Drucken

[Antonia]

Hallo ihr Lieben,

wieder wende ich mich mit einer Frage an euch.

Ich habe heute einen Teichfrosch ausgegraben, zum Glück nicht verletzt. Dort lassen konnte ich ihn nicht, die Fläche wird umgestaltet, vielleicht sogar gefräst (Kundengarten). Es ist hier z.Z. unter 0°C, soll aber nächste Woche bis zu 8°C und regnerisch werden.
Er sitzt jetzt in einem Eimer mit feuchtem Gras im Schuppen, da es heute Nacht recht kalt werden soll. Im Schuppen ist es etwa 5°C.

Was mache ich mit dem armen Kerl?

Aussetzen nächste Woche? Wird er bei 8° mobil genug, um sich wieder einzugraben? Einen super Biotop-Garten hat ein Freund von mir, dort wimmelt`s von Fröschen, großer Teich, Sandboden zum Eingraben, wilde Ecken im Garten.

Ich würde mich freuen, wenn jemand Rat weiß

Liebe Grüße
Antonia

[lord waldemoor]

ich würd ihn in der nähe eines gewässers unter einem laubhaufen setzen

[Cryptomeria]

Bei 8°C ist er mobil genug, kein Problem für ihn. Nächste Woche bzw. so bald wie möglich beim Freund am Teich aussetzen. Wenn er sich ruhig im Eimer verhält, kann man ihn lassen, springt er natürlich ständig an der Wand hoch, verbraucht er zu viel Energie. Entweder dann auch Laub drauf, damit er sich beruhigt oder u.U. wie Lord sagt noch geschützt  vorsichtig nach draußen.
VG Wolfgang

[Antonia]

Danke ihr zwei, so werde ich es machen.
Heute bei 0° konnte er sich nicht bewegen, ich werde morgen früh gleich schauen, ob er bei den Temperaturen im Schuppen mobil geworden ist.

[partisanengärtner]

Ich habe solche Lurche in einem Eimer mit ein paar Löchern im Eimerboden überwintert(damit das Kohlendioxyd abfließen kann) und einem dunklen Tuch als Abdeckung (Mit Gummi befestigen) Da bleiben sie völlig ruhig.
Als Substrat war reichlich Moos oder ein feuchter Grassoden. Bei Temperaturen um die 3-8 Grad bei mir im Waschhaus hat das viele Jahre lang geklappt. Der Raum hatte nur eine Außentür da war die Temperatur kein Problem.
Man kann auch einen festen Deckel mit Löchern nehmen und dann draußen in einer Erdmiete überwintern. Nur icht vergessen ihn wieder raus zu lassen.
Im Haus habe ich meist nachgefeuchtet oder eine Schale mit Wasser reingegeben.

So ohne richtige Orientierung freugesetzt stell ich mir das sehr gefährlich für den Frosch vor, einen Platz zu finden wo ihn nicht ein Marder oder andere Prädatoren aufspüren. So ein Frosch hat schon viele Liebhaber.

Wenn man Löcher in einen Eimer bohren will erst mal anwärmen und dann mit einem 2-4 mm Bohrer Löcher setzen.

[Antonia]

Auch dir danke, hab deine Antwort jetzt erst gesehen!

Ich habe einen Eimer mit Löchern im Boden und halte das für die beste Möglichkeit. Werde ihn nachher mit etwas Erde und feuchtem Laub dort hinein setzen und im Schuppen überwintern, das ist wohl wirklich die sicherste Variante. Dort sind es rel. konstant 4 bis 5° C und falls es zu frieren droht, kommt ein Frostwächter hinein, schon wegen der Kübelpflanzen.

Und im zeitigen Frühjahr kommt er ins Froschparadies 

[Cryptomeria]

Dann siehst du tatsächlich, ob er überlebt. Wenn kleinere Teiche im Winter zufrieren , finde ich immer im Frühjahr welche an der Oberfläche schwimmen, Bauch nach oben. Diese hatten den falschen Platz gewählt.
VG Wolfgang

[b-hoernchen]

Dort sind es rel. konstant 4 bis 5° C...

Ist das nicht zu warm? Ich kenn' die Dinger stocksteif gefroren bei Minusgraden... .
Wäre es nicht besser eine kleine Grube auszuheben, ein paar große umgedrehte Blumentöpfe oder unregelmäßig geformte Steine hinein, damit der Frosch dann sicher ist vor Katz & Co und dann den Frosch in die Höhlräume reinzusetzen?

[Bristlecone]

Dort sind es rel. konstant 4 bis 5° C...

Ist das nicht zu warm? Ich kenn' die Dinger stocksteif gefroren bei Minusgraden... .

Unsere einheimischen Frösche überleben das Einfrieren? 

[Antonia]

Ich habe mich ehrlich gesagt auch gewundert über das von ihm selbst gewählte Versteck. Das war in einer Tiefe, die in knackigen Wintern durchaus zufriert, vielleicht 15 bis 20cm tief.

Reicht evtl. die froscheigene Körperwärme, um das Einfrieren zu verhindern?
Oder haben sie eine Art Frostschutzmittel in ihren Zellen -ähnlich Pflanzen?

[Bristlecone]

Ich habe mich ehrlich gesagt auch gewundert über das von ihm selbst gewählte Versteck. Das war in einer Tiefe, die in knackigen Wintern durchaus zufriert, vielleicht 15 bis 20cm tief.

Reicht evtl. die froscheigene Körperwärme, um das Einfrieren zu verhindern?
Oder haben sie eine Art Frostschutzmittel in ihren Zellen -ähnlich Pflanzen?

Frösche sind wechselwarm und nicht in der Lage, mit ihrem Stoffwechsel ihre Körpertemperatur zu beeinflussen, wie das Vögel und Säuger können.

Vom Nordamerikanischen Waldfrosch ist bekannt, dass er Temperaturen weit unter 0 °C überlebt, sogar unter -10 °C, aber unsere hiesigen Frösche sind, soweit ich weiß, dazu nicht in der Lage.

[partisanengärtner]

Es gibt einige Lurche die tatsächlich einfrieren können. Das die einheimischen dazu gehören könnten ist mir neu.
Ich habe Laubfrösche, Wasserfrösche, Grasfrösche, Unken, echte Kröten, Geburtshelferkröten, Schlammtaucher und diverse Schwanzlurche so wie von mir beschrieben überwintert. Das ist in allen Fällen über viele Jahre gut gegangen. Die meisten habe ich auch vermehrt.
Bei den von Dir genannten Temperaturen sollte es keine Probleme geben. Natürlich ist es gut ab und zu nach dem Wasserstand in der Schale die drinnen sein sollte zu sehen. Wenn es Moos ist, ob dies trocken geworden ist.

[partisanengärtner]

Schon der Stoffwechsel der Bakterien etc. in verrottendem Laub ergibt eine merkbare Temperaturerhöhung. Dort friert es dann nicht so tief in den Boden.
Von einer Temperaturkontrolle ist dabei keine Rede. Die folgt halt mit einer kleinen Verzögerung und Abstand der Umgebungstemperatur.

Vermutlich sind die Körpersäfte eines einheimischen Lurches erst ein paar Grad unter Null gefroren. Es gibt vermutlich auch bei einheimischen Lurchen ein paar chemische Tricks um die Art der Kristallbildung in der Zellflüssigkeit zu beeinflussen.

Mir ist oft aufgefallen das besonders häufig Grasfrösche in Gewässern zu überwintern scheinen. Da gefriert es aber in der Regel nicht, die haben vermutlich andere Probleme.

[Antonia]

Frösche sind wechselwarm und nicht in der Lage, mit ihrem Stoffwechsel ihre Körpertemperatur zu beeinflussen, wie das Vögel und Säuger können.

Das ist mir klar, so meinte ich das auch nicht.
Ich meinte, dass die zwar stark heruntergefahrenen, aber doch minimal vorhandenen Verbrennungsprozesse im Froschkörper eine geringe Temperatur erzeugen, die den Gefrierpunkt des Frosches senken. Sozusagen.
War nur eine Idee.

Bei den von Dir genannten Temperaturen sollte es keine Probleme geben. Natürlich ist es gut ab und zu nach dem Wasserstand in der Schale die drinnen sein sollte zu sehen. Wenn es Moos ist, ob dies trocken geworden ist.

Ich habe auf den Boden des Eimers feuchte Lehmerde gegeben, 2-3 Bodenlöcher freigelassen, Frosch darauf gesetzt, über den Frosch feuchtes Feldahornlaub, das ganze auf ein Sieb gestellt, damit es nicht auf dem kalten Boden steht und locker einen Deckel darauf gelegt, damit ihn das Licht nicht stört, das ich ab und zu einschalte.

Schuppen hat aktuell 4°C, Frosch unbeweglich bis auf die Augenlider.

Wird schon gut gehen, ich gucke natürlich immer mal nach ihm 

[Antonia]

Wollte nur berichten, dass der Frosch den Winter im Eimer bestens überstanden hat.

Eimer mit feuchter Erde und Luftlöchern im Boden, Laub drüber.
Als es eine Zeit lang so arg warm war, habe ich kurzerhand den Partykühlschrank angeschmissen, da hat er die 2 warmen Winterwochen drin verbracht, in der übrigen Zeit war es im Schuppen zwischen 2° und 5°C.

Beim ersten platsch-platsch im Teich des Kumpels wurde er dazugesetzt und war ruckzuck bei den anderen.
Ich freu mich.