Schließe mich mal an: Salvia kusnetzovii - später draußen, so ab April?
Ergänzung: stammt aus dem Westkaukasus. Bin mir nicht sicher ob die vielleicht doch ein wenig Kühle bräuchte?
Westkaukasus ist ein schwieriger Terminus
Jedenfalls wenn's um phytogeographische Fragen geht: Die Struktur ist dort teils recht kleinteilig, abhängig a) von der Lage zum Schwarzen Meer (und damit der Niederschlagssituation) und b) von der Nordexponiertheit (und damit der Einfließmöglichkeit von arktischer Kaltluft im Winter). Eine Art, die an der abchasischen Abdachung wächst (dieses Areal kratzt zumindest in den Vorbergen noch an der Subtropik, und die Teeplantagen dort sind kein Zufall
), hat, wenn sie nicht gerade ein „Allrounder“ ist, vermutlich deutlich andere Ansprüche als ein Bewohner der Vorberge auf der anderen, der nördlichen Gebirgsseite.
Der Typusfundort von Salvia kuznetzovii ist, wenn ich das auf
http://www.plantarium.ru/page/view/item/33504.html richtig verstehe, der Kreis Ust-Dscheguta-Schumara, den es zumindest meinen Informationen zufolge so allerdings nicht gibt. Die Kreisstadt Ust-Dscheguta ist eine Stadt am Kuban zwischen Tscherkessk und Karatschajewsk, also auf der Nordseite des Westkaukasus. Das Dorf Schumara liegt allerdings nicht im Kreis Ust-Dscheguta, sondern knapp südlich davon im Kreis Karatschajewsk, und zwar an der Stelle, wo der Kuban einen der niedrigeren nördlichen Kämme des Kaukasus durchbricht. Meine Karte sagt zwar, daß das der Felsenkamm sei, aber es könnte auch der Pastwischtschnij-Kamm sein, eine Stufe weiter nördlich (und niedriger). Die Durchbruchsstelle bei Schumara liegt auf knapp 900 Meter Höhe, und dort sieht es so aus:
https://en.wikipedia.org/wiki/File:Хъумэрэ.jpgAuch die Karte zeigt diesen Kamm überwiegend unbewaldet und nur den letzten nördlich vorgelagerten zum System des Großen Kaukasus zählenden Kamm etwas bewaldet (der heißt dann auch passenderweise Waldkamm), bevor dann die offene Kubansteppe beginnt, nur hier und da durch einige kleinere Erhebungen wie die Stawropoler Berge unterbrochen. Das heißt, das Einfallstor für Kaltluft aus dem Norden dürfte recht weit geöffnet sein.
Die Art kommt aber auch weiter südlich, kubanaufwärts und damit jenseits der 1000-Meter-Marke vor, sagt die Verbreitungskarte, also im „richtigen“ Felsenkamm, der dann schon überwiegend bewaldet ist, allerdings auch feuchter als weiter nördlich. Als weiteres Vorkommen ist Werchnij Fiagdon in Nordossetien angegeben, und dort sind wir dann schon fast im „richtigen“ Hochgebirge (das ist das Paralleltal zur Karmadon-Schlucht, siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karmadon-Schlucht ). Allerdings ist das alles noch die Nordseite des Kaukasus, also die dem Schwarzen Meer abgewandte und deutlich kontinentaler geprägte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es wird sich wahrscheinlich um einen Kaltkeimer handeln
Es sei denn, Du hast sichere Informationen, daß der genaue Herkunftsort Deiner Samen z.B. in den Vorbergen auf der abchasischen Seite liegt.