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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?  (Gelesen 2541 mal)

Deviant Green

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102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« am: 02. Februar 2019, 18:32:24 »

Liebe Baumexperten,

Unsere 102 jährige Linde wurde gefällt. Sie stand in dicht besiedeltem Gebiet. Wer möchte posthum einschätzen, wie viele Jahre er / sie  noch hätte verantworten können, diesen Baum stehen zu lassen. Befall war ein Baumschwamm, ich bin mir ziemlich sicher Ganoderma. Es geht hier lediglich um die Einschätzung der Stammgesundheit, im oberen Bereich war der Baum hinreichend gesund und schön gewachsen. Wenn es jemanden interessiert stell ich noch gerne ein Bild ein.

Liebe Grüße
Michi

Nicht dass das jetzt was ändert, es geht nur um unser Seelenwohl und Wissbegier.
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Deviant Green

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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #1 am: 02. Februar 2019, 18:35:17 »

Liebe Moderatoren,

Vielleicht passt der Thread ja besser in die Pflanzengesundheit. Wenn ihr das findet, verschiebt ihn doch bitte.

Liebe Grüße
Michi

Edit: und Ja, mir ist zum heulen....
« Letzte Änderung: 02. Februar 2019, 18:37:54 von Deviant Green »
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dmks

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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #2 am: 02. Februar 2019, 18:45:17 »

Der Pilz ist möglicherweise ein Sekundärschaden - entstanden durch Wurzelschäden auf Grund Bodenversiegelung und Erdarbeiten.
Wenn ich Leitungsschächte so nah neben einem flach wurzelnden Baum sehe ist mir zum heulen.
Von der Standfestigkeit würde ich sagen war die Fällung gerechtfertigt.
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partisanengärtner

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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #3 am: 02. Februar 2019, 18:57:11 »

Kann mich der Meinung nur anschließen. Die morsche Zone ist schon erheblich (der dunkel eingerahmte helle Teil). Linden können zwar selbst mit völlig hohlem Stamm noch Jahrhunderte leben, aber im besiedelten Raum ist so ein Baum zu gefährlich.

Hier steht an einer Wegkreuzung in der Feldflur eine wohl schon mehrere hundert Jahre alte. Die hat einen Stammdurchmesser von etwa 2 m. Davon steht nach einem normalen Sturm noch ein Stumpen.

Man hat den Rumpf so stehen lassen und er wird vermutlich im Frühjahr wieder aus schlafenden Augen austreiben. Äste und Zweige sind kaum vorhanden.
Den gigantischen ehemaligen Kronenaufbau wird sie aber sicher nicht mehr tragen können.
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Axel

realp

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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #4 am: 02. Februar 2019, 19:00:49 »

Ich klink mich hier ein, denn mir ist auch zum Heulen. In meiner Abwesenheit hat die Swisscom (Schweizer Telephon etc. Betreiber) 3 Hauptäste eines über 100jährigen Nussbaums gekappt. Begründung: Beeinträchtigung der Telephonleitung . Am Montag liess ich den Baumdoktor kommen um eine Rettungsaktion zu starten. Der hat nur abgewinkt. Solche grossen Wunden könne der Baum nicht mehr vernarben. In ca. 20 Jahren wäre er tot. Regressansprüche gegen die Swisscom kann ich keine geltend machen. Und das würde den Baum ja auch nicht mehrt retten. Ich meide jetzt diesen Gartenteil, denn mir ist wirklich zum heulen.
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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #5 am: 02. Februar 2019, 19:05:57 »

Die von mir genannte hatte eine ähnliche Holzqualität wie der gezeigte. Es gab aber auch schon hohle starke Äste im Gewirr der abgerissenen Krone. Zudem war noch ein großes Hornissennest in 2 Meter Höhe in einer Höhlung.

Wenn einmal sowas schief geht ist die nachfolgende Überreaktion viel schlimmer als der Abschied von so einer alten Baumpersönlichkeit.
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Axel

dmks

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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #6 am: 02. Februar 2019, 19:23:28 »

Ein hohler Baum kann ebenso stabil sein wie ein intakter - Voraussetzung ist, daß eine ausreichende "Wandstärke" vorhanden ist, da die Zug- und Druck- Kräfte an den Außenseiten wirken. Das ist wie bei einem Rohr, das läßt sich auch nicht leichter verbiegen als ein Vollstahl.
Das alles ändert sich aber wenn wie hier der Pilz mehr Holz zerstört als nachwächst und die Wandung zu dünn wird um die Kräfte aufzunehmen bzw nur noch in Fragmenten vorhanden ist. Gut zu sehen im auf dem Bild rechten Stammteil.
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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #7 am: 02. Februar 2019, 19:42:29 »

Ja, der rechte Teil ist hin, aber der Linke sieht noch gut aus. Da ist noch Stützholz vorhanden. Also bei guter Pflege wie Wasserversorgung usw. denke ich hätte man den Baum um die Hälfte reduzieren können und dann hätte er noch 10 Jahre als Krüppel mitgemacht.
Um einfach mal die erste Hausnummer zu nennen. Wer bietet mehr?
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michaelbasso

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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #8 am: 02. Februar 2019, 19:42:56 »

Ich klink mich hier ein, denn mir ist auch zum Heulen. In meiner Abwesenheit hat die Swisscom (Schweizer Telephon etc. Betreiber) 3 Hauptäste eines über 100jährigen Nussbaums gekappt. Begründung: Beeinträchtigung der Telephonleitung . Am Montag liess ich den Baumdoktor kommen um eine Rettungsaktion zu starten. Der hat nur abgewinkt. Solche grossen Wunden könne der Baum nicht mehr vernarben. In ca. 20 Jahren wäre er tot. Regressansprüche gegen die Swisscom kann ich keine geltend machen. Und das würde den Baum ja auch nicht mehrt retten. Ich meide jetzt diesen Gartenteil, denn mir ist wirklich zum heulen.

es gibt Anstriche auf Silikatbasis, die wirken pilztötend und verhärten das Holz. Keine Garantie, das das funktioniert, aber versuchen kannst du es ja mal. Wenn keine Pilze eindringen können hat der Baum evtl. doch noch eine Chance die Wunde irgendwann zu schließen...
Eine "teuere" Fertigmischung nennt sich Haresil, man könnte es aber auch mit Kaliwasserglas probieren.
Hat wahrscheinlich schon der Baumschützer gesagt, wichtig ist es in jedem Fall die Wunde nach unten hin spitzsauslaufend auszuschneiden, so dass ein Wasserablauf gegeben ist.
An Brettern mit Pilzbefall hat es hier mit Kaliwasserglas funktioniert, am lebenden Baum hab ich es noch nicht probiert...
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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #9 am: 02. Februar 2019, 19:49:19 »

Totes Holz wie Pilzfreie Bretter kann man sicherlich sozusagen in Kunsstoff giessen um es zu schützen. Im Bauminneren sieht das anders aus.
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michaelbasso

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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #10 am: 02. Februar 2019, 19:53:15 »

im Bauminneren hilft das nicht mehr, ich meinte eher als Anstrich auf die frische Baumwunde.
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dmks

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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #11 am: 02. Februar 2019, 19:53:44 »

So ein Baum kann mit viel Aufwand durchaus ein paar Jahre überleben (oder besser gesagt ein paar Jahre lang teuer sterben) Eine Gefahr bleibt er dabei trotzdem.
Der Aufwand ist denke ich besser in rechtzeitiger Rodung und Neupflanzung angelegt und der neue Baum/Bäume haben dann schon eben diese Jahre Vorsprung.

Achja, die Grundfrage: Der Baum hat mehrfach versucht den Pilz abzuschotten - was nicht gelungen ist. Ich halte 10 Jahre für das Maximum. Aber nicht mehr als Baum, sondern als abgetakelte Ruine (also ohne Äste)
Ansonsten bis zu einem der nächsten Stürme. ...hängt vom Wetter ab.
Im Wald okay, im Verkehrsraum (dazu zählt auch Fußweg oder Park) viel zu gefährlich!
« Letzte Änderung: 02. Februar 2019, 20:02:44 von dmks »
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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #12 am: 02. Februar 2019, 20:03:15 »

Dabei sollte man nicht vergessen, dass man einen Teil der Kosten bei Neupflanzung ruhig auch in die Pflege investieren kann. Bodenverbesserung und Düngüng wo nötig, Wasser einplanen, da kommen gerne ein paar hundert Liter auch in der Jugendphase zusammen.
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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #13 am: 02. Februar 2019, 20:04:48 »

Bezüglich der gekappten Walnuss - ich weiß nicht, ob ich noch in 20 Jahren da bin - vielleicht stirbt der Baum wesentlich langsamer als vorhergesagt und  wenn er so steht, dass er nicht öffentlichen Bereich gefährden könnte, würd ich ihn stehen lassen.
Vielleicht an ganz anderer Stelle bei vorhandenem Platz Ersatz pflanzen.
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dmks

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Re: 102 jährige Linde - wie alt wäre sie geworden?
« Antwort #14 am: 02. Februar 2019, 20:06:12 »

da kommen gerne ein paar hundert Liter auch in der Jugendphase zusammen.
Auszug aus einem normalen Ausschreibungstext für die ersten zwei Jahre Pflege:
"...während der Vegetationsperiode Bewässerungsgänge von 80 bis 100 Liter Wasser im Abstand von maximal 10 Tagen"
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