Und Fehlstellungen sowas hier will auch niemand
Warum ist das eine Fehlstellung?
Es entspricht nicht dem Ideal vom einstämmigen Baum, aber auch solche Bäume werden sehr alt.
Ich sehe es ja wie ihr, daß dem Baum nur eine bestimmte durch die Wurzeln begrenzte Energie zur Verfügung steht. Wenn ich ihn mehrstämmig ziehe, teilt sich die Energie und er geht eher in die Breite als nach oben aufzuschießen.
Gerade auf starkwachsender Unterlage macht das doch Sinn, denn einen sehr hohen Baum kann ich mit normaler Leiter kaum abernten.
Wir hatten mal einen Garten mit so einem Boskoop. Die Verzweigung war schon auf Kniehöhe. Optimal um mal reinzuklettern, aber auch relativ gut zu beernten.
Im Grunde meine ich nur, daß der Baum für den Hausgarten noch andere Ansprüche zu erfüllen hat als ein Baum, der rein dem Ertrag dient.
Er muß Ertrag bringen, aber auch Hängematten und Kinder ertragen, Schatten spenden, Wind- und Sichtschutz bieten und natürlich gut aussehen.
Wildformen wachsen oftmals auch ohne Schnitt.
Ein Obstbaum ist aber kein Produkt der Evolution, sondern der Züchtung. Und diese legt den Wert auf die Früchte und nur zweitrangig auf den Wuchs. Ohne Schnitt funktioniert ein Obstbaum nicht auf Dauer.
Du siehst ja schon oben, daß meine Ansprüche und Ideen in eine ganz andere Richtung gehen.
Ich schneide auch, aber eher vergreistes krankes Holz und Bruch. Wenn's aneinander schabt natürlich und tote Zweige. Bei Pflaumen aller Art kürze ich einige Kurztriebe, bevor sie Dornen werden. Zu schwache Zweige kommen auch raus.
Ich bemühe mich, den Baum zu unterstützen. Starke Erziehung betreibe ich nicht. (Auch wenn's so rüberkommt, bin ich gegen antiautoritäre Erziehung.
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An der Flora rumzuschnippeln, ist von der Evolution nicht vorgesehen, tut es die Fauna trotzdem, so liegt es an selbiger.