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|10|10|Der Charakter offenbart sich nicht an großen Taten; an Kleinigkeiten zeigt sich die Natur des Menschen. (Jean-Jacques Rousseau)

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Autor Thema: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern  (Gelesen 26559 mal)

Orchidee

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Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« am: 16. September 2018, 19:39:22 »

Hallo,

wir haben hier totalen Sandboden (Spargelgebiet).  Geben jedes Jahr Kompost auf die Beete aber die trocknen furchtbar schnell aus. Was kann ich tun damit die Nässe nach dem Giessen länger hält ? 
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lerchenzorn

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #1 am: 16. September 2018, 20:11:55 »

Der Humus wird im reinen Sandboden sehr schnell "verbrannt". Er mineralisiert und hinterlässt Partikel, die die Wasserführung des Bodens eher noch mehr verschlechtern, weil sie wasserabweisend sind.

Wenn Ihr eine regelmäßige, sehr reiche Humuszufuhr gewährleisten könnt, wird das die Fruchtbarkeit und Wasserkapazität dennoch günstig beeinflussen.
Nachhaltiger ist das Binden der Humuspartikel an komplexbildende Stoffe durch Einarbeiten tonhaltiger Substrate. Neu"modisch" ist die  Verwendung von Holzkohle in fein vermahlener Form und nach Kompostierung mit nährstoffreichem Kompostiermaterial. Beides braucht Vorsicht und nichts bewirkt Wunder. Tonhaltige Substrate immer fein verteilt, nie in kompakter Form unterarbeiten, weil sie sonst verschlämmte Einschlüsse hinterlassen.

Aus dem hiesigen Spargelanbau (Beelitzer Gebiet) kenne ich Rigolböden, die schon im historischen Spargelanbau angelegt wurden, um auf den sehr armen Sanden überhaupt Erträge zu sichern und um die Erwärmung des Bodens durch eine verbesserte Wasserhaltung (damit Wärmeleitfähigkeit) zu beschleunigen.
Der Boden wird 2 bis 3 Spatenstich - bis ca. 0,5 m - tief umgearbeitet und in die tieferen Schichten reichlich gut verrotteter Humus, auch gut abgelagerter und umgesetzter Mist, eingearbeitet. Das vergrößert einerseits die produktive Bodenschicht, verhindert durch verringerte Belüftung auch die allzu schnelle Mineralisierung. Das ist viel Arbeit und muss in größeren Abständen wiederholt werden.
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thuja thujon

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #2 am: 16. September 2018, 21:05:04 »

Man kann Sandboden auch kaputtlockern durch zuviel einarbeiten was hinterher nicht richtig kittet oder speichert. Dann wirds nix mit feinen Haarwurzeln der Pflanzen die fürs nötige Wachstum sorgen.
Humus und damit Nährstoffe einbringen mildert nicht eine schlechte Struktur. 

Lebendverbauung bringt stabilere Krümel.

Bevor hier sinnvolle Tips gegeben werden können wäre eine Spatendioagnose deines Bodens notwendig. Eine Anleitung gibts hier:
https://www.zuechtungskunde.de/artikel.dll/vti-klemmbrett-03-460x330-v03_Mzk4NjY1Mw.PDF

Bitte berichte über das Ergebnis und was vorher auf den beprobten Flächen gewachsen ist. Gerne auch Fotos zur Diskussion hier einstellen. Duftproben gehen ja leider noch nicht übers Netz.
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elis

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #3 am: 16. September 2018, 22:44:14 »

Hallo Orchidee !

Du kannst Bentonit in den Boden einarbeiten. Das kann Wasser halten und ist so eine Art Gesteinsmehl. Dann Kompost einarbeiten und ständig mulchen, z.B. mit Rasenschnitt. Dann hast Du einen ständigen Humusaufbau.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bentonit

lg. elis
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Orchidee

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #4 am: 17. September 2018, 09:01:35 »

Danke euch allen für die Vorschläge.
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Bufo

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #5 am: 17. September 2018, 09:38:32 »

Bentonit bringe ich auch regelmäßig (jährlich) ein. In einigen wenigen Beeten habe ich die Abstände schon vergrößert, damit der Boden dort nicht zum Tonboden mutiert.

Wenn man von diesem extrem trockenen Sommer einmal absieht, dann bin ich mit den Möglichkeiten meines Sandbodens inzwischen durchaus zufrieden.
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Beste Grüße Bufo

oile

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #6 am: 17. September 2018, 09:48:29 »

Ich bringe den Grasschnitt regelmäßig auf meinen Gemüsebeeten aus. Nur dieses Jahr hat das nicht geklappt - es gab nicht ausreichend Gras.
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
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Staudo

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #7 am: 17. September 2018, 09:51:46 »

Ich habe meinen Gemüsegarten mit einer rund 30 cm dicken Schicht Komposterde aufgefüllt.  ;D
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Zausel

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #8 am: 17. September 2018, 09:53:42 »

Ich habe meinen Gemüsegarten mit einer rund 30 cm dicken Schicht Komposterde aufgefüllt.  ;D
Das aber bestimmt nicht nur einmalig.    ;)
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lerchenzorn

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #9 am: 17. September 2018, 10:22:08 »

Reiner Kompost oder mit Zusätzen?
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Staudo

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #10 am: 17. September 2018, 10:28:44 »

In der Gärtnerei fallen riesige Mengen Kompost an. Das Grundmaterial ist eine tonhaltige Torferde. Dazu kommen Unkraut und Stauden.  ::)
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leonora

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #11 am: 17. September 2018, 10:42:55 »

Sandboden (Spargelgebiet).  Geben jedes Jahr Kompost auf die Beete aber die trocknen furchtbar schnell aus. Was kann ich tun damit die Nässe nach dem Giessen länger hält ?

Ich bringe den Grasschnitt regelmäßig auf meinen Gemüsebeeten aus. Nur dieses Jahr hat das nicht geklappt - es gab nicht ausreichend Gras.


*unterschreib*
Regelmäßig dünn mit anfallendem Rasenschnitt mulchen hat in meinem alten Sandgarten die Verdunstung merklich verringert. Es sollte möglichst noch kein Samen im Schnittgut sein.

Darüber hinaus ist das Einarbeiten von Kompost sicher gut, um Sandboden zu verbessern. Als Sofortmaßnahme gegen Verdunstung bringt das Mulchen aber schneller Ergebnisse.

LG
Leo
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Sternrenette

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #12 am: 17. September 2018, 10:48:13 »

Ich stell im Herbst den Häcksler aufs Beet und jage Nußbaumblätter durch. Das wird dann verteilt und ist im Frühjahr fast verschwunden. Meiner Meinung nach hilft es langfristig zur Bodenverbesserung.
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biene100

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #13 am: 17. September 2018, 10:56:42 »

*unterschreib*
Regelmäßig dünn mit anfallendem Rasenschnitt mulchen hat in meinem alten Sandgarten die Verdunstung merklich verringert. Es sollte möglichst noch kein Samen im Schnittgut sein.

Darüber hinaus ist das Einarbeiten von Kompost sicher gut, um Sandboden zu verbessern. Als Sofortmaßnahme gegen Verdunstung bringt das Mulchen aber schneller Ergebnisse.

LG
Leo

Auch unterschreib... :-)  Mach ich schon lange ist super so am Südhang im Sommer.  Aaaaber.... ich mähe wöchentlich, da gibts keinen Samen. Warum möchte jetzt im Herbst dann dort eine Wiese wachsen? :P ::) Jedes Jahr dasselbe. Ist zwar im Sommer super, aber jetzt hab ich Jätarbeit dafür. Ja, wir haben drumrum schon Wiesen und Weiden, aber das wird doch gemäht bevors blüht.
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Cepha

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Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
« Antwort #14 am: 24. Oktober 2018, 13:59:41 »

Grundsätzlich würde man sagen mehr Humus und eine Mulchbedeckung, aber ich vermute, auf das bist Du auch schon gekommen.

Im Handel ist ein Produkt namens "Geohumus Aqua+3" erhältlich, welches angeblich das 40-fache des Eigengewichts an Wasser speichern soll.

Wenn man davon meinetwegen 300g/m² ausbringt (deutlich mehr als die Empfehlung) wären das nach meinem Verständnis rund 12l/m² zusätzlicher Wasserspeicher, der sich zumindest in meiner Theorie auch nicht so schnell ausschwemmen oder zersetzen sollte wie z.B. Kompost.

Auf die Schnelle war der billigste gefundene Preis bei Obi 34 Euro für die 6kg Packung, pro m² wäre das also in diesem Beispiel Kosten von 1,70€.

Das ist keine Empfehlung, ich kenne das Produkt nicht, ich hab nur neulich zufällig davon gelesen und mich daran erinnert.

PS: Vielleicht lässt sich zu Superabsorbern im Boden über diesen Link ausgehend noch mehr Information dazu beschaffen:
https://diepresse.com/home/leben/gartenkralle/4964011/Wasser-fuer-die-Pflanzen

Ein Nachteil könnte(!) sein, dass man sich "Mikroplastik" in den Boden holt, welches sich nur langsam (oder gar nicht?) zersetzt:
https://www.nzz.ch/wissen/wissenschaft/superabsorber-gegen-wasserknappheit-1.17641716
« Letzte Änderung: 24. Oktober 2018, 14:17:21 von Cepha »
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