Dies ist eigentlich keine Gartentiger- sondern eine Straßentigergeschichte... Wir wohnen an einer schmalen städtischen Seitenstraße, die schon ca 50 Meter weiter zu einer der meist befahrenen Straßen wird. Auch durch unser Straßenstück brausen Pizzadienste und - was mich immer schwer erstaunt- abends heimkehrende Familienpapis. Hätten wir nicht schöne Wohnungen und Balkone mit herrlich grüner Aussicht auf der anderen Seite des Mfhauses würde ich hier nicht gern wohnen.
Eine Freilaufkatze aber hier halten? Ich käme aus dem Sorgenmachen nicht mehr heraus.
Es kommt auch auf die Katze an - aber es auf den Versuch ankommen lassen? Nein danke.
Andere tuns und so gibt es hier Max, Blacki, die Zwillinge, Nerdikater. Und dann noch Milli, Adi und Tigerklöden eine Straße weiter (Bis auf Max und Milli sind die Namen meine Kreationen
).
Nerdikater (vielleicht tue ich Unrecht und es ist ne Madam
) stelle ich euch mal vor:
Er ist ein schwarzer, kleiner, mit weißem Latz.
Seinen Besitzer kenne ich nicht näher, aber er wirkt so ein bisschen wie das Klischee vom Computernerd: kompakt, selten sichtbar, im Sommer mal mit Jogginghos, Lappi, Kaffeetass, blass vorm Haus sitzend, tippend eine rauchen.
Man kann sich schwer täuschen, aber natur-oder sportbegeistert? Eher nicht.
Das Putzige ist, dass Katertier seinem Besitzer ähnelt.
Sehr oft steht das Fenster zur Erdgeschosswohnung auf,
und dann sitzt das Kerlchen auf dem inneren Fensterbrett.
Mit einem leichten Hopser wäre er draußen, dann auf dem Bürgersteig, könnte Hinterhöfe und eine nahe Grünfläche erkunden.
Aber nein.
Nerdikater sitzt.
Und sitzt und guckt.
Und sitzt und guckt.
Und sitzt und denkt (?)
Und lässt die Fußgänger vorbeigehen, die Autos vorbeirasen.
Er sitzt und guckt.
Hätte er nen Lappi, würde er sicher etwas eintippen.
Ich habe ihn noch nie auf der Straße gesehen.
Heute früh um 6.00 hat er mir gute Laune gemacht
.
(Auch wenn ich ihm Wiese unter den Pfoten wünschen würde, keine Autos- er wirkt nicht unzufrieden.)