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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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|1|6|Oft ist es besser, von den richtigen Leuten missverstanden zu werden, als von den falschen Personen Verständnis zu ernten. (Thomas)

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Autor Thema: Mais im Hochbeet  (Gelesen 4210 mal)

mycorrhiza

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Mais im Hochbeet
« am: 10. September 2018, 15:08:15 »

Hallo zusammen,

hat hier jemand ein Hochbeet und hat darin schon einmal Mais angebaut? Hier ist bald Pflanzzeit (andere Klimazone) und ich überlege wie ich am produktivsten so ein Hochbeet bepflanzen könnte. Dachte spontan an die zwei Schwestern (Mais + Bohnen), weil Kürbis brauche ich im Hochbeet wohl nicht anzufangen. Der wuchert dann sowieso nur an den Seiten runter.

Jedenfalls habe ich etwas Angst, dass bei kräfitgen Wind ein paar Maispflanzen dann doch mal gute Nacht sagen und sich aus dem Boden lösen. Das Substrat ist ja doch schon um einiges lockerer als im "normalen Gartenbeet".

Wenn jemand bessere Empfehlungen weiß dann immer her damit. Zur Not kann ich ja auch ein reines Tomatenbeet daraus machen  :D ;D

Grüße
mycorrhiza
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Monti

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Re: Mais im Hochbeet
« Antwort #1 am: 11. September 2018, 17:03:35 »

Wie ists denn mit Niederschlägen bei dir? Mein Gedanke ist, ob das Hochbeet durch den Mais nicht stark austrocknet. Das kann er zwar ganz gut ab, Hochbeetsubstrat lässt sich aber oft schlecht wieder befeuchten.
Wir haben dieses Jahr eine Sonnenblume im Hochbeet wachsen lassen. Die hat ihre Wurzeln überall und saugt jeden Tropfen Wasser heraus.
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mycorrhiza

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Re: Mais im Hochbeet
« Antwort #2 am: 11. September 2018, 22:34:41 »

In allen Hochbeeten ist eine automatische Bewässerung verlegt. Quasi Tropfschläuche im Kreis einmal rund herum in ca. 15 cm Tiefe.
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Doraji

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Re: Mais im Hochbeet
« Antwort #3 am: 12. September 2018, 05:32:53 »

Hallo,

je nach Maissorte wird das eine hohe Angelegenheit im Hochbeet.

Mais bekommt ja diese festen Wurzeln, die sich wie Krallen im Boden verankern. Prinzipiell hat er dadurch einen festen Stand.
Aber wenn die Struktur im Hochbeet locker ist, hilft das natürlich nicht.
In meinen Hochbeeten würde ich das nicht machen. Da hat teilweise Paprika schon einen lockeren Stand, wenn es heiß geworden ist und die Früchte schwer werden.

Ich nutze meine Hochbeete lieber für Gemüse wie Rettich oder anderes Wurzelgemüse, das lockeren Boden braucht.
Oder für Salate im Herbst/Winter, weil er da etwas wärmer steht.

Mit Tomaten könnte das auch  unpraktisch beim Ernten werden, je nach Sorte wirst Du wahrscheinlich eine Leiter brauchen.

Ich weiß ja nicht, welches Gemüse Du magst aber ich würde einfach das nehmen, was Dir schmeckt und nicht so hoch wird.

LG
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mycorrhiza

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Re: Mais im Hochbeet
« Antwort #4 am: 12. September 2018, 15:59:26 »

Also ich hätte schon einen Zwergenmais wobei der immer noch 1,5 m hoch wird. Aber ja, eigentlich wächst der ja auch auf dem Boden neben dem Hochbeet.

Die Frage ist momentan auch welches Saatgut ich habe:

- Mais
- Sonnenblumen
- Bohnen
- Kürbis
- Tomaten
- Chili
- Kalifornischen Mohn
- Zucchini

Da hat man keine so große Auswahl. Was haltet ihr davon, wenn ich Chili und Tomaten abwechselnd mit den Bohnen pflanze?! Damit diese gleich mit Stickstoff versorgt werden.
Kürbis und Zucchini wuchern mir ja nur außerhalb rum?!
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thuja thujon

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Re: Mais im Hochbeet
« Antwort #5 am: 15. September 2018, 22:10:46 »

Ich schreibs jetzt mal da du mal geschrieben hattest du arbeitest da unten mit naturwissenschaftlichem Hintergrund.

Die Wurzelknöllchenbakterien reduzieren Stickstoff zu Ammonium welche die Bohne in Eiweiß, Aminosäuren, Chlorophyll und wofür sie den halt braucht umwandelt.
Verrottet die Bohne, wird dieser Stickstoff wieder frei.

Solange die Bohne wächst, raubt sie den Nachbarn die neben ihr wachsen nur Stickstoff. => Bohne = Nährstoffkonkurrent.

Unabhängig davon sind Bohnen für eine Startdüngung mit Stickstoff dankbar (muss wenn nicht Wochen vorher ausgebracht logischerweise schnell verfügbar sein). Die kann entfallen, wenn der Boden vorher schon viel Nitrat bzw löslischen Stickstoff enthält.

Zu Hochbeetfragen kann ich dir nicht weiterhelfen. Mais wurzelt aber auch bis 1,5m runter wenn man ihn lässt. Dazu muss er langsam suchen können, also nicht verhätscheln. Mais giessen wollen ist schon eine recht krasse Überlegung.
Rein platztechnisch passt zwischen 2 Tomaten eine Zucchini. Zucchini pflanze ich hier 2-3 Wochen nach den Tomaten. Wenn die Zucchini 2 Wochen später 30cm breit ist sind die unteren Blätter der Tomaten schon weg und die erste Rispe hängt zumindest über den niedrigen Zucchinisorten.
Beides kann recht trocken stehn bzw normal giessen schadet mehr als es nutzt.
« Letzte Änderung: 15. September 2018, 22:12:23 von thuja thujon »
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Conni

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Re: Mais im Hochbeet
« Antwort #6 am: 15. September 2018, 23:19:22 »

thuja thujon, Deinen Ausführungen, was den verfügbaren Stickstoff von (lebendigen) Leguminosen für eventuelle Nachbarn angeht, schließe ich mich ganz und gar an.

Aber
Zitat
Rein platztechnisch passt zwischen 2 Tomaten eine Zucchini.
  ??? Für eine ausgewachsene Zucchinipflanze rechne ich mindestens vier Quadratmeter. Tomaten pflanze ich im Abstand von 70cm. Mir ist noch keine Zucchini  begegnet, die sich mit 70cm Platz begnügt hätte.

Mycorrhiza, tut mir leid, aber zu Deiner Hochbeetfrage kann ich leider nur begrenzt weiterhelfen, da ich keine Hochbeete habe und mir deshalb die Erfahrung fehlt. Das, was Du an verfügbarem Saatgut beschreibst, stell ich mir größtenteils eher ungünstig vor, weil es zu hoch wird (Mais, Sonnenblumen, Tomaten) oder sehr viel Platz braucht (Kürbis, Zucchini). Was wäre mit Möhren, Spinat, Roten Beten, Radicchio, Salat, Radieschen etc.? Sachen, die nicht so viel Platz brauchen, die nicht so hoch werden, die von lockerem Untergrund profitieren könnten? Wäre es so schwierig, davon Saatgut aufzutreiben?

« Letzte Änderung: 15. September 2018, 23:21:33 von Conni »
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thuja thujon

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Re: Mais im Hochbeet
« Antwort #7 am: 16. September 2018, 20:55:52 »

Stimmt, hab ich blöd geschrieben. Es gibt Zucchinisorten, die bleiben klein. 2 mal Endivchen etwa. Für die müssen die Tomaten aber auch hoch sein damits passt. Mit den meisten Zucchinisorten für den Garten gebe ich dir mit 4m² recht.

Mich würde die Frage der Saatgutbeschaffungsproblematik auch interessieren, mindestens genauso viel aber auch wie nun das australische Klima ist. Aride? Das würde ja schon einiges an der Wuchsform/Kompaktheit der Sorten ändern.
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mycorrhiza

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Re: Mais im Hochbeet
« Antwort #8 am: 17. September 2018, 10:39:35 »

Gut, dass ich hier korrigiert werde. Da habe ich wohl zu viele Bücher über Permakultur gelesen. Aber ja, entgegen dem was ich da so aufgeschnappt habe scheint es während der Wachstumsphase wohl ein Minusgeschäft zu sein.

Jedoch gibt es einen N-Transfer bei Mischkultur in Verbindung mit Leguminosen. Zum Beispiel:
W.R.Stern (1993): Nitrogen fixation and transfer in intercrop systems

Zitat
Two processes are crucial in maintaining the nitrogen economy. The first
relates to the efficiency with which the legume fixes atmospheric nitrogen and
this in turn depends on the health of the legume. The second concerns the
transfer of the nitrogen fixed, either directly to a companion crop in the current
growing season (direct transfer) or to the soil, and its subsequent availability
to either the companion non-legume in the current season (indirect
transfer), or to crops grown subsequently (residual transfer). Generally,
transfer during the current season is small, and most transfer occurs at the
end of the legume crop cycle. Utilisation of nitrogen by the non-legume crop
depends on the amount of legume residue and the manner and rate of decomposition
of this residue and on what conditions prevail to permit transfer from
the legume to the non-legume. To promote transfer of nitrogen to the nonlegume
in an intercrop system, the first step is to strive for as high a biomass
of legume with as high a concentration of nitrogen as possible and then to
devise techniques for direct plant-to-plant transfer (e.g. mycorrhiza) or appropriate
management of legume residues to permit the build up of soil organic
matter and encourage uptake by the non-legume. The "quality" of the
residue will also be important in raising the nitrogen level in the system.

Eins will ich mal vorweg nehmen: Ich glaube nicht (mehr), dass Leguminosen in Mischkultur signifikant positiv zum Stickstoffhaushalt im Boden beitragen.

Jedoch haben Wurzeln auch nur eine bestimmte Überlebenszeit, sterben irgendwann ab und würden somit den Stickstoff im Boden freigeben.
Und: Erst vor 2 Wochen hatten wir eine ca. zweistündige Diskussion in wie weit Mykorrhiza auch einen Einfluss auf die Stickstoffaufnahme von Pflanzen haben können. Die Veröffentlichungen dazu gehen in alle Richtungen und dabei reden wir hier nur vom System Boden -> Mykorrhiza -> Pflanze und nicht dem Common Mycorrhiza Network Pflanze -> Mykorrhiza -> Pflanze.
Da gibt es einfach noch zu viele Variablen die nicht geklärt sind und Unstimmigkeiten über die genaue Messung.
Von daher würde es mich nicht überraschen wenn unter bestimmten Bedingungen da ein messbarer N-transfer stattfinden KÖNNTE. Aber das nur rein hypothetisch.

Zurück zum Hochbeet:
Ihr habt mich überzeugt. Ich besorg dann noch schnell Saatgut und konzentriere mich dann mehr auf Salat, rote Beete und Karotten. Dazwischen werde ich aber trotzdem ein paar einzelne Bohnen Pflanzen, nicht wegen dem Stickstoff, sondern damit etwas Schatten reinkommt. Die Sonne kann hier ziemlich hart sein und in ein paar Wochen brennt sie wieder gnadenlos runter.
Für den Mais und die ganzen anderen Bohnen finde ich dann bestimmt noch irgendwo ein Eck.
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