Das Thema hat mich gestern in der Bahn erwischt - nun habe ich mal ne Nacht drüber geschlafen.
Es gibt schon eine Art Weg bis zum heutigen Stand meines Gartens. Den könnte ich aufzeigen - aber dabei gab es keine planmäßige Umgestaltung von Grund auf. Die Entwicklung war absolut fließend, hat immer irgendein aktuelles Bedürfnis befriedigt, und sie war ab einem gewissen Zeitpunkt projektbezogen. Die meisten Projekte musste mehrere Jahre reifen, weil ich keine realistische Möglichkeit sah, sie zu verwirklichen.
Ich habe einen 2000 m² (20 x 100 m) alten Garten und ein altes marodes Haus gekauft - 1998. Das Haus teilt den Garten fast in der Mitte und steht links auf der Grenze.
Das ergab einen Vorgarten mit großen Bäumen und ner riesigen Einfahrt und einen leicht abschüssigen Wiesengarten hinter dem Haus mit Obstbäumen und einer begradigten Fläche gleich hinter dem Haus, die mit einer kleinen Feldsteinmauer abgefangen wird. Dort befand sich auch damals schon ein Blumenbeet - arg wüst - aber vorhanden.
Anfangs wurde nur immer mal gemäht, geerntet, wenn es was gab und eine klitzekleine Fläche am Haus legte ich frei für ein wenig Gemüse. Meine Tochter war 9 - Erdbeeren, Radieschen, Erbschen...
Ansonsten überwog bis 2001 die Instandsetzung des Hauses.
Bis 2005 wurden 3 alte Obstbäume, die kaputt oder krank waren gefällt und eine Spielwiese regelmäßig gemäht, ein Gemüsegarten ganz hinten im Garten abgezäunt, Beerensträucher neu gepflanzt und ein Turngerät für's Kind gebaut.
Dann nahm das Schicksal seinen lauf - ich fuhr nach England - sah dort einen blau-blühenden Baum - eine Säckelblume
. Bei der Suche nach dem Namen dieses Baumes landete ich bei Pur
. Ab da wurde alles anders!!!!!
Meine Gartenzeitrechnung beginnt im Grunde ab 2005 erst und auch das geschah langsam in der Art einer Lawine die immer stärker rollt. Nach ein paar Jahren kam im im Keller an und bei den Berlin-Brandenburgern in den Gärten..
...
Die weitere Gestaltung verlief dann s.o. projektbezogen: Brunnenanlage, Gartenteich, gemauertes Teichbecken, neuer Gemüsegarten, Wasserleitung nach hinten, etliche neue Obstbäume, Ersatz überalterter Beerensträucher mit neuen Sorten, einzelne Staudenbeete (tw. thematisch: Schattenweg, Asternbeet, Teichrandbeeet, Staudenbeet an der Terasse, Schattenbeet an der Garage) ein Rosenbeet am Haus im Vorgarten, aufwertende Pflanzen im Vorgarten. Seit wenigen Jahren 2 x im Jahr Staudenbörse in Berlin und ein regelmäßiger Zuwachs an schönen Pflanzen.
Die Philosophie des Gärtnerns, die ich von meiner Mutter übernommen hatte, lief nämlich genau in die andere Richtung : Garten fällt nebenbei ab, darf nichts kosten, Pflanzenzuwachs nur durch Teilen von zu groß gewordenen Stauden, ... Seit dem ich das komplett anders sehe, geht es mit meinem Garten bergauf. Inzwischen bekommt meine Mutter von mir Pflanzen....
Es ist mit meinem Garten irgendwie so wie mit einem langjährigen Puzzle - langsam fügen sich die Teile zusammen. Manchmal bedarf es nur einer kleinen Veränderung und schon ist es viel stimmiger. England inspiriert bestimmt - aber der Weg ist im Grunde sowieso klar
Und im Grunde ist bei mir der Weg das Ziel - und das ist leider auch das, was viele nicht verstehen, die sofort das Wort "Arbeit" in den Mund nehmen, wenn sie meinen Garten sehen. Und ich selbst habe das Gefühl, dass die Arbeit weniger wird und nicht mehr