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|3|7|Kein Problem ist so groß oder kompliziert, dass man nicht vor ihm weglaufen könnte. ;D (casa)

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Autor Thema: Kiesel und Pflanzen  (Gelesen 1721 mal)

Weidenkatz

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Kiesel und Pflanzen
« am: 17. September 2018, 12:18:51 »

Mir wurde eine Frage gestellt, die ich gern h ie r  stellen möchte.
Auch im Kleingartenbereich nimmt die Kiesgärtnerei immer mehr zu.
Es geht um mit Kies gemulchte und mit Plane unterfütterte Einzelbeete, in denen dann z.B. Rudbeckia, Echinacea, Montbretieu.a. Stauden stehen.
Die Kiesel haben einen Durchmesser von ca 6cm.

Mal abgesehen vom Geschmack, über den sich streiten lässt ( meiner ist es so gar nicht :-\):
Bei d e r Kieselstärke können sich doch die Pflanzen darunter nicht sehr wohl fühlen, oder ist das völlig egal und sie klemmen sich durchs Plasteloch raus?
Und im Sommer wird es doch knallheiß dadurch rund ums Beet?
Flugunkraut sobald ein paar Blätter darauf liegen?

Ich ahne, das ist wahrscheinlich hier schon ein durchgekautes Thema, aber so konkret habe ich als interessierte Laiin  über Vor- und Nachteile solcher Beete noch nicht nachgedacht und freue mich über Infos/ auch Netzseiten, die ich dazu weitergeben kann...
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Gartenplaner

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Re: Kiesel und Pflanzen
« Antwort #1 am: 17. September 2018, 13:04:33 »

Objektiv betrachtet ist das ein recht kluger Aufbau - die Größe der Steine bedingt viele große Hohlräume und somit wenig „Haftfeuchtigkeit“ zwischen den Steinen, die bei kleineren Körnungen sehr viel mehr eine Rolle spielt.
Je mehr Hohlräume, je weniger Feuchtigkeit zwischen den Steinen, umso weniger günstige Keimbedingungen für herangewehte Samen.

Wenn die Pflanzen nicht gar zu filigran und kleinwüchsig sind, arbeiten die sich problemlos durch.

Der „Heizeffekt“ so einer Fläche ist einerseits umso größer, je dunkler die Steine.
Andererseits, da die Steinfläche ja meist anstatt eines Rasen/Beets entsteht, ist die Verdunstungskühlung, die dieser Rasen, dieses Beet geliefert haben, auch wenn das nicht so viel wie bei einem Baum ist, auch weg.

Bei der Steingrösse von 6cm gibt es nicht gleich Flugunkräuter, wenn ein paar Blätter darauf liegen.
Die können erstmal eine Zeitlang in den grossen Hohlräumen „versickern“ und es ist für viele Samen zu trocken.
Irgendwann hat sich dann aber doch genug Humus gebildet, der dann auch Feuchtigkeit speichert, dass es losgeht.
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Weidenkatz

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Re: Kiesel und Pflanzen
« Antwort #2 am: 17. September 2018, 13:32:08 »

Danke Dir  :D!
Und ich hatte echt ganz naiv gedacht, dass die Kiesel zu " schwer" sind als dass sich die arme Pflanze da gern durchquetscht...
Kann man denn im Vergleich zu "normaler" Pflanzung etwas zum Wachstum der Kiesbeetbewohner sagen: gleich - besser - schlechter?
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neo

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Re: Kiesel und Pflanzen
« Antwort #3 am: 17. September 2018, 13:46:15 »

Bei d e r Kieselstärke können sich doch die Pflanzen darunter nicht sehr wohl fühlen

Ich habe ja so eine Ecke mit grösseren Kieseln, Unkrautfolie drunter und die Pflanzen fühlen sich dort (erstaunlich) sauwohl, sogar kaum Wasserbedarf durch diesen heissen Sommer. Allerdings habe ich wenig eingepflanzt, es ist einiges aus dem Restgarten eingeflogen.
Es ist eigentlich auch das, was diese Ecke spannend für mich macht, abwarten, schauen was sich so tut, Eigendynamik spielen lassen.
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Bristlecone

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Re: Kiesel und Pflanzen
« Antwort #4 am: 17. September 2018, 13:53:29 »

Wir haben rund ums Haus an der Hausmauer eine mehrlagige Schicht grobe runde Kiesel. Jede Menge großer Zwischenräume, in denen sich Euphorbia characias sehr reich versamt.
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Weidenkatz

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Re: Kiesel und Pflanzen
« Antwort #5 am: 17. September 2018, 14:24:27 »

Danke auch neo und Bristlecone :)
...Zwischenräume, in denen sich Euphorbia characias sehr reich versamt.

Das muss man mögen ;D.
Ich habe so die Ahnung, dass von vielen Menschen diese Beete eher um der "Ruhe und Ordnung" als der Dynamik  willen angelegt werden....
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Hyla

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Re: Kiesel und Pflanzen
« Antwort #6 am: 17. September 2018, 17:08:22 »

Hallo!

Wir haben hier so eine Wüste übernommen.  ::)
Das Grundstück war mal Teil einer Gärtnerei und der Vorgarten war die Ausstellungsfläche.
Er war beetweise angelegt. Jedes Beet war mit Bändchengewebe versiegelt, damit da kein Unkraut hochkam und die darauf gestellten Töpfe nicht ins Erdreich einwurzelten. Dazwischen Gehwegplatten für die Kunden.
Der Boden war sicher jahrelang versiegelt und daher quasi tot. Ohne organische Abfälle keine Regenwürmer. Auf 200m2 fanden wir beim Umgraben zwei Regenwürmer und es hat Jahre gedauert, bis sich die Population erholt hatte. (Meine Meinung über Gärtnereien und Baumschulen hat sich dadurch stark gewandelt.  >:()
So wird's auf dem Kiesbeet halt auch laufen. An den Folienlöchern wird es ein paar Würmer geben, der Rest ist nach einiger Zeit annähernd tot.
Den Pflanzen tut's aber nichts. Da die Ausbringung von Kompost sich eher schwierig gestalten wird, kann man die Nährstoffe mineralisch zuführen.
Immerhin lohnt sich dann die Anschaffung eines schön lauten Laubsaugers/-bläsers. Die Blätter einzeln aus dem Kies fummeln kann man sich damit ersparen.  ;D
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Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.

neo

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Re: Kiesel und Pflanzen
« Antwort #7 am: 17. September 2018, 17:37:47 »

Ich habe so die Ahnung, dass von vielen Menschen diese Beete eher um der "Ruhe und Ordnung" als der Dynamik  willen angelegt werden....

Wahrscheinlich hast du recht. ;) Die ersten 5,6 Jahre war es auch ziemlich ruhig. Dann ist wohl das mit dem Humus (Laub) passiert, was Gartenplaner geschrieben hat. Diese Euphorbia werde ich mir mal merken.
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AndreasR

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Re: Kiesel und Pflanzen
« Antwort #8 am: 17. September 2018, 21:10:26 »

So eine Unkrautfolie halte ich generell für Unsinn, weil sie eben die Ansiedelung von Unkraut höchstens für zwei, drei Jahre unterdrückt und - zumindest bei preiswerten Exemplaren - sich irgendwann in ihre Bestandteile auflöst und dann nur noch äußerst mühsam wieder zu entfernen ist. Als Trennelement in einer Gärtnerei ergibt es noch einen Sinn, damit die Töpfe nicht in der Erde festwurzeln, und um den Boden von Bewuchs freizuhalten, aber zum dauerhaften Einbau sind die sicher nicht geeignet.

Ansonsten hat ein Kies- oder Schotterbeet durchaus seine Berechtigung, sicher auch mit größeren Korngrößen. Man denke nur an die Pflanzengesellschaften, die sich im Gebirge und auf Schutthalten etablieren, die kommen in der Regel auch mit größeren Brocken zurecht - aber eben mit Bodenkontakt in den Lücken, wo sich mit der Zeit mehr Humus sammelt. Von daher ist es doch eine schöne Sache, eine Fläche mit solchen meist trockenheitsverträglichen, wärmeliebenden Arten zu gestalten - aber wie gesagt ohne Folie.
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Mediterraneus

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Re: Kiesel und Pflanzen
« Antwort #9 am: 18. September 2018, 15:17:07 »

Die Folie bzw. das Vlies ergibt früher oder später sicher Mikroplastik im Boden.
Wie sich das Bodenleben von unten nach oben und umgekehrt austauschen kann, weiß ich nicht.
Und die in den "Löchern" eingepflanzten Stauden wollen sich ja verjüngen, sprich ausbreiten. Das geht auch nicht in einem kleinen Loch.

Meine Meinung ist deshalb auch: Keine Folie als Trennschicht. Und eher kleine Steine als Mulch (heimisches Material), weniger großformatige Geröllabdeckungen. Das wirkt auf mich oft etwas fremdartig. Wenn große Steine, dann ein richtiger Steingarten.
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