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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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19. April 2024, 07:03:41
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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen

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|7|7|Unsere Süßkirschen könnten wir zur Wurst verarbeiten, soviel tierische Bestandteile haben die. (Staudo)

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Autor Thema: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?  (Gelesen 94212 mal)

rocambole

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Rosen, Clematis integrifolia und viticella, Calamagrostis brachytricha, Geranium, Solidago, Hellenium, Astern für die Freiflächen bzw. letztere mit entsprechenden Arten auch für den Schatten.

Danke fürs Daumendrücken, dieses Jahr wässere ich, weil ja überall auch andere dazwischenstehen. Von Deinanth caerulea und Rodgersia werde ich mich wohl trennen, das macht nicht so recht Spaß.

Wir haben einen Brunnen, der bis jetzt unbegrenzt liefert - Hamburg hat wohl reichlich Grundwasser in unserer Ecke. Ich brauche also nicht zu jammern ...
« Letzte Änderung: 30. Juli 2018, 21:37:26 von rocambole »
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Sonnige Grüße, Irene
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The bad news: no WALL-E to clean up behind us

Gartenplaner

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Für mich stellt sich die Frage, wieviele Pflanzen das dauernde Hin- und Her der Extrem-Saisonen dann wirklich überleben.

Jetzt sieht man, was mit Dürre zu recht kommt - daraus kann man keine Schlüsse ziehen, ob diese Überlebenden mit extremer Kälte oder Nässe ebenso gut zu recht kommen. Beides ist eher unwahrscheinlich ...

Da gibt es schon einiges, was damit zurecht kommt. Viele Arten der eher atlantischen Sandgebiete, aber auch die der kontinentalen Flussauen - darunter sehr prächtige Stauden - sind an große Feuchtigkeitsamplituden angepasst.
...

Da würde mich auch interessieren, wo man genauer recherchieren könnte - ich hab auch schon überlegt, ob Steppen/Prärie/Wiesengesellschaften eine interessante Quelle für "neue" Staudenverwendung sein könnte, vielleicht auch kontinentale Klimaregionen?
Wobei ich mich da frage, ob die hier immer wieder auftretenden späten tiefen Nachtfröste gerade Pflanzen aus kontinentalen Klimazonen nicht überfordern, wo nach einem klar definierten Winter zügig ein klar definiertes Frühjahr kommt ohne Ausreißer.
In der letzte Woche gemähten Blumenwiese, die jetzt ziemlich gelbbraun ist, treiben einzelne Püschel schon wieder grün nach, wie mir meine Mutter berichtet, trotz Trockenheit, ich schätze, Wiesenstorchschnabel oder Ackerwitwenblume.

Ich habe ja auch Lehmboden, in nassen Jahren patschnass - also nix für Pflanzen die Trockenheit gut vertragen, dafür aber nicht viel Nässe!
Und in trockenen Jahren zwar eine Weile noch feucht, frisch, aber irgendwann dann auch trocken.

Ich bin froh, letztes Jahr endlich die Nutzung des alten Hausbrunnens in Angriff genommen zu haben, ich möchte einfach kein teuer aufbereitetes Trinkwasser vergiessen (lassen).
Allerdings bin ich grad am Schauen, ob ich den Brunnen noch etwas "vertiefen" bzw. ihn ausräumen kann, ich vermute, jahrzehntelange Nicht-Nutzung in Verbindung mit bei uns von Winter zu Sommer doch stärker schwankendem Grundwasserspiegel hat Sediment reingespült.
Wenn ich mehr freies Volumen hätte, hätte ich auch eine größere Wasserreserve.
Allerdings sollte man das wohl vorsichtig angehen, Brunnen scheinen empfindliche Wesen zu sein.

Auch über eine Bewässerungsanlage denke ich nach, siehe Bewässerungsanlagen-Thread - immerhin kann man die ja einfach ausgeschaltet lassen, wenn es wieder ein völlig verregnetes Jahr gibt.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela

lerchenzorn

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@ Hemerocallis

Stauden mit großer Feuchtigkeitsamplitude gibt es durch alle Großenklassen und Wuchsformen. Willkürlich herausgegriffene Beispiele, zuzüglich einiges, was hier kurz vorher schon genannt wurde:

Verschiedenste Veilchen, verschiedene Farne, Tulpen - oft unglaublich hart im Nehmen, ...

Sehr viele Arten mit kleinasiatischer Herkunft, Geophyten wie Scilla-Arten, Helleborus, Lerchensporne, einige Krokusse und vieles mehr.

Prärie- und Auenarten: Ehrenpreis-Arten der longifolia-Verwandtschaft (!), Phlox paniculata und P. divaricata, schon genannt: Helenium - hier bei Trockenheit aber wasserbedürftig, staudige Sonnenblumen, Alant-Arten, Licht- und Pechnelken, sogar manche Nelken. Staudige Clematis-Arten - ebenfalls schon genannt, Wiesenrauten, Wiesen-Iris. Usw.
(Prärie-Arten wie Astern hätte ich früher für bsonders trockenheitsverträglich gehalten. Das scheint aber nur begrenzt zuzutreffen.)

Aber sogar ursprüngliche Gebirgsarten wie Delphinium elatum in Sorten.

Gräser spare ich mir, aufzuzählen. Auch da gibt es genug und sie können gut als Grundgerüst oder als Angelpunkte, auch im prächtiger angelegten Garten verwendet werden.

Bei allem ist selbstverständlich der Standort, besonders der im Garten vorherschende Substrattyp wichtig. Ihr scheint da - wenn ich Deine posts so lese - etwas besonderes, extremes zu haben, das ich nicht einschätzen kann. Ich hätte bei Flussschotter einen gut Feuchtigkeit haltenden, kühlen Untergrund erwartet. Das scheint aber nicht so zu sein. Dicht gepackte Auen-Tonböden könnten ebenfalls schwierig sein, weiß ich nicht aus eigener Erfahrung.

Für mich selbst muss ich einschränken, dass wir mit gut humosen Sandböden in geschützten Lagen offenbar gesegnete Verhältnisse haben und uns manche Prüfung erspart bleibt.

Norna berichtet auch öfter von ihrem schwer zu führenden Tonboden. Sie kann sicher Tipps geben, was auf den besonders schweren Böden gut funktioniert. Pearl hat, denke ich, reiche Erfahrung mit langen Trockenphasen in Südlage und dem, was dort nicht nur durchhält, sonder auch noch ein Bild abgibt.

« Letzte Änderung: 30. Juli 2018, 22:28:49 von lerchenzorn »
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Nox

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@lerchenzorn: Ich bin ja grundsätzlich mit Deiner Liste einverstanden, aber dass darauf Wiesenrauten (Thalictrum) und Alant mit seinen riesigen Blättern stehen, das wundert mich schon sehr (obwohl ich's so über Wiesenrauten in der gp auch schon gelesen habe). Bei mir schlappen die Thalictrums recht schnell, die muss ich nochmal versetzen.

So und hier ein paar Beispiele, wie schön eine giessfreie Zone aussehen kann. Der Grund ist nicht weltanschaulich sondern einfach praktisch:
Meinen Gartenschlauch roll' ich bis dahin nicht aus, der "Talus" (französisch für Wall, ursprünglich um Felder herum), liegt einfach 70 m vom  Wasserhahn weg und ich hab' auch nicht so viel Zeit.

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Nox

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Hier wo ich gärtner gibt's lange frühsommerliche Trockenzeiten und monatelangen Regen im Winter, also durchaus extreme Feuchtigkeitsschwankungen. Allerdings keinen solch starken Frost obendrauf.

und weil's so schön war noch ein Eindruck
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Nox

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Dieser Salbei macht sich auch gut

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Nox

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Inzwischen habe ich für's Frühjahr noch Asphodelinum lutea dazwischengesetzt, das blüht Ende April hier und zieht im Juli ein.

Anschliessend (Juli) blühen Achillea filipendula, Veronica longifolia, Gaura und Verbene bonariensis, im Hintergrund Strauchmalven.
Und jetzt, bald Anfang August kommen Aster x frikartii, Staudensonnenblumen (Helianthus decapetalus) und Aster macrophyllus Twilight dazu.

Allerdings ist's hier nicht so extrem trocken wie in Ostdeutschland. Wir hatten im Juli zweimal Gewitter mit starkem Landregen. Doch eingehen würden meine Stauden nicht, sie würden eher eine Sommerruhe einlegen.
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Rieke

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Ich hole das mal aus dem Dürrejammerthread rüber

Interessanter Artikel, finde ich:
http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/hitzewelle-und-trockenheit-angst-vor-dem-jahrtausendsommer-15712886.html

Wir müssen uns wohl an Hitze und Trockenheit anpassen und dabei geht es nicht nur um die Lebensbedingungen von unseren Pflanzen, es sind auch unsere Lebensbedingungen.

In dem Zusammenhang ist der Berliner Stadtentwicklungsplan Klima interessant. Natürlich behandelt der vor allem Stadtplanung, aber ein paar wichtige Hinweise sind darin zu finden, wie man das Kleinklima beeinflussen kann. In dem Klimamodell wurden die Auswirkungen von Bäumen, Dach- und Fassadenbegrünung und dem Albedo von Flächen auf die Temperatur im Freien ( ab S. 36) untersucht. Das Beispiel ist ein Gründerzeitwohnblock an einem heißen Sommertag, die Zahlen  sind sicher nicht direkt auf ein Einfamilienhaus mit Garten zu übertragen, aber die Tendenz dürfte ähnlich sein.  Daß Bäume Abkühlung bringen (in dem Modell um bis zu 10°C), wird hier jeder wissen, aber Albedoerhöhung hat auch eine sehr starke Wirkung:

"Als einer der effektivsten Wege, die Lufttemperatur zu senken, erwies sich im Modellfall die Erhöhung der Albedo. Die helleren Oberflächen verringern (bei einer angenommenen Erhöhung der Albedowerte um 20 Prozent) die Temperatur um bis zu 8 Grad Celsius." (S. 37).

In der Fortschreibung Stadtentwicklungsplan Klima KONKRET - Klimaanpassung in der Wachsenden Stadt. Hier finde ich die Urban Wetlands interessant, also Grünflächen, die einerseits bei Starkregen das Wasser zurückhalten sollen und andererseits bei Hitze durch Verdunstung kühlend wirken sollen.

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Chlorophyllsüchtig

lerchenzorn

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Ihr wollt das Wasser nicht mehr in Spree und Havel laufen lassen und es Euch stattdessen um die Nase fächeln? Und was soll hier dann noch am Haus vorbeifließen, in Potsdam?  :(

Nox, was für tolle Staudenbeete!  :o
Ganz wunderbar.
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Nox

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Danke !
Jetzt wo ich Euch gefunden habe, hab' ich einen guten Grund, doch ein wenig mehr zu photographieren.
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lerchenzorn

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Nur zu. Und Willkommen!
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pearl

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So und hier ein paar Beispiele, wie schön eine giessfreie Zone aussehen kann. Der Grund ist nicht weltanschaulich sondern einfach praktisch:
Meinen Gartenschlauch roll' ich bis dahin nicht aus, der "Talus" (französisch für Wall, ursprünglich um Felder herum), liegt einfach 70 m vom  Wasserhahn weg und ich hab' auch nicht so viel Zeit.

genau meine Einstellung! Schön deine Bilder aus dem ganz fernen Land an der Europäischen Westküste. Wir lieben die Gegend!
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky

neo

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Danke für den weiteren Buchtipp, "Gartenpraxis im Klimawandel" von Lars Weigelt habe ich mir letzte Woche geholt aber erst angefangen zu lesen

Dann warte ich mal ab, was du dazu sagst. Ein bisschen kann man da ja reinlesen.
Bei "Global Gardening" leider nicht. @philippus: Die Pflanzenvorschläge in dem Buch beziehen sich vor allem auf leichten, duchlässigen Boden? (Was mir im kleinen Garten nutzen könnte, im grossen mit lehmig-tonigem Boden nicht. Dafür ist im schattig-tonigen Bereich quasi die Klimaanlage mit im Boden drin. ;))
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RosaRot

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Soweit ich weiß ist der Boden im Pannonicum nicht leicht sondern eher fruchtbar und kräftig - es gibt ein Video dazu:
hier

Dieses Buch werde ich mir also eher nicht anschaffen, hier sind die Bedingungen doch zu anders. Die Bücher von Filippi passen da eher.
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Viele Grüße von
RosaRot

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Da wäre es wirklich für mich interessant, ob die Bodenzusammensetzung genauer thematisiert wird - im Filmbeitrag sieht zumindest der Gemüsegartenboden nicht extrem sandig aus.
Und das Grundwasser scheint in der Gegend auch nicht so extrem tief:
"...Der Grundwasserspiegel im Deponiebereich lag im März 1993 bei 115,2 m ü.A. Der HGW befindet sich etwa bei 116 m ü.A. Das entspricht am nordwestlichen Deponierand 4,5 m unter GOK bzw. 2,5 m unter GOK am südöstlichen Deponierand. ..."
Allerdings wird in dem Bericht der Untergrund als sandiger Kieskörper beschrieben.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

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