Ich nehme die Eingangsfrage mal auf:
Sind in Maurerkübeln und -eimern, die man ja auch als Pflanzkübel nutzen kann, Weichmacher oder andere Giftstoffe drin, die in die Erde abgegeben und dann von Pflanzen aufgenommen werden und so in Lebensmittel gelangen? (Beispiel: Heidelbeere)
Problematisch für die Gesundheit werden Stoffe ja erst durch die letzten beiden Schritte: Aufnahme in die Pflanze und dann muß der Stoff auch noch in die Lebensmittel gelangen.
Aktiv nehmen Pflanzen mit ihren Wurzeln Nährsalze auf, also kleine, wasserlösliche, anorganische Moleküle. Eine aktive Aufnahme von komplexen, organischen Verbindungen, die noch dazu schlecht wasserlöslich sind, durch die Wurzeln mit anschließendem Transport in die Blätter oder Früchte ist ausgesprochen unwahrscheinlich, da hat die Pflanze keinen Transportmechanismus für. Auf diesem Weg könnten allerdings Schwermetalle aufgenommen werden.
Komplexe organische Verbindungen im Boden können dann ein gesundheitliches Problem werden, wenn der Boden verzehrt wird, z.B. weil kleine Partikel an Salatblättern oder Wurzelgemüse hängen bleiben. Dagegen helfen gründliches Waschen und Schälen.
Denkbar ist auch, daß sich ausgasendes Styrol (oder andere Lösungsmittel) in der Cuticula löst, der Wachsschicht, die Pflanzen als Verdunstungsschutz auf Blättern und Früchten haben. Aber bis die Tomaten reifen, hat so ein Maurerkübel so lange in der Sonne gestanden, das sind allerhöchsten noch winzig kleine Mengen. Auch eine Belastung der äußeren Bereiche von Wurzeln kann ich mir vorstellen.
Ich verwende jedenfalls seit Jahren Maurerkübel für die Tomaten, ich halte das für gesundheitlich unbedenklich.
Wer ganz sicher gehen will, sollte in einem neuen Maurerkübel oder Plastikblumentopf nichts anbauen, daß in den nächsten Wochen geerntet wird.