Wie angekündigt, meine Berichterstattung über die Keimung von Apfelkernen der Sorte RS-1 ohne Stratifikation.
Aus den fünf Äpfeln der rotfleischigen Apfelsorte RS-1, konnte ich dreizehn entwickelte Samen entnehmen. Zur Lagerung der Samen wurden sie getrocknet.
Damit die Samen keimen können, musste ich sie wieder quellen lassen. Dabei stellte sich heraus, dass ein Kern tot war. Alle anderen Kerne wurden geschält, damit eine sofortige Keimung möglich ist.
Dafür habe ich eine ruhige Hand und eine feine Nähnadel gebraucht.
Mit dieser Nadel stach ich flach in die Samenschale hinein, bis sie auf der anderen Seite wieder heraus schaute.
Danach habe ich die Nadel so gedreht, dass sie ein größeres Loch in die Schale riss.
So konnte ich schon ein größeres Schalenstück entfernen. Danach war das restliche Schälen relativ einfach. Wichtig beim Schälen ist, dass man nicht nur die dicke Außenschale entfernt, sondern auch die bräunliche Samenhaut (Hier im Bild gut zu erkennen), sowie das Endosperm. Das Endosperm konnte ich so hier nicht sehen. Es sitzt vorne am Embryo und wir häufig unabsichtlich mit der Samenhaut mit abgezogen. Dabei kann es passieren, dass der Embryo von den "Speicherorganen" mit abgerissen wird, was eine Keimung bzw. ein Wachsen des Embryos sehr erschwert. Bei manchen Pflaumensorten, wie z.B. der Dattelzwetschge, ist das Endosperm sehr gut entwickelt. Da lohnt es sich vorher an Pflaumen, Pfirsichen, Aprikosen oder Mandeln zu üben, bevor man sich an Äpfeln wagt. Diese sind vom Samenaufbau dem Apfelkern recht ähnlich.
Je nach Samen kann schon fünf bis zehn Minuten vergehen bis man den Samen geschält hat. Dabei hat sich gezeigt, je frischer die Samen, desto einfacher ist das Schälen. Eine Trocknung der Samen für eine Lagerung war für das spätere Schälen eher kontraproduktiv. Hier im Bild kann mann nun den fertig geschälten Samen sehen. Vorne, recht klein, der Embryo.
Die zwölf geschälten Samen habe ich zur Keimung in leicht feuchtes Hausrollenpapier eingewickelt und dieses in einen Zipbäutel geschoben. Das ganze Paket lagert nun bei Raumtemperatur auf einem Schrank. Eine tägliche Kontrolle ist dabei Pflicht.
Soweit so gut.