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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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25. April 2024, 06:44:54
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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|4|4|Solche Zicken muss man mindestens einmal selber verrecken sehen.  :-X ;D (Hausgeist über Hosta Tattoo)

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Autor Thema: Solarisation  (Gelesen 9759 mal)

thuja thujon

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Solarisation
« am: 03. Dezember 2018, 22:43:34 »

Hallo,
im Sommer hab ich die Hitze genutzt um einen kleinen Versuch zur Bodensolarisation zu machen. Die Fotos davon will ich euch nicht vorenthalten.
Im biologischen Anbau, bevorzugt in sehr sonnenintensiven Gebieten wie Afrika, wird die Solarisation benutzt, um Unkrautsamen oder Bodenschädlinge ohne Chemie abzutöten.
https://en.wikipedia.org/wiki/Soil_solarization

Am 30.7. war Start auf dem abgeernteten Buschbohnenbeet. Eine Hälfte blieb unbehandelt, die andere wurde mit 2 Gieskannen angefeuchtet und dünne Malerfolie aufgelegt, die Grenze wurde mit Schnur markiert.



Am 5.8. habe ich gegen 15h unter der Folie in rund 2 cm Bodentiefe feuchte 49°C gemessen, auf der Kontrollfläche waren es trockene 43°C in der selben Tiefe.

2 Wochen nach dem auflegen kam die Folie schon wieder runter. Es hatten sich auf der etwas schattigeren Seite in der Zwischenzeit Algen unter der Folie gebildet.







Zum pflanzen wurde die Fläche flach gegrubbert, so dass keine Erde von unbehandelt zu behandelt verschleppt wurde.




Gepflanzt wurde schließlich am 14.8.: Lauch, Winterblumenkohl, Broccoli, Romanesco und Grünkohl. Die Jungpflanzen sahen leider schon recht mitgenommen aus. Es war kurz vor Saisonende, dort werden nur bis Ende August Jungpflanzen verkauft.







Am 1.9. gab es schon die ersten beiden Ausfälle vom Winterblumenkohl auf der unbehandelten Hälfte. Ich schreibe das dem Zufall zu.



Am 15.9. zeigte sich ein recht deutliches Bild: auf der behandelten Hälfte gabs ordentlich Unkraut.



die unbehandelte Hälfte war noch löchrig von den beiden Pflanzenausfällen




Am 4.11. hat sich eigentlich alles soweit verwachsen, es ist kein wirklicher Unterschied in der Entwicklung feststellbar:




Vielleicht wiederhole ichs nochmal und benutze dann durchsichtigere Folie und lasse sie länger liegen. Aber unterm Strich reiht sich meine Erfahrung in das ein was die Versuche in Deutschland aussagen: es ist hier meist nicht sonnig genug um eine vernünftige Wirkung zu erreichen.
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Quendula

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Re: Solarisation
« Antwort #1 am: 05. Dezember 2018, 23:08:54 »

Davon hatte ich bis jetzt noch nie gehört.

Trotz des ernüchternden Ergebnisses danke fürs Ausprobieren und Berichten  :).
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Staudo

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Re: Solarisation
« Antwort #2 am: 06. Dezember 2018, 06:48:51 »

Interessant.

Wir "dämpfen" gebrauchte Töpfe und Paletten, in dem wir sie in einem Folienzelt aufstapeln, nass machen und dann mit dünner schwarzer Folie zuhängen. Dort bleiben die Töpfe und Paletten ein paar Wochen. Im Zelt sind deutlich über 50°C, unter der Folie noch mehr. Tiefgezogene Töpfe verziehen sich stark, gespritzte überleben die Behandlung. Bei den untersten Schichten reicht die Wärme nicht, weshalb wir die oberen Kisten mit den Töpfen verbrauchen und die unteren laufend hochstapeln.
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thuja thujon

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Re: Solarisation
« Antwort #3 am: 06. Dezember 2018, 08:29:14 »

Gute Idee mit den Töpfen. Bei mir halten sich die Mengen in Grenzen und so komme ich noch mit der Badewanne und Oxyreiniger aus.

Die Folie im Folienzelt oder Gewächshaus bringt wohl den Unterschied. Das ist auch die klassische Methode, selbst in Afrika. Wobei die möglichst transparente Folie nehmen dass mehr Licht durchkommt, soll wohl auch in tiefere Schichten aufwärmen. Schwarz wird halt wärmer, strahlt aber auch schneller ab. Wie lange lasst ihr die Töpfe jeweils oben in der heißen Zone? 2 Wochen, 4 Wochen?

Ich denke die 2 Wochen waren auch etwas kurz bei mir, man liest eher von 6 Wochen und auch mehr.
Auffällig beim Unkraut auf der solarisierten Fläche war, dass fast nur eine Art gekeimt ist. Da gibts wohl auch unterschiedliche Empfindlichkeiten.
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Staudo

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Re: Solarisation
« Antwort #4 am: 06. Dezember 2018, 08:33:51 »

Wir fangen damit im Juni an, wenn die Zelte leer sind und hören im September auf, wenn die Sonne zu schwach wird. Wir führen kein Buch und nehmen die Töpfe so weg, wie sie verbraucht werden.
Recht gut funktioniert die „Solarisation“ auf Beeten mit Mypex-Gewebe. Das muss man einerseits mit Steinen sichern, damit es nicht wegfliegt, darf aber andererseits nicht komplett aufliegen, weil dann das Unkraut durchwächst.
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thuja thujon

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Re: Solarisation
« Antwort #5 am: 06. Dezember 2018, 08:43:40 »

Ok, das ist schon eine etwas längere Zeit.
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Bufo

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Re: Solarisation
« Antwort #6 am: 06. Dezember 2018, 08:56:45 »

Das hat einen Namen?

Eine ähnliche Methode habe ich zur Saatbeetvorbereitung. Ich benutze im zeitigen März eine schwarze Folie und stecke in der Mitte etwas drunter um diese leicht anzuheben. So entstehen keine Wasserpfützen auf der Fläche.

Also:
erst den Boden lockern und glatt ziehen, dann kommt Schneckenkorn auf die Fläche und dann die Folie. Nach 2-3 Wochen hat das Unkraut gekeimt, die Schnecken sind aus dem gut gewärmten Boden gekrochen und haben die Keimlinge mitsamt dem Schneckenkorn vertilgt.

Wenn das Wetter günstig ist, nehme ich die Folie wieder ab und kann das vorgewärmte Freilandsaatbeet ohne weitere Erdbewegungen nutzen. Diese Methode minimiert Unkraut und Schnecken deutlich.
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Staudo

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Re: Solarisation
« Antwort #7 am: 06. Dezember 2018, 09:09:35 »

Das probiere ich im kommenden Frühjahr aus.  ;)
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Bufo

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Re: Solarisation
« Antwort #8 am: 06. Dezember 2018, 09:17:42 »

Mach das.  :D

Das ist übrigens die einzige Fläche wo ich das Schneckenkorn mit vollen Händen streue, auf freien Flächen habe ich Angst um meine Igel. Aber egal wie dicht ich das streue, es ist immer alles weggefuttert, wenn ich die Folie entferne.
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oile

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Re: Solarisation
« Antwort #9 am: 06. Dezember 2018, 10:34:44 »

Ich bin dazu übergegangen, Wurzeln Kräuter in starke schwarze Säcke zu packen und zuzubinden und den Sommer über an einem sonnigen Platz zu lagern.

Danach ist von den Wurzeln nichts mehr zu sehen, ich kann gute dunkle Erde ernten.
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lord waldemoor

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Re: Solarisation
« Antwort #10 am: 06. Dezember 2018, 10:44:31 »

als ich sie noch entfernte kamen sie in obststeige und aufs osterfeuer, das hat noch nie eine wurze überlebt
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pearl

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Re: Solarisation
« Antwort #11 am: 06. Dezember 2018, 10:49:13 »

Ich bin dazu übergegangen, Wurzeln Kräuter in starke schwarze Säcke zu packen und zuzubinden und den Sommer über an einem sonnigen Platz zu lagern.


seltsam. Ich mache genau das Gegenteil. Wurzeln von Unkräutern mit Licht, Trockenheit und Sauerstoff exponiert sterben zuversichtlich ab.
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky

Paw paw

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Re: Solarisation
« Antwort #12 am: 06. Dezember 2018, 11:08:27 »

Ich bin dazu übergegangen, Wurzeln Kräuter in starke schwarze Säcke zu packen und zuzubinden und den Sommer über an einem sonnigen Platz zu lagern.


seltsam. Ich mache genau das Gegenteil. Wurzeln von Unkräutern mit Licht, Trockenheit und Sauerstoff exponiert sterben zuversichtlich ab.

Mit Licht funktioniert es nur bei absoluter Trockenheit. Dieses Jahr war es einfach, Sommertemperaturen ohne Ende und Regenmangel, da trocknete jede Wurzel schnell aus. Zum Verrotten braucht es dann wieder Feuchtigkeit. In oiles schwarzen Säcken sorgt die in den Pflanzen vorhandene Feuchte für schnelle Zersetzung.
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pearl

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Re: Solarisation
« Antwort #13 am: 06. Dezember 2018, 11:24:21 »

um irgendwas zu kompostieren brauche ich keine Säcke.

Sauerstoff tötet Wurzelgewebe. UV Licht tötet Bakterien und Pilze.

Diese Foliensache. Nach meiner Erfahrung ist eine Fläche, die mit Folie abgedeckt wird, mehr von schnell wieder hochkommenden Unkräutern bedeckt als eine Fläche, die mit Bändchengewebe bedeckt ist.

Warum das Abdecken von Ackerflächen mit Folie in der Landwirtschaft Solarisation genannt wird, ist etwas undurchsichtig.
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Nemesia Elfensp.

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Re: Solarisation
« Antwort #14 am: 06. Dezember 2018, 11:33:33 »


mönsch Bufo, da haste die "falsches Saatbeet- Methode" aber prima verfeinert!

Ich hab mir gebrauchte Silofolie (eine Seite weiss, die andere schwarz) von unserem Landwirt in der Nachbarschaft erbeten. Bisher habe ich die Folie zur Saatbeetvorbereitung  immer nur auf die gewünschten Beete gelegt (schwarze Seite oben), gewartet bis die jungen Beikräuter wegen Lichtmangel und Hitze eingegangen sind, Folie wieder runter und dann habe ich Salat und Co. gepflanzt.
Aber Deine Kombination mit dem Schneckenkorn ist ja viel besser :D
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