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News: Ja, das ist ähnlich wie beim Zähneputzen, Karies und Unkraut haben viel gemein. (o-planten ) 
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28. März 2024, 23:45:26
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News: Ja, das ist ähnlich wie beim Zähneputzen, Karies und Unkraut haben viel gemein. (o-planten ) 

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|8|8|Es geht nicht nur um Marmelade. (anonymes Zitat aus der Gartenküche)

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Autor Thema: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels abzupuffern?  (Gelesen 93312 mal)

RosaRot

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Es gibt noch mehr Videos von Amersberger und dem Garten. Irgendwo beschreibt er da, dass er den Boden teilweise mit Sand und Schotter abmagert.
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Viele Grüße von
RosaRot

Bristlecone

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Dass es mindestens so viele Ansätze wie Gärtner und Gärten gibt, wurde ja schon mehrfach geschrieben.

Dass sich derzeit fast alles darum dreht, wie man mit Trockenheit und Dürre umgeht, ist klar.

Allerdings: Es ist grundsätzlich in einer Gegend wie Mitteleuropa, in der die Wasserversorgung prinzipiell gesichert ist, immer möglich, Wasser im Garten hinzuzufügen.
Im Detail gibt es da verschiedenste Ansätze, über die hier ja gerade in mehreren Threads debattiert wird.

Viel schwieriger ist es jedoch, jedenfalls in Böden, die das Wasser gut halten, und dort, wo der Boden verdichtet ist - also in vielen Gärten in Neubaugebieten - überschüssiges Wasser wieder loszuwerden, sprich Staunässe zu vermeiden, besonders im Winter.

Schlechter Wuchs, Wurzelschäden, Infektionen durch Pilze und pilzähnliche Schaderreger bis hin zum Absterben infolge Staunässe und verdichteten Böden sind bei Gehölzen, aber auch bei vielen Stauden, hierzulande ein viel größeres Problem als sommerliche Trockenheit.

Das sollte man bei allem Frust über die derzeitige Lage nicht aus den Augen verlieren.

 
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philippus

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Soweit ich weiß ist der Boden im Pannonicum nicht leicht sondern eher fruchtbar und kräftig - es gibt ein Video dazu:
hier

Dieses Buch werde ich mir also eher nicht anschaffen, hier sind die Bedingungen doch zu anders. Die Bücher von Filippi passen da eher.
Was hat Filippi für einen Boden?
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philippus

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Soweit ich weiß ist der Boden im Pannonicum nicht leicht sondern eher fruchtbar und kräftig - es gibt ein Video dazu:

Das ist unterschiedlich. Amersberger hat Schwarzerde (also humös und nahrhaft), schüttet aber oft mineralisches Material und sogar Bauschutt auf, vor allem wenn es um Sukkulenten oder Oliven geht. In weiten Teilen Wiens gibt es aber schweren Lehm, vor allem südlich der Donau (auch bei mir). Wien ist noch im pannonischen Klima. In anderen Gegenden des Nordostens gibt es auch sandige Böden.
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RosaRot

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Soweit ich weiß ist der Boden im Pannonicum nicht leicht sondern eher fruchtbar und kräftig - es gibt ein Video dazu:
hier

Dieses Buch werde ich mir also eher nicht anschaffen, hier sind die Bedingungen doch zu anders. Die Bücher von Filippi passen da eher.
Was hat Filippi für einen Boden?

Das weiß ich im Moment nicht, aber er ist ja spezialisiert auf Pflanzen für 'sol pauvre', also armen Boden, und so ist auch die Pflanzenauswahl in den Büchern.
Es gibt auch ein neues Buch von ihm:

La Méditerranée dans votre jardin : Une inspiration pour le futur
« Letzte Änderung: 31. Juli 2018, 11:16:39 von RosaRot »
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Viele Grüße von
RosaRot

Mediterraneus

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Re: Was im Garten verändern, um Wetterextreme des Klimawandels besser
« Antwort #170 am: 31. Juli 2018, 12:45:46 »

@ Hemerocallis

Stauden mit großer Feuchtigkeitsamplitude gibt es durch alle Großenklassen und Wuchsformen. Willkürlich herausgegriffene Beispiele, zuzüglich einiges, was hier kurz vorher schon genannt wurde:

Verschiedenste Veilchen, verschiedene Farne, Tulpen - oft unglaublich hart im Nehmen, ...

Sehr viele Arten mit kleinasiatischer Herkunft, Geophyten wie Scilla-Arten, Helleborus, Lerchensporne, einige Krokusse und vieles mehr.

Prärie- und Auenarten: Ehrenpreis-Arten der longifolia-Verwandtschaft (!), Phlox paniculata und P. divaricata, schon genannt: Helenium - hier bei Trockenheit aber wasserbedürftig, staudige Sonnenblumen, Alant-Arten, Licht- und Pechnelken, sogar manche Nelken. Staudige Clematis-Arten - ebenfalls schon genannt, Wiesenrauten, Wiesen-Iris. Usw.
(Prärie-Arten wie Astern hätte ich früher für bsonders trockenheitsverträglich gehalten. Das scheint aber nur begrenzt zuzutreffen.).....


Helleborus x hybridus, auf Obstwiese unter Kirschbaum: Blätter rascheltrocken
eigentlich alle welken zur Zeit.
H. foetidus rollt die Blätter, hat aber noch Saft.
H.torquatus scheint noch am leidensfähigsten zu sein.

Aster "Calliope" hat noch Leben, sitzt auch auf der Obstwiese. Ist allerdings nur 60 cm hoch.

Helianthus "Lemon Queen" hat lange geschlappt, mittlerweile ist alles oberirdische trocken. Teils wurden Blätter schwarz, teils sind sie grün getrocknet.
Helianthus giganteus hat noch etwas Leben, mal sehen, ob da noch was kommt.
Ein Phlox im Schatten zeigt noch Leben, alle Blätter hängen jedoch. In der Sonne keine Chance.
Crocosmia "Lucifer" bzw. paniculata ist ein brauner Laubbusch.
...
selbst die Bauernchrysanthemen bekommen nun trockene Spitzen und kräuseln die Blätter.
Stachys byzantina "Big Ears" stellt seine Eselsohren senkrecht und rollt sie
Origanum "Rosenkuppel"  kräuselt, untere Blätter sind vertrocknet.
Selbst Strauchpaeonien bekommen schlappe Blätter, vor allem die Luteas.

Besonders positiv sehen noch die Strauchmalven aus, nur die selbst ausgesäten. Ist eine Mischung als Lavatera olbia und thuringiaca.
Und die Rosa gallica, sowie Rosa damascena "Semperflorens" sind grüne Inseln in der steppigen Wiese (dort blüht als einziges irgendein Habichtskraut mit Pusteblümchen)

Dieser Sommer bringt mein Gartenkonzept gewaltig ins Wanken  :-\


 


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LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung

Magnolienpflanzer

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Zitat
Schlechter Wuchs, Wurzelschäden, Infektionen durch Pilze und pilzähnliche Schaderreger bis hin zum Absterben infolge Staunässe und verdichteten Böden sind bei Gehölzen, aber auch bei vielen Stauden, hierzulande ein viel größeres Problem als sommerliche Trockenheit.

Das sollte man bei allem Frust über die derzeitige Lage nicht aus den Augen verlieren.


Obwohl ich persönlich weniger mit Staunässe zu kämpfen habe, stimme ich Bristlecone zu; diese Trockenheit in Deutschland könnte nur eine Ausnahme sein, vllt. ist es in den nächsten zehn Jahren wieder überwiegend ausreichend feucht.
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Ich will kein wärmeres Klima, sondern robustere Pflanzen!

pearl

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na ja, man pflanzt Gehölze, die keine Staunässe vertragen, ja nicht an die Stellen im Garten, in denen sich das Wasser bei Schlagregen sammelt. In jedem Garten gibt es verschiedene Bodenverhältnisse. Da wird man geeignete Plätze schon finden. Wenn der komplette Garten in einer Auwaldzone im Schwemmland im Hochwasserbereich liegt, dann pflanzt man eben Sumpfzypressen und so Zeug.

Die Mediterranen wird man an die Stellen pflanzen, die höher gelegen sind und die durch hohe Gehölze oder nordseitige Mauern geschützt sind. Die ostasiatischen Laubgehölze wird man zwischen hohe Gehölze pflanzen.

Bei Stauden überlegt man ja auch sie standortgerecht zu pflanzen, bei Gehölzen ist das ungleich mehr geboten.
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky

susanneM

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Phfffouau  :)  :)  :) ganz tolle Statements,

Ich persönlich glaube einfach , dass wir unsere Gärten genau beobachten sollten.

Viele Pflanzen hab ich in den 35 Jahren verloren viele erneuert.

 
Und da bildet sich dann irgendwo ein Gleichgewicht-  denk ich mal, aber, da bin ich ziemlich sicher,
dass wir da genau hinschauen sollten, und um danach zu arbeiten.
Weil die Anforderungen an  jeden Garten total unterschiedlich sind.

Da ist ja doch zuerst mal die Erde,(Zusamensetzung)  dann die Sonne, dann der Wind und letztlich
auch die Winterbedingungen. Irgendwelchen Katastrophen nicht eingerechnet >:(  - die wirds m.E. auch wieder und immer häufiger geben.)
Leider! :'(


Das, denk ich sollten wir berücksichtigen bei der  Auswahl unserer Pflanzen.
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Liebe Grüße aus Niederösterreich hinterm Schneeberg

susanne

Bristlecone

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na ja, man pflanzt Gehölze, die keine Staunässe vertragen, ja nicht an die Stellen im Garten, in denen sich das Wasser bei Schlagregen sammelt. In jedem Garten gibt es verschiedene Bodenverhältnisse. Da wird man geeignete Plätze schon finden. Wenn der komplette Garten in einer Auwaldzone im Schwemmland im Hochwasserbereich liegt, dann pflanzt man eben Sumpfzypressen und so Zeug.

Die Mediterranen wird man an die Stellen pflanzen, die höher gelegen sind und die durch hohe Gehölze oder nordseitige Mauern geschützt sind. Die ostasiatischen Laubgehölze wird man zwischen hohe Gehölze pflanzen.

Bei Stauden überlegt man ja auch sie standortgerecht zu pflanzen, bei Gehölzen ist das ungleich mehr geboten.

Ganz so einfach ist das nicht.

Zum einen gibt es sehr viele, neuere Gärten, in denen als Folge der Bautätigkeit der Boden richtig schön zusammengefahren wurde.
Bei lehmigen Böden ist das später kaum zu korrigieren.
Die wenigsten denken dran, beim Pflanzen in verdichtetem Boden so tief zu graben, dass die verdichtete Schicht durchstoßen wird oder zumindest die Gehölze nicht mit den Füßen im Wasser steht.
Kann sein, dass das jahrelang gut geht, bis es irgendwann mal eine ausgesprochen nasse Phase gibt und der Garten regelrecht "versuppt".

Dann lässt sich wenig ausrichten.

Im umgekehrten Fall, bei Trockenheit, ist es für die meisten einfacher: Gießen.

Aber wie bekommt man das Wasser nach einer längeren Regenphase dann noch aus dem patschnassem Lehmboden?

 
« Letzte Änderung: 31. Juli 2018, 13:17:25 von Bristlecone »
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Magnolienpflanzer

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Zitat
na ja, man pflanzt Gehölze, die keine Staunässe vertragen, ja nicht an die Stellen im Garten, in denen sich das Wasser bei Schlagregen sammelt. In jedem Garten gibt es verschiedene Bodenverhältnisse. Da wird man geeignete Plätze schon finden. Wenn der komplette Garten in einer Auwaldzone im Schwemmland im Hochwasserbereich liegt, dann pflanzt man eben Sumpfzypressen und so Zeug.

Die Mediterranen wird man an die Stellen pflanzen, die höher gelegen sind und die durch hohe Gehölze oder nordseitige Mauern geschützt sind. Die ostasiatischen Laubgehölze wird man zwischen hohe Gehölze pflanzen.

Bei Stauden überlegt man ja auch sie standortgerecht zu pflanzen, bei Gehölzen ist das ungleich mehr geboten.

Und was ist wenn jemand nur einen kleineren Garten mit nur verdichtetem Boden hat?
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pearl

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Zum einen gibt es sehr viele, neuere Gärten, in denen als Folge der Bautätigkeit der Boden richtig schön zusammengefahren wurde.
Bei lehmigen Böden ist das später kaum zu korrigieren.


dazu hatte Klaus Kaiser mal in der GP geschrieben. In dem Fallbeispiel musste der Boden komplett ausgehoben werden und Mutterboden angefahren und aufgetragen.

Solche Problemböden bedürfen besonderer Problemlösungsstrategien. Eine davon ist, in geringen Abständen sehr tiefe Löcher zu bohren, den Boden also zu perforieren. Eine Sukzessionsflora anzupflanzen mit Stauden und Gehölzen, die an diese Situation angepasst sind und die den Boden durchwurzeln und lockern können. Humusauflagen und gesundes Bodenleben verbessert die Krümelstruktur des Bodens. Es gibt sehr viele Methoden und nicht immer ist die technische die geschickteste.
« Letzte Änderung: 31. Juli 2018, 13:39:06 von pearl »
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Bristlecone

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Eben.

Und sich um solche "strukturellen" Dinge zu kümmern halte ich für mindestens so wichtig wie die Frage, wie und woher ich das Wasser zum Gießen kriege.

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Nox

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Zwar ein bisschen off topic, aber dennoch: Ich will in meinen winternassen Ecken im September Erde aufschütten und mit einem Kleinbagger einige Dränagegräben ziehen. Dann probier ich nochmal meinen immergrünen Sichtschutz darauf zu setzen.

Danke für den Link zum Video über den Garten von Amersberger !
Wieder eine Idee "geklaut": Roter Penstemon anstatt Agastache "Summer Sunset". Letztere ist wunderschön, blüht bis zum Frost, aber will sich bei mir einfah nicht dauerhaft etablieren (Winternässe und frostempfindlich).

Übrigens: Granitschotter ist nicht basisch, sondern sauer ..... Wo er schon hingeschüttet wurde, um das einheimische kalkhaltige Substrat zu ersetzen.....
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Viel schwieriger ist es jedoch, jedenfalls in Böden, die das Wasser gut halten, ... überschüssiges Wasser wieder loszuwerden, sprich Staunässe zu vermeiden, besonders im Winter.
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Eben, das ist ja eher mein Thema - ich brauche Pflanzen, die Trockenheit trotzen können - aber auch in nassen Jahren nicht gleich wegfaulen.
Wechselfeuchter Standort.
Mehrere Meter Lehm kann man einfach nicht "durchlässiger" für solche Extreme bekommen.
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Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!

Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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