ordnungsgemäß zu spritzen. Auch eine Laubwand von 4 m Höhe erfordert schon einige Mühe, überhaupt zu spritzen. Ohne Spritzen geht es (mit wenigen Ausnahmen) nicht. Daran ist noch immer jeder gescheitert, der das versucht hat. Ein weiterer Nachteil von Hauswänden ist, dass die Luft nicht durch die Laubwand zirkulieren kann wie bei Reben in Zeilen. Dadurch trocknet die Laubwand nur langsam ab, so dass die Pilzgefahr höher ist als bei frei stehenden Reben.
3. Da in Wohngegenden die sogenannte Verwirrmethode nicht funktioniert und es keine wirksamen Spritzmittel gegen den Traubenwickler für Nichtfachleute zu kaufen gibt und auch XenTari an einer Hauswand nicht funktioniert, empfehle ich Dir dringend, keine roten oder blauen Sorten anzubauen, denn der Traubenwickler bringt bis zu 100 % Totalausfall. Der Traubenwickler verbreitet sich rasent schnell in D und wenn er heute noch nicht bei Dir ist, ist er es eben in den nächsten Jahren.
4. Um die Pilzproblematik in den Griff zu bekommen, sollte man sich vor dem Kauf von Reben unbedingt mit den Eigenschaften befassen und nichts irgendwas im Gartenmarkt kaufen. Letzteres geht zu 100 % schief. Da Du von Weintrauben geschrieben hast, also Du Wein keltern willst, gibt es einige sehr pilzfeste Sorten, die mit 2 bis 3 Spritzungen im Jahr auskommen. Bei der Wahl der Sorte musst Du das Klima an Deinem Standort beachten. Bei Weinbauklima sind z.B. Muscaris, Bronner und mit etwas Abstrichen Johanniter geeignet. Bei schlechteren Lagen ist Solaris empfehlenswert.
5. Ein weiteres großes Problem sind Vögel und Wespen. da Weintrauben süßer sind als Tafeltrauben und recht kleine schnabelgerechte Beeren haben. Dazu kommt noch die sich expansiv ausbreitende Kirschessigfliege. Alle 3 Schädlinge bekommst Du mit Organzabeuteln in den Griff - mit nichts anderem. Bei Weintrauben brauchst Du die Größe 20x30 cm. Hier bringt wieder die geplante Höhe Deiner Laubwand Probleme, da das oben nur mit einer Leiter geht.