In Arno Hielschers Sommerblumenbuch steht, es gäbe Hybriden aus T. erecta und T. patula, die triploid seien und keinen Samen ansetzen. Keine Ahnung, ob es diese Hybriden heute noch gibt (man muß sie ja praktisch dauernd neu „herankreuzen“) – aber für die eigene laufende Vermehrung sind sie aufgrund jenes Umstandes natürlich ungeeignet.
Die Frage ist allerdings generell, was Tagetes patula eigentlich ist. Tagetes sind schon Jahrhunderte vor der Ankunft der Spanier von den Azteken kultiviert worden, und Michaela Jacob schreibt im BI-Lexikon Heimpflanzen, daß man keine Wildfunde der Arten kenne. Somit wäre nicht auszuschließen, daß das, was Linné als T. patula beschrieben hat, Kulturpflanzen waren: kleinwüchsige Auslesen aus T. erecta, bei denen bei laufender geschlechtlicher Vermehrung immer mal Kombinationen auftreten, wo ein noch vorhandenes, aber zumeist rezessives „Höhengen“ von T. erecta dann doch wieder dominant(er) auftritt.
Um das nachzuvollziehen, bräuchte man allerdings a) die Erstbeschreibung und b) das Herbarmaterial Linnés, um letzteres genetisch zu analysieren. Oder hat das schon mal jemand gemacht?
(Ich vermehre meine Tagetes „patula“ seit vielen Jahren über Samen, und die jeweils herangezogenen Pflanzen streuen sowohl in Blütenfarbe als auch in Pflanzengröße immer beträchtlich.)