Aber b-hoernchen, frei nach Lothar M. "Man soll den Sand nicht in den Kopf stecken."
1. Seit 5 Jahren benutze ich Netze bei Süßkirschen, war der erste damit in der Gegend. Hat bisher immer funktioniert, neben Fliegen werden auch die Vögel ausgesperrt. Dieses Jahr hatte ich bei einem Baum 2/3 geerntet und das Netz nicht wieder aufgebaut. Innerhalb 2 Tagen war 1/3 des Rests von Vögeln gefressen. Bei Kirschen hilft ein Netz auch bedingt gegen Regen, es platzen weniger auf.
Bei der Pflanzung habe ich bei jedem Baum eine Einschlagbodenhülse eingeschlagen, in die ein 70x70 Pfosten gesteckt werden kann (z.B. 2 m). Daran befestige ich eine weitere Stange und kann so das Netz über die Bäume ziehen, ohne dass die Last voll auf den Bäumen liegt. Teilweise habe ich auch Querstreben dran, um das Netz abzuspreizen.
Bisher hatte ich unter den Netzen noch keine madige Kirsche.
2. Bei anderen Baumarten habe ich noch keine praktische Erfahrung, kann aber bisher keinen Grund erkennen, warum die Montage bei Zwetschgen nicht funktionieren soll. Die Hanita wächst kräftig, aber das Netz würde ich auch erst bei Beginn der Blaufärbung installieren und in der Zeit wächst der Baum dann keine 1,5 m. Abgesehen davon ist meine Erfahrung bei Kirschen die, dass die frischen Äste das Netz nicht wegdrücken können sondern vom Netz umgebogen werden. Ich achte aber schon drauf, dass der Baum nicht zu hoch wird. Bisher klappts, das die nächsten Jahren bringen werde ich sehen.
3. Die Zwetschge hatte bisher zu wenig Früchte als dass ich das Netz anbringen wollte. Die wenigen habe ich mit Teebeuteln verhüllt und dadurch zumindest ein paar Kostproben. Ich vermute, dass die Pflaumensägewespe einige Zwetschgen auf dem Gewissen hat, dagegen hilt kein Netz aber man könnte Spritzen, die Ernte ist ja viele Monate später. Faulig ist keine Zwetschge geworden.
4. Eine Hanita auf der Streuobstwiese blieb völlig unbehandelt und wurde auch nicht eingenetzt. Ich habe sie aus Zeitgründen (der Baum steht einige 100 km entfernt) etwas vor der Reife geerntet. Die war noch etwas hart aber geschmacklich dennoch viel besser als die übliche Supermarktware. Der Baum ist noch jung und es gab vielleicht 5 kg. Maximal zwei oder 3 Zwetschgen waren unbrauchbar. Durch die frühe Ernte waren sie gut haltbar. Als ich später wieder hingekommen bin war keine Zwetschge mehr da, auch nicht auf dem Boden. Ich denke da waren Zweibeiner am Werk.