Im Wiener Raum gedeihen Rittersporne ganz allgemein nur selten befriedigend.
Vor rund 20 Jahren, als ich noch Sichtungsdelegierter der ISU für Österreich war, ließ ich ein großes Sortiment Rittersporne im Sichtungsgarten im Burgenland auspflanzen, um sie unter pannonischen Klimabedingungen zu testen. Das Ergebnis war niederschmetternd, und zwar schon nach wenigen Jahren! Die Sommer und besonders der Herbst sind einfach zu trocken und zu heiß, mit den ausbleibenden kühlen Nächten. Trotzdem sieht man Delphinium der unterschiedlichsten Sorten in den Gärten, besonders Sämlinge unbekannter Herkunft - man muss also probieren, was bleibt.
'Berghimmel' ist eine alte, längst überholte und durch ständige vegetative Vermehrung erschöpfte Sorte. Für mich stellt 'Morgentau' die gelungene Alternative der Foerster-Sorten, obgleich sie völlig anders ist.
Was die neuerdings auftauchenden Neuseeland-Sorten anbelangt, kann ich zur Dauerhaftigkeit nichts sagen. Allerdings sind sie mir viel zu aufdringlich. Sie werden trotzdem gerne gekauft, vielleicht kann jemand über deren Langzeitwirkung etwas sagen. Deswegen kann man sie vielleicht höchstens als Edelsommerflor bezeichnen, ähnlich der flatschigen Pacific-Serie.
Als reinweißer, ungefüllter Rittersporn kursierte früher 'Schneespeer', eine Sorte von Fritz Kummert. Über dessen Verbleib herrscht Rätselraten, er ist verschollen.