Sollte sich diese jedoch als belegbar erweisen (wofür es bisher hier im Forum keine Hinweise gibt), werde ich halt in Zukunft still sein.
Das stimmt nicht. Ich habe es hier im Forum öfters beschrieben.
Der beste Beweis sind die Erfahrungen vieler Winzer. Viele Winzer setzen an das Ende einer Rebzeile eine (nicht pilzfeste) Rose. Das machen die nicht zur Verschönerung. Die Rosen dienen als sogenannte Zeigerpflanzen. Sie zeigen 1 ... 3 Tage vor den Weinreben den Befall mit echtem Mehltau, weil die Rosen noch empfindlicher auf Oidium sind als die europäischen Kultursorten der Weinreben. Die Winzer beobachten täglich den Zustand der Rosen und wenn diese einen Befall zeigen, muss der Winzer sofort gegen Oidium spritzen, denn das Spritzen der Reben muss vor dem Eintreten des Befalles erfolgen. Durch diese Hundert- bzw. Tausendfach gemachte Erfahrung über merhr als Hundert Jahre ist bewiesen, dass echter Mehltau die Sortengrenzen überspringt und nicht !!! sortenspezifisch ist. Wenn es nun einen Widerspruch zwischen der Theorie und der Praxis dazu gibt, dann ist immer die Erfahrung aus der Praxis richtig und nicht die Theorie.!
Ich (und andere Traubenfreunde) hab schon öfters beobachtet, dass der Mehltau von Gurken, Zucchini .. . auf die Reben übergesprungen ist. Die Reben sind nur dort befallen, wo sich Reben und Zucchini sehr nahe gekommen sind. Die gleiche Rebsorte einen Meter weiter wurde nicht befallen.
Ich hatte ja die Erklärung dafür bereits geschrieben, warum manche Fachleute denken, dass der Mehltau sortenspezifisch ist:
1. sieht unter dem Mikroskop je nach Wirt etwas anders aus
2. unterscheidet sich etwas genetisch
Warum: Mikroorganismen können sich an den Wirt anpassen und eine Vielzahl von Mikroorganismen können dazu ganz schnell ihre DNA modifizieren.
Es kann aber auch mit der Logik bewiesen werden:
In einem Weinbaugebiet gibt es so viele Reben, dass sortenspezifische Pilzerreger überleben könnten. Wie ist das aber in einer Wohngebiet bzw. in einem Kleingartengebiet? Jeder Kleingärtner hat andere Pflanzen und wenn die Pilzerreger sortenspezifisch wären, dann müsste z.B. der Stachelbeermehltau kilometerweit "fliegen", bis dieser wieder eine Stachelbeerpflanze findet. Da würde für jeden anderen angeblich sortenspezifischen Mehltau analog gelten. Wäre der Mehltau sortenspezifisch, würde er sich selbst ausrotten. Es ist eine Tatsache, dass die Organismen in der Natur am besten überleben, die sich immer wieder neu an veränderte Bedingungen anpassen können. Deshalb sind Organismen, egal, ob groß oder klein in den allermeisten Fällen nicht auf nur eine einzige Nahrungsquelle angewiesen.
Wer skeptisch ist, braucht doch nur einen Selbstversuch machen und verschiedene mehltauempfindliche Pflanzen so zu setzen, dass sich diese an einem Punkt "berühren" und genau an diesem "Berührungspunkt" wird zu sehen sein, dass hier der Mehltau besonders intensiv ist. Wer Reben hat, der könnte z.B. an einer Stelle zwischen den Zeilen bzw. "unter" den Reben eine Gurken- oder eine Zucchinipflanze setzen und genau an dieser Stelle sind beide Pflanzenarten max. infiziert. Ich hoffe, das überzeugt dann die Zweifler. Voraussetzung dazu ist natürlich, dass Reben und Gurken-/Zucchiniplanzen nicht gespritzt wurden.