Was sollen 'die Bauern' da von den Hobbygärnern lernen? Der Artikel sagt doch im Prinzip, auch wenn der Autor sich weigert es sich selbst einzugestehen: 'den Bauern' bleibt nichts anderes übrig, als mit größeren Maschinen und weniger Menschen zu arbeiten. Das ist kein Problem der Landwirtschaft, sondern ein allgemeines Problem unserer Gesellschaft.
Größere Maschinen sind übrigens auch nicht automatisch schlecht für den Boden, es kommt eingentlich hauptsächlich auf die Last pro Fläche an. Und da haben wohl zumindest einige Hersteller ihre Konstruktionen verbessert, eben durch die überdimensionalen Räder. Außerdem verdichtet Boden nicht so schön gleichmäßig wie Sand in einem kleinen Buddeleimer, auf den man draufdrückt. Meist ist 'nur' eine Schicht relativ weit oben betroffen, die man mit entsprechend schwerem Gerät (sigh...) wieder gelockert bekommt.
Bodenbearbeitung bei falscher Witterung dürfte der Hauptgrund für die beobachteten Schäden sein. Und Pflügen ist auch nicht gleich Pflügen, wie ich erst neulich gelesen habe. Für Landwirte mag diese Erkenntnis lächerlich sein, aber uns Städtern ist eben nicht bewußt, daß es ein paar Dutzend unterschiedlicher Bodenbearbeitungsmethoden gibt. Und so wie es in jedem Beruf sehr viele Leute gibt, die ohne die richtige Beaufsichtigung pfuschen, so werden wohl auch einige tausend Landwirte dem Boden mehr durch die falschen Methoden zur falschen Zeit schaden als durch das Gewicht ihrer Maschinen...
Zur ursprünglichen Frage kann ich einige Bücher empfehlen:
Margarete Langerhorst: "Meine Mischkulturenpraxis", OLV Verlag 2003
Brennnessel kennt die Autorin, glaube ich. Das Buch ist von einer Frau geschrieben, die auch tatsächlich Geld mit ökologischem Gemüseanbau verdient.
Kurt Kretschmann: "Mulch total - Der Garten der Zukunft", OLV Verlag 2003
Darüber werde ich irgendwann mal einen eigenen Thread starten. Ich kann dir das Buch wirklich empfehlen, Fisalis. Es könnte dir gefallen. Der Autor ist übrigens Vegetarier, aber praktisch genug veranlagt, um auch mal ein paar hundert Schnecken zu killen. Und es wurde versucht, die Vorteile der Mulchwirtschaft auch mal mit ein paar Zahlen zu belegen.
Außerdem sollte jeder Hobbygärtner mal das eine oder andere Fachbuch über Gründüngung lesen. Also nicht nur irgendwelches Propagandamaterial der eigenen Glaubensrichtung, sondern ruhig auch mal Fachbücher der Landwirte, die große Maschinen verwenden. Darin finden sich nämlich auch ein paar allgemeingültige Fakten, die dem Unsinn, der in populären Gartenzeitschriften verzapft wird, entgegenstehen, und diese Kenntnisse könnten einem auch im eigenen Garten nutzen, selbst wenn man keinen Traktor verwendet und ohne Pestizide arbeitet. Ich glaube, ich hatte mal in einem Gründungungsthread zwei Bücher genannt.