MarkusG hat geschrieben: ↑2. Aug 2018, 09:32
Ich ... beobachte im Garten, was in der jetzigen Trockenheit gut da steht. Manchmal ist es auch einfach nur die falsche Gewohnheit, die uns davon abhält, die einheimische Flora als gartenwürdig zu erachten.
Da sehe ich beispielsweise die Wilde Möhre oder die Pastinake, die in ihrem frischen gelbgrünen Farbton wunderbar da steht. Und warum soll ich Artemisia lactiflora künstlich am Leben erhalten, wenn es den wunderbaren Beifuss gibt. Geranium sanguineum ist heimisch und verträgt sehr viel Trockenheit, Schafgarbe, Carde, Vincetoxicum (nochmals Dankeschön dafür!), Euphorbien und und und...
Aber natürlich auch die "fremden" Pflanzen: Miscanthus "Cosmopolitan" sieht man die Trockenheit bei mir überhaupt nicht an, auch Gracillimus sieht gut aus, wohingegen die meisten Miscanthus sehr leiden. Amsonia hubrichtii, Liatris spicata, Scutellaria baicalensis: alle wunderbar. Und vor allem mein Held des Gartens: Geranium "Dreamland". Ich hatte mal 20 Stück gekauft und sofort geteilt,dann hatte ich über 100. Viele davon sind ausgepflanzt und die restlichen habe ich jetzt nochmals geteilt: Ich werde den Garten damit zupflastern!
Wir sollten in einem Thread mal alle Pflanzen (unabhängig von heimisch oder nicht) sammeln, die in der jetzigen Situation gut dastehen! Und damit dann ein Beet gestalten.
welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt? (Gelesen 12095 mal)
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welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
— Robert M. Sapolsky
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Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
Löwenzahn steht ganz gut da, hat aber oft massiv echten Mehltau.
Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
Vitex agnus-castus
Eleagnus x ebbingei
Pinus sylvestris 'Watereri'
Helianthemum
Salvia nemorosa 'Schwellenburg'
Seriphidium canum
bei weiteren muss ich noch abwarten.
— Robert M. Sapolsky
Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
philippus hat geschrieben: ↑2. Aug 2018, 10:20
Ich liste mal auf, was hier seit Jahren großer Hitze und längeren Trockenphasen, Nässe und selbst Kahlfrösten bis zu -15 Grad (teilweise mit Ostwind) trotzt. 2017, 2015 und 2013 waren übermäßig trockene Sommer mit wenig Niederschlag, hohen Temperaturen, viel Sonne und damit hoher Verdunstung. 2014 war eher feucht, hatte aber auch Trockenphasen. Mir ist klar, dass viele zentralasiatische, texanische, mexikanische und südafrikanische Herkünfte dabei sind und dies weder jeden Geschmack trifft noch überall die Voraussetzungen für ihre Kultur gegeben ist. Mein Ziel war aber ein Garten (fast) ohne Gießen mit Pflanzen die auch im Sommer blühen und eine Schwäche für xerophile Pflanzen habe ich sowieso ;) Trotzdem könnte es da und dort eine Anregung sein es mit der einen oder anderen Pflanze zu versuchen.
Ohne Schäden:
- Nepeta Walker's Low, Grog und Blue Danube (seit 2010)
- Agastache rupestris (seit 2012)
- Perovskia atriplicifolia 'Blue spire' (seit 2011)
- Asphodeline lutea, Asphodeline liburnica (12 Stk, davon ein Ausfall vermutlich wegen Staunässe)
- Helichrysum italicum, Helichrysum stoechas (seit 2008/9)
- Aethionema 'Warley rose' (seit 2010)
- Cistus x lenis grayswood pink (seit 2011)
- Cistus laurifolius (seit 2010 oder 2011)
- Centaurea ragusina (gilt als kurzlebig)
- Tanacetum densum sbsp. amanii
- Diverse Lanvandula angustifolia (seit mehr als 15 Jahren)
- Lavandula intermedia 'Grappenhall' (seit 2009)
- Diverse Salvia oficinalis (seit mindestens 12 Jahren)
- Thymus oficinalis (seit mindestens 12 Jahren)
- Euphorbia rigida (seit 2010)
- Ballota pseudodictamnus (seit 2012)
- Phlomis tuberosa 'Amazone' (seit 2011, nicht vollsonnig)
- Helleborus argutifolius (seit 2011)
- Salvia sclarea (2-jährig, nicht mehr erneuert)
- Iris pumila
- Iris lutescens
- Iris pallida
- Zwergiris div. Sorten
- Calamagrostis acutiflora (seit 2010)
- Festuca mairei
- Stipa gigangea (2012 bis 2017, dann verschenkt)
- Pennisetum orientale (seit 2011)
- Helictotrichon sempervirens
- Hertia cheirifolia (seit 2013)
- Cupressus semperirens (seit 2005)
- Pinus Pinea (seit 2008)
- Pinus halepensis (seit 2006)
- Pinus pinaster (seit 2011)
Mit teilweise geringfügigen Schäden nach strengen Wintern:
- Rosmarinus 'albiflorus' und 'Mrs. Jesop's Upright' (Blattschäden, gelegentlich erfrorene oder ausgetrocknete dünnere Zweige)
- Phlomis fruticosa (Blattschäden)
- Quercus ilex (BLattschäden)
- Ficus carica der Sorten Negronne, Hardy Chicago (erfrorene Triebspitzen, selten Triebe), Pastilière (frostempfindlicher in der Etablierungsphase)
- Punica granatum 'Provence' (erfrorene Triebspitzen, sehr selten Triebe)
- Cistus x florentinus
Salvia greggii / microphylla hatten bereits in ihrem ersten Jahr 2017 trotz Trockenphasen und großer Hitze im wesentlichen keine Probleme und blühten von Mai bis Anfang November praktisch ohne Wassergaben. 4 der 5 Selektionen haben hier den Winter mit dem Extremmärz (eine Woche mit zweistelligen Tiefstwerten) überstanden. Das gilt auch für Hesperaloe parviflora, Ampelodesmos mauritanicus und Helichrysum spendidum (alle gepflanzt 2016). Alle genannten Pflanzen haben bereits 2 kritische Winter überlebt. Ich darf optimistisch sein.
Gepflanzt habe ich hauptsächlich Pflänzchen, die ich im gut durchwurzelten 1,4 L Container erworben hatte. Die etwas größeren Wurzelballen mit mehr Erde haben sich vor allem in sehr kargem Substrat bewährt, ich habe ihre Entwicklung direkt mit Pflanzen im 9 cm Töpfchen vergleichen können. Gegossen wurde im Regelfall einmal bei der Pflanzung und dann je nach Wetterlage noch bis zu 2 mal im ersten Jahr, sonst nicht mehr.
Der Mutterboden ist verdichteter toniger Lehm. Um die Überlebensraten im Winter zu verbessern, haben die meisten Beete eine Auflage von 35 bis 50 cm guter, leichter Gartenerde, mit mehr oder weniger mineralischen Teilen vermischt (zw. etwa 20% und mehr als 50% Sand, Kies, Split) erhalten. Direkt im Mutterboden überlebten Cistus monspeliensis, Stachys byzantina, Aethionema grandiflora, Nepeta Blue Danube, Pistacia lentiscus, mancher Lavendel und sogar 2 Phlomis tuberosa den Winter 2011/12 nicht. Die lockere, magere obere Schicht erleichtert das Überleben im Winter, bei großer Trockenheit dürften aber einige Pflanzen in die tiefere wasserspeichernde Lehmschicht gelangen. Von diversen Umpflanzaktionen weiß ich aber, dass einige zumindest einige Zeit brauchen, um den Mutterboden zu erreichen.
— Robert M. Sapolsky
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Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
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Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
Ansonsten: Verbascum, Echinaceum, Plantago minor, Plantago sempervirens.
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Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
Klarer Favorit: alte eingewachsene große Buchse, keinerlei Schäden.
Jüngere Buchse bzw. vor noch nicht allzu langer Zeit gepflanzt: starke Schäden oder ganz vertrocknet.
Eunymus japonicus, grüne Form: die vielen Büsche hier wachsen völlig problemlos, die weißpanaschierten brauchen gelegentlich ein paar Tropfen
Fatsia japonica (Nordseite), außer Regen keine Wassergaben, wächst trotzdem.
Geranium sanguineum mit Sorten: sämtlich mehr oder weniger grün, aber alle nicht blühend. die weißblühende Form ist empfindlicher
Hohe Sedum: im Prinzip völlig unbeeindruckt. Gelegentlicher Trockenstreß wird durch minimale Wassergaben/Regen gut wieder aufgeholt.
Cistus lenis 'Grayswood Pink', Cistus laurifolius, drei andere Cistus unklarer Zuordnung, Halimiocistus sahucii, Halimium umbellatum - alle problemlos
Artemisia tridentata: alter Busch, völlig unbeeindruckt.
Salvia nevadensis: kein Problem, ebenso wie die Officinalis-Sorte 'Nazareth' und "Ictarina" andere S. officinalis leiden, so nicht gelegentlich Wasser zugeführt wird.
Aster oblongifolius 'October Skies': braucht ab und an minimal Wasser, steht gut da und wird gut blühen, ebenso Aster sedifolius nanus und Aster linosyris.
Teucrium flavum, Teucrium chamaedrys - problemlos
Plantago sempervirens. Echium vulgare. Beide problemlos.
Daucus carota ist leider winzig.
Salvia sclarea winzig, wächst in diesem Jahr absolut nicht. Eselsdistel: wächst dieses Jahr nicht.
Problemlos: diverse Hypericum, auch ein großes strauchartiges
Phlomis fruticosa: problemlos, andere Phlomis leiden (tuberosa z.B.)
Euphorbia seguieriana ssp. niciniana: sehr gut, die einheimische Euphorbia cyparissias steht weniger gut da. Beide ohne Bewässerung
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Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
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Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
Ganz ohne Bewässerung wird es nicht gehen. Aber gehört das nicht schon seit Alters her zum Begriff des Gartens dazu?
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Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
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Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
RosaRot
Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
Gut dastehend oder jedenfalls ohne nennenswerte Dürreerscheinungen, auf lehmigem Boden:
Yuccas aller Art
Euphorbia characias
Centranthus ruber
Linaria purpurea
Origanum vulgare
Opuntia-Hybriden
Poncirus trifoliata
Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
Alles andere, was ich in diesem Frühjahr gepflanzt habe .... reden wir nicht drüber :-\
Von den bestehenden Pflanzungen machen sich noch Waldmeister und Fetthennen ganz gut.
Und was trotz Dürre wie irre wuchert: Stechäpfel. Als wir das Grundstück übernommen hatten, standen hier zwei, die sich dann ausgesamt hatten. Im letzten nassen Sommer kam kein einziger, jetzt an jeder Ecke.
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Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Gut dastehend oder jedenfalls ohne nennenswerte Dürreerscheinungen:
Yuccas aller Art
Euphorbia characias
Centranthus ruber
Linaria purpurea
Origanum vulgare
Opuntia-Hybriden
Poncirus trifoliata
Hier:
Centranthus ruber stehen da, wachsen nicht mehr und blühen nicht- die, die noch nie versagten
Origanum vulgare - rudimentär noch vorhanden, blüht nicht, in anderen Jahren hier Unkraut
Yucca- haben das Wachstum eingestellt, keine Blüten diese Jahr (auf anderen Standorten in der Stadt mit besserem Boden taten sie dies schon)
Linaria: schwächeln alle
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Re: welche Pflanzen haben bei euch die Trockenheit mehr oder weniger gut überlebt?
Gartenplaner hat geschrieben: ↑2. Aug 2018, 10:40
Wäre hilfreich, wenn jeder angeben würde, auf welchem Boden er oder sie gärtnert - sonst sind die Angaben wenig übertragbar.
Ja, das wäre wirklich hilfreich, ich habe es oben nachgeholt.
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