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News: Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind. Andere gibt's nicht (Adenauer)

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Autor Thema: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten  (Gelesen 9506 mal)

fräulein_schwarz

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So, nachdem ich seit zwei Stunden wach bin aber unter dem schlafenden Nachwuchs gefangen bin, fange ich jetzt einfach mal an, nachdem mich das Thema zur Zeit ziemlich beschäftigt.

Wir bauen seit Oktober letzten Jahres unser Haus, in das wir an Ostern einziehen werden. Es liegt auf einem 723 Quadratmeter großen Grundstück in einem Ort mit ca 2000 Einwohnern, in einem Neubaugebiet, das zum Glück einiges an alten Häusern drumherum hat. Es handelt sich um einen Nordwesthang (juhu!...nicht), wir haben über die ca 40m Diagonale ich glaube 3 Meter Unterschied. Der Boden ist ziemlich lehmig, es versickert das Wasser sehr schlecht (wir haben seit Oktober einen "Teich" in einer Senke, die bei den Erdarbeiten entstanden ist), deswegen wurde alles was nach den Bauarbeiten verfüllt wurde mit verdichtbarem Material aufgefüllt. Der Oberboden ist aktuell ein großer Haufen, wird aber demnächst zumindest grob verteilt, außerdem wird an einer Stelle ein Stück Hang abgefangen, voraussichtlich mit Naturstein (ich will keine L-Steine)

Jetzt seh ich aktuell diese Schlammwüste und ich krieg ein bisschen Panik, wie soll daraus ohne Unsummen Geld ein Garten werden...vor allem, was mach ich dieses Jahr?

Ich fürchte, wir haben ein massives Unkrautproblem, es wuchs dort auf jeden Fall Sauerampfer, keine Ahnung was für Grauen sich noch versteckt. Das Grundstück war vorher Wiese, allerdings eher so die gedüngte Variante.

Meine Ideen gehen aktuell in Richtung so viel wie möglich schnell zu begrünen, evtl. mit Gründüngung die den Boden verbessert, damit es wenigstens nicht so wüst aussieht. Ich habe auch schon ein bisschen für die Zukunft geplant, ich stell nachher Mal ein Bild ein.

So, danke schonmal an alle, die sich diesen Roman durchgelesen haben, und ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen die Angst nehmen :)
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Staudo

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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #1 am: 20. März 2019, 08:15:21 »

vor allem, was mach ich dieses Jahr?

Du nimmst Dir zuerst einmal vor, Dich um Dein Kind zu kümmern und lässt Dir für den Garten 10 Jahre Zeit. Und nach den zehn Jahren wirst Du feststellen, dass Du noch lange nicht fertig bist.  ;)


Meine Prioritäten wären:

- Erdarbeiten, also den Boden so zu modellieren, dass Du darauf künftig etwas machen kannst.
- Auf allen Flächen, die später dran sind, Gras einsäen, damit die Flächen zu pflegen sind. Die lassen sich später relativ einfach wieder umgestalten.  Erd-, Schutt- und Müllberge dagegen stören erfahrungsgemäß ewig.
- Bäume pflanzen. Man glaubt gar nicht, wie schnell 10 Jahre vergehen. Bis dahin sind die Bäume als solche wahrnehmbar.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

fräulein_schwarz

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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #2 am: 20. März 2019, 08:32:25 »

Danke für die schnelle Antwort, wow, damit hab ich nicht gerechnet :)

Ja, ums Kind kümmern ist definitiv mein aktueller Hauptjob, ich fände es aber auch super, wenn meine Tochter auch den Garten nutzen kann. Wirklich große Gartengestaltung wird mit Sicherheit Jahre dauern, das darf es auch gerne, aber ich will vermeiden, von Anfang an Fehler zu machen, die sich später vielleicht rächen.

Bäume sind definitiv geplant, müssen sowieso laut Bebauungsplan sein (sogar ziemlich große, 3 Mal verpflanzt 14-16 cm Stammumfang), geplant ist auf jeden Fall ein Apfel, und ich habe mich aktuell ein bisschen in die Felsenbirne verliebt. Kirsche wäre auch toll, aber da bin ich unsicher, ob es nicht zu kalt ist. Ansonsten gerne auch Wildobst-Sträucher, ich liebäugle mit einem Holunder und Kornelkirsche.

Der Garten soll/darf gerne ein bisschen "wild" sein, ich bin mit einem eher unaufgeräumten Garten aufgewachsen, der mich glaube ich geprägt hat (viel Frauenmantel, viel Bärlauch, Winterlinge und Krokusse im Rasen, eine Hecke aus verschiedenen Sträuchern), nur haben den meine Eltern zu großen Teilen eingewachsen übernommen, und wir starten jetzt von Null.
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Staudo

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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #3 am: 20. März 2019, 08:41:03 »

Dann sieh zu, dass Du die Flächen eben bekommst und bettle hier im Forum im April um Winterlingssamen. Die brauchen 3-4 Jahre bis zur Blüte und müssen unbedingt ganz frisch ausgesät werden.
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Bufo

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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #4 am: 20. März 2019, 09:15:54 »

...aber ich will vermeiden, von Anfang an Fehler zu machen, die sich später vielleicht rächen...

Um das beliebte Spiel "Staudentetris" wirst du sowieso nicht herumkommen. Das wird in vielen Gärten regelmäßig gespielt.  ;D

Wie Staudo schon schrieb: ein Garten darf Zeit brauchen. Sobald du die Erde einigermaßen eben hast und Gras wächst, hast du auch schon einen Kinderspielplatz.
Der Rest kommt dann schon. Keine Panik.  ;)

Nicht verzagen Purler fragen.  :D
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Beste Grüße Bufo

malva

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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #5 am: 20. März 2019, 09:36:56 »

Die Idee ganz grobe Dinge gleich etwas mehr planmäßig zu machen, finde ich sehr gut. Das sehe ich gerade bei meiner Nichte. So schlau war ich nicht. Und meine Eltern, die angefangen haben schon gar nicht. 8)

Die drei Bäume sehr gut auszusuchen ist der Anfang. https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=29141.30

Ähnliches gibt's auch zu Apfelbäumen.

Bei mir im Garten sind es nur einfach Felsenbirne und Apfelbaum. Die Felsenbirne machte laut meiner Mutter Dreck am Haus, mir gefällt sie. Die Äpfel werden nicht gern gegessen. Sie machen aber halt nun schönen Schatten und tragen auch durch Alter und Verwitterung sehr zum Bild bei.  :D

Also herzlichen Glückwunsch und viel Spaß und Freude an Haus und Garten!


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Es muss nicht immer alles Sinn machen.
Oft reicht es schon, wenn es Spaß macht.

Gartenplaner

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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #6 am: 20. März 2019, 10:11:48 »

...Der Boden ist ziemlich lehmig, es versickert das Wasser sehr schlecht (wir haben seit Oktober einen "Teich" in einer Senke, die bei den Erdarbeiten entstanden ist), deswegen wurde alles was nach den Bauarbeiten verfüllt wurde mit verdichtbarem Material aufgefüllt. Der Oberboden ist aktuell ein großer Haufen, wird aber demnächst zumindest grob verteilt, außerdem wird an einer Stelle ein Stück Hang abgefangen, voraussichtlich mit Naturstein (ich will keine L-Steine)
...

Ich fürchte, wir haben ein massives Unkrautproblem, es wuchs dort auf jeden Fall Sauerampfer, keine Ahnung was für Grauen sich noch versteckt. Das Grundstück war vorher Wiese, allerdings eher so die gedüngte Variante.
...
Herzlich willkommen im Forum!

Mit dem Boden fängt alles an.
Es klingt schonmal gut, dass der Oberboden wohl anscheinend vor Baubeginn abgetragen und gesondert gelagert worden ist.
Aber auch der Unterboden leidet durch Überfahren mit Baufahrzeugen.
Was genau meinst du damit, wenn du schreibst, dass alles, was verfüllt werden musste mit verdichtbarem Material verfüllt wurde?
Schotter?
Einerseits keine schlechte Idee, andererseits wirst du bei großen Dürren wie letztes Jahr dort eher Trockenheitsprobleme haben, da muss man später bei der Bepflanzung drauf achten.
Wichtig wäre, jetzt zu schauen, ob es Verdichtungen des Bodens gibt (Senke mit Wasser?) und diese vor allem anderen aufzulockern.

Sauerampfer muss man mit seiner relativ langen Pfahlwurzel so komplett wie möglich ausstechen und ein paar Jahre lang achtsam hinter neu auflaufenden Sämlingen her sein, ansonsten gibt es wesentlich schlimmere Unkräuter.
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fräulein_schwarz

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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #7 am: 20. März 2019, 10:52:45 »

Zitat von: Gartenplaner link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3253942#msg3253942 date=1553073108]

Mit dem Boden fängt alles an.
Es klingt schonmal gut, dass der Oberboden wohl anscheinend vor Baubeginn abgetragen und gesondert gelagert worden ist.
Aber auch der Unterboden leidet durch Überfahren mit Baufahrzeugen.
Was genau meinst du damit, wenn du schreibst, dass alles, was verfüllt werden musste mit verdichtbarem Material verfüllt wurde?
Schotter?
Einerseits keine schlechte Idee, andererseits wirst du bei großen Dürren wie letztes Jahr dort eher Trockenheitsprobleme haben, da muss man später bei der Bepflanzung drauf achten.
.

Es wurde ein spezielles Verfüllmaterial verwendet, die genaue Körnung haben wir in den Unterlagen. Ich würde sagen, irgendwie so Richtung grober Sand. Mein Gedanke wäre tatsächlich, den Bereich, der am wenigsten noch gewachsenen Boden enthält und dadurch deutlich weniger Staunässe haben wird, und auch noch auf der Südseite gelegen ist, für mich zu nutzen und da eher was Pflanzen, was mit durchlässigerem Boden klarkommt.

Meine Sorge ist nur, ob auf dem Zeug Bäume wachsen, weil an sich sollte da auch ein Baum hin.

Es wurde auf dem gesamten Grundstück ca. 30 cm Oberboden abgetragen und auf einem Haufen gesammelt, unser Aushub wurde weggefahren (weil Lehm und leicht sulfatbelastet), wobei wir für die letzten Aufschüttungen jetzt auch ein bisschen Lehm vom Nachbarn kriegen, dann wird's nicht so teuer.
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Mediterraneus

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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #8 am: 20. März 2019, 11:01:32 »

Wie Gartenplaner schon sagte, darf nichts im Untergrund verdichtet sein, das bleibt sonst eine dauerhafte Wurzelsperre. (Vorher ggf. nochmal Bauern mit Egge drüberfahren lassen, dann erst Boden auffüllen)

Ansonsten klingt das doch schon recht gut, was ihr bisher gemacht habt :D

Beim Baum würde ich den künftigen Schatten mit einplanen und die Nachbarschaftsabstände beachten.

Auf der Südseite mit dem durchlässigen Untergrund könnte eine schöne Steppenheidepflanzung oder mediterrane Bepflanzung entstehen. Wenn ja, dann sollte dort auch nicht zu lehmiger Boden aufgeschüttet werden, bzw. der Boden sollte mit grobem Sand gemischt werden.

Alles ist noch möglich bei euch :D
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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #9 am: 20. März 2019, 11:07:51 »


Bäume sind definitiv geplant, müssen sowieso laut Bebauungsplan sein (sogar ziemlich große, 3 Mal verpflanzt 14-16 cm Stammumfang), geplant ist auf jeden Fall ein Apfel..

Solche Vorgaben sind natürlich wieder ein Schlag gegen den Artenreichtum. Diese Größe an Bäumen ist bei gerade vielen alten Apfelsorten (ansich Obstsorten) nicht gängig, sprich man muss dann irgendeinen 0815 Baum nehmen.
Falls du aus Bayern bist, könntest du versuchen, diese Regel zu umgehen, indem du dir eine Alte Apfelsorte aussuchst, und diese als "normalen" Hochstamm pflanzt. Jetzt nach dem Volksbegehren werden viele Gemeinden hellhörig. Auch in anderen Bundesländern würde ich es probieren. Schließlich geht es um altes Kulturgut und viele alte Sorten verschwinden immer mehr.

Diese Vorgaben haben wohl einen vernünftigen Hintergrund, gehen aber meist nach hinten los. Gärten leben von der Vielfalt!
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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #10 am: 20. März 2019, 11:17:10 »

Ich habe die Vermutung, die wollen mit der Baumgröße erreichen, dass es bald "Baumig" aussieht, ich finde den Gedanken, früh einen "richtigen" Baum zu haben schön, aber ich fände alte Sorten noch toller. Im Garten meiner Eltern steht ein riesiger Apfelbaum, die genaue Sorte weiß ich leider nicht, von dem würde ich auch total gerne einen "Ableger" haben, auch wenn das natürlich ein Langzeitprojekt ist, bis das dann ein ordentlicher Baum wird.

Ich werde auf jeden Fall Mal die Gemeinde fragen, wie streng das gehandhabt wird mit den Bäumen, also, ob die wenn klar ist, dass auf jeden Fall Bäume kommen, die Größe zweitrangig ist. Wenigstens sagt das Gebot "heimische Laubbäume oder Obstbäume"
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Mediterraneus

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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #11 am: 20. März 2019, 11:30:28 »

Wenigstens sagt das Gebot "heimische Laubbäume oder Obstbäume"

Und wer entscheidet, was heimisch ist?
Der Apfelbaum kommt aus dem Kaukasus. Walnuss geht auch nicht. Birne nicht, Pflaume, Mirabelle nicht. Kirsche auch nicht, es sei denn eine Vogelkirsche.
Heimisch ist all das, was man eigentlich im Garten eher weniger haben möchte.
Da hat sich irgendjemand versucht, was Gutes vorzuschreiben.

Vielleicht genügt es aber, wenn man den Baum in einer heimischen Baumschule kauft.
Oder das "heimisch" bezieht sich nicht auf die Obstbäume.
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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #12 am: 20. März 2019, 11:31:16 »

Wie Gartenplaner schon sagte, darf nichts im Untergrund verdichtet sein, das bleibt sonst eine dauerhafte Wurzelsperre. (Vorher ggf. nochmal Bauern mit Egge drüberfahren lassen, dann erst Boden auffüllen) ...

Ich fürchte, dass eine Egge die Verdichtungen im Untergrund nicht beheben kann. Wenn das wirklich noch ein von Hindernissen freies Grundstück ist, würde ich überlegen, einen landwirtschaftlichen Lohnbetrieb mit einem Spezialgerät zur Tiefenlockerung kommen zu lassen, um das damit befahrbare Gros der Fläche einmal gründlich zu lockern. Vielleicht findest Du so etwas in der Nähe.
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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #13 am: 20. März 2019, 11:33:15 »

Dein Ampfer wird vermutlich der stumpfblättrige Ampfer sein. Der macht sehr tiefgehende Wurzeln und wird vom Vieh nicht gern gegessen. Sauerampfer ist da nicht so lebenszäh.

Andererseits kann der auch Ochsenzunge (https://de.wikipedia.org/wiki/Stumpfbl%C3%A4ttriger_Ampfer) genannte, auch in verdichteten Böden ganz gut gedeihen und eventuelle Verdichtungen durchwachsen.
Trotz seines hohen Oxalsäurengehaltes werden die Blätter vom Menschen gebietsweise als Spinat benutzt.
Es gibt auch Varianten die weniger davon enthalten.

Wenn man Geduld hat kann man auch durch andauerndes Mulchen solche Stellen wieder beleben. Bei mir bewährt hat sich ein Wanderkompost. Die Stellen wo er ein oder zwei Jahre war sind deutlich lockerer.

Zuvor mit einer Grabgabel gelockert (Tief reinstechen und wackeln im 5-10 cm Abstand) Dann haben die Bodenlebewesen Zeit und Futter selbst tonigen Lehm zu einer Krümelstruktur zu verwandeln.
Dauert aber auch wenn man die Stellen noch ein paar Jahre dauermulcht recht lang
(Können auch Hobelspäne und Holzhäcksel sein).

Eine andere Strategie die bei mir sehr schnell zu Erfolgen führte, wäre auf solchen verdichteten Stellen eine durchlässig Schicht aus Sand Mutterboden und organischem Material ca.20 cm hoch aufzutragen.(Bei mir Tonboden, nass völlig undurchlässig, kaum zu bearbeiten, wenn längere Trockenheit war hart wie Beton nur mit Pickel mit großem Kraftaufwand zu bearbeiten.

Die Tonschicht wird von den Pflanzen erst nur in der obersten Schicht durchdrungen und bildet ein dauerhaftes Feuchtigkeitreservoir und Nährstoffspeicher. Das organische Material bildet das Futter für das Bodenleben die die Tonschicht beleben (bei mir meist Holzhäcksel vom Frühjahrsschnitt oder von falsch gelagertem angerottetem Holzhäcksel das Leute entsorgen wollten)
Die Stauden und Sträucher können sich etablieren ohne in zu nassem sauerstoffarmen Untergrund um ihr Leben kämpfen zu müssen. Da gehen auch viele Sachen die selbst in normalem Gartenboden Probleme haben. Bei größeren Stauden oder Sträuchern mit der Mischung in eine Mulde tiefer gehen.
Man kann gleich bepflanzen und falls da Starkzehrer dabei sind mit Hornspänen einen Stickstofflierferanten zugeben.

Ein Freund von mir hat sogar nur durch dauerhafte Heckenschnitt-häckselauflage, einen dichten Kalkmergel auf dem nichts wachsen wollte, so innerhalb von 5 Jahren zu einem üppigen Flor überreden können. Davor Jahrzehnte nur Mickerpflanzen die in der Regel rückwärts wuchsen.

Wichtig ist vor allem das Flächen auf so empfindlichem Untergrund wenn sie feucht sind nicht betreten werden. :P
Bei Kindern nicht so einfach.
Für das Gemüse und die Gewürze empfehle ich hausnah ein paar Hochbeete. Diese Stellen sind nach dieser Phase dann als normale Beete gut zu brauchen. Kann man also auch wandern lassen.

Die Aufteilung des Gartens sollte man als erstes machen und dann an die Modellierung gehen. Auch auf die Perspektive hin von Wanderbeeten, Wanderkomposthaufen etc.



« Letzte Änderung: 20. März 2019, 11:41:15 von partisanengärtner »
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Axel

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Re: Aus nix wird Garten...mit ein paar kleinen Schwierigkeiten
« Antwort #14 am: 20. März 2019, 11:39:52 »

Eine geliebte Obstsorte kann man auch gut in einen bestehenden Baum veredeln. Ein paar Äste einer Sorte reichen meist für den Bedarf.
Der Freund mit dem Mergelboden hat ein paar 40 Sorten in einen Spindelapelbaum veredelt. Vermutlich war das eine nicht ganz passende Unterlage weil der doch schon ziemlich groß ist so Richtung Halbstamm.
Die Ernte ist wie im Paradies. Von jeder Sorte hat er daruf ein paar bis zu 40 Äpfel. Manche tragen auch nicht in jedem Jahr.
Teils sind das nur fingerstarke Äste davon also entsprechend wenig.
« Letzte Änderung: 20. März 2019, 11:41:47 von partisanengärtner »
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Axel
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