Dieses Wochenende hab ich erstmals Früchte von meiner Akebia quinata geerntet und nachdem die Früchte wohl recht unbekannt sind möchte ich Euch gerne davon berichten.
Die Pflanze an sich ist eine starkwüchsige immergrüne Kletterpflanze mit zarten fünfgliedrigen Blättern die die Pflanze im zeitigen Frühjahr nach und nach durch frische Blätter ersetzt ohne dabei jemals kahl zu werden. Ende April/Anfang Mai gibt es Blüten die je nach Sorte von weiß über zartrosa bis hin zu dunkelviolett sein können. Die Blüten duften intensiv fruchtig-süß. An jeder Pflanze gibt es zwei komplett unterschiedliche Arten von Blüten, männliche und weibliche. Trotzdem sind die Pflanzen selbststeril und benötigen eine zweite Sorte für die Befruchtung. Bei mir im Garten stehen die Sorten Alba und White Chocolate.
Bei erfolgreicher Befruchtung entwickeln sich aus den lustigen Würsteln in der Mitte der weiblichen Blüten bald kleine Früchte.
Die kleinen Früchtchen wachsen ziemlich flott zu großen Früchten heran.
Bei Reife öffnen sie sich der Länge nach.
Die Früchte lösen sich nur schwer von der Pflanze. Sie bestehen aus einer fleischigen Fruchthülle die eine weiche Fruchtpulpe mit zahlreichen Samen umschließt.
Die Fruchtpulpe ist sehr süß und cremig mit einem Hauch Vanille. Vom Geschmack her erinnert sie mich an Inga edulis, allerdings mit etwas mehr Eigengeschmack. Die zahlreichen Kerne spuckt man am Besten aus nachdem man sie abgelutscht hat. Sie sind sehr ölhaltig und bitter wenn man rein beißt. Angeblich kann man daraus ein gutes Speiseöl pressen.
Ich frage mich ob es geschmacklich Unterschiede zwischen den Sorten gibt. Bei mir sind bis jetzt nur Früchte einer Sorte reif.
Die Fruchthüllen schmecken roh sehr bitter. Man kann sie aber eine halbe Stunde bis Stunde in Wasser einlegen um die Bitterstoffe auszuwaschen und dann anbraten. Sie haben allerdings nicht sonderlich viel Eigengeschmack und die Schale bleibt bitter, also vielleicht vorher noch schälen und gut würzen. Im Internet findet man Rezepte für eine Akebia in Terriyakisauce (war ganz okay, schmeckt aber vermutlich besser wenn man Zucchini statt Akebia nimmt) und Akebia mit Fleischfüllung.
Aus den Blättern der Pflanze kann man angeblich Tee zubereiten. Das hab ich aber noch nicht probiert. Aus den zahlreichen Samen wird empfohlen Keimsprossen zu machen und zu essen. Das muss ich noch probieren.