Ah! Also dringt Triacontanol nicht passiv in die Pflanze ein, sondern wird, nach Durchdringung der Wachsschicht aktiv aufgenommen? Okay, interessant.
Ganz so kann man es nicht sagen. Es ist ja schon drin wenns auf der Blattoberfläche eingelagert ist, von dort muss es aber nicht nur noch weiter rein, sondern auch dahin wo es wirken soll. Es muss also verteilt werden zu den Stoffwechselhotspots mit den dazu passenden Enzymen.
Also es gibt verschiedene Barrieren in einem Blatt und auch in Stängeln oder Wurzeln usw.
Recht anschaulich erklärt wird das in diesem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=fQCotMfO3gkDort gehts allerdings um ein Fungizid, das Prinzip ist aber klar. Der Fettalkohol Triacontaol hat auch eine polare Seite, ist aber zu langkettig um als Entkoppler der Atmungskette (zB Ätzwirkung wie bei Pelargonsäure oder Citronellol, die haben eine C9-Kette) zu dienen, also ist das Molekül recht wirkungslos wenn es nicht gerade als Hormon gebraucht wird und damit versorgen sich die Pflanzen in der Regel selbst. Mich wundert die gefühlte Wirkungslosigkeit also nicht.
PS: Ethylen ist noch viel weniger wasserlöslich als T., Hormone werden aber in so geringen Mengen gebraucht das ein bisschen mehr wie nix oft schon ausreicht. Genauso bei vielen so gut wie unlöslichen PSM-Wirkstoffen. Man sagt da gerne `mit Beton erschlagen´ dazu, weil die meist recht hohe Aufwandmengen brauchen.
PPS: wenn du spielen und was sehen willst schau auf manche Azolfungizide mit dem greening-Effekt. Das kann neben der Farbveränderung 10% mehr bringen.