Das deckt sich sehr gut mit meinen Beobachtungen. Wir haben hier im Jahresdurchschnitt ca. 525 mm, das ist also nur wenig mehr als in Rheinhessen und Brandenburg, die zu den niederschlagsärmsten Regionen Deutschlands gehören. Dank Lehmboden wird das Wasser gut gehalten, und da ich hier im Tal wohne und direkt hinterm Garten ein kleiner Bach entlangläuft, der auch in sehr trockenen Sommern praktisch niemals gänzlich austrocknet, dürfte der Grundwasserspiegel recht hoch sein. Tau gibt es praktisch in jeder Nacht, abgesehen von den Tropennächten wie bei der Hitzewelle neulich.
Ich gieße meinen Garten nie, abgesehen von ein paar Pflanzen, die ich mir quasi als "Luxus" leiste (Astilben und Co.), und auch wenn so manche Staude etwas schlapp ist, kommt doch alles gut zurecht. Zum Glück war das Wetter nie so extrem, dass es monatelang überhaupt nicht geregnet hat, aber es kommt immer wieder vor, dass es über Wochen hinweg keine oder so gut wie keine Niederschläge gibt, Monate mit maximal niedrigen zweistelligen Regenmengen sind normal. Eingewachsene Stauden stecken das gut weg, solange der Boden einigermaßen beschattet ist.
Auf lange Sicht ist es wohl besser, im Herbst zu pflanzen, denn die ersten Fröste gibt es hier selten vor Mitte Oktober, meist bleibt es bis in den November hinein mild. Mai/Juni scheint sich in vielen Jahren als Niederschlagsmaximum zu etablieren, mit etwas Glück klappt es also auch im Frühjahr. Gemüseanbau, Gladiolen, Dahlien, Einjährige und Co. (abgesehen von Trockenheitskünstlern wie Löwenmäulchen) funktionieren nur mit Bewässerung, sofern der Sommer nicht gerade sehr verregnet ist wie letztes Jahr. Jedenfalls überlege ich mir, ob ich mir Gladiolen nochmal antue, wenn, dann wohl nur im Extra-Beet mit Gießen...