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[BlueOpal]

Es geht um zwei verschiedene Lagen. Beide Böden sind mit Rasen bedeckt, der nicht abgeschält werden, aber teils mit für Schmetterlinge freundlichen Blumen bedeckt werden soll.

Unser Boden ist eher fettnährstoffreich und Wasser sammelnd. Stellenweise schattig.

Der andere Boden ist eher sonnig gelegen, auch reich an Nährstoffen. edit: durchlässig und sandig


Es besteht also leider keine Möglichkeit der Abmagerung.
Welche Samenmischungen für Schmetterlingswiesen könnt ihr empfehlen und wie würdet ihr diese einarbeiten?

[Gartenplaner]

Das mit dem Bedecken wird schwierig, in einen bestehenden Rasen oder eine Wiese anzusäen ergibt meist nur sehr mageren Erfolg, sprich wenig auflaufende Wiesenblumen.
Wichtig wäre, den bestehenden Rasen so viel wie möglich zu verletzen, aufzureißen - sehr tief abmähen, dann scharf vertikutieren, auch gezielt auf die offenen Bodenstellen den Samen streuen.
Eine konkrete "Schmetterlingsmischung" habe ich bei Hof Berggarten gefunden, die enthaltenen Wiesenblumen würden aber wahrscheinlich nur in der sonnig-durchlässig-sandigen Fläche überhaupt hochkommen können.

"Schmetterlingswiese" ist auch etwas allgemein gehalten - die erwachsenen Schmetterlinge können sich teilweise an vielen Blüten laben, die Raupen haben je nach Art manchmal ganz spezifische Futterpflanzen, teilweise auch Gräser, auf die sie spezialisiert sind.
Aber natürlich ist jede Wildblumenart mehr, die in einer Wiese wächst, schon eine Bereicherung für Schmetterlinge und viele andere Insekten, insofern ist es vielleicht sinnvoll, allgemeiner zu schauen nach Wiesenblumensamenmischungen, die zu den jeweiligen Böden passen - die darin enthaltenen Arten bieten vielfach Nahrung für die Schmetterlinge und auch zu einem Teil für deren Raupen.

Wiesenblumesaatmischungen Hof Berggarten
Wiesenblumensaatmischungen Syringa

[Chica]

Mit der Wildblumenwiese auf nährstoffreichem, feuchten Boden kennst Du Dich viel besser aus als ich Gartenplaner  . Bei magerem, sandigen Boden habe ich folgende Vorgehensweise ausprobiert, die auch funktioniert.

Ich säe Wildblumen jährlich einzeln in Möhrenschalen an.



Dann wird im mageren Rasen eine Fläche abgestochen, die im Herbst mit den Wildblumen bepflanzt wird. Im letzten Jahr habe ich die zweite Fläche bepflanzt, ich denke es sind maximal 3 x 3 Meter. Junior will sich die Tage ein drittes paar Quadratmeter vornehmen. Die Wildblumen säen sich mit der Zeit in kurzer Entfernung um die Initialpflanzung aus.

 

Es ist so wie Du es hier schon beschrieben hast, sie legen dabei nur kleine Wegstrecken zurück.

Insgesamt muss man dabei natürlich überlegen, ob es um Nektar- und/oder Raupenfutterpflanzen gehen soll. Ich habe Pflanzen, für die Tagfalterarten, die Stauden/Einjährige/Zweijährige als Raupenfutterpflanzen nutzen können explizit in meinem Sonnigen Gehölzsaum angesiedelt. Die Nektarpflanzen stehen eher in der Wiese, wobei z. B. Lotus corniculatus bei Bläulingen sowohl bei Raupen als auch bei den Imagines (was für ein Wort  ) hoch im Kurs steht. Zu den von Dir verlinkten Herstellern von Wiesenblumenmischungen würde mir dann noch Rieger-Hofmann einfallen.

[RosaRot]

Das ist ja mal eine schicke Idee mit den Möhrenschalen und dem partienweise Abstechen.
Ich darf mich jetzt auch fast ganz offiziell an dem Brachland vor dem Grundstück versuchen und stand neulich sinnend mit dem Sohn darüber diskutierend, wie das am besten anzugehen wäre.... Stück für Stück war schon klar, aber jetzt ist es mir noch einmal sehr viel klarer! Danke!

[Gartenplaner]

Mit der Wildblumenwiese auf nährstoffreichem, feuchten Boden kennst Du Dich viel besser aus als ich Gartenplaner  .
...Zu den von Dir verlinkten Herstellern von Wiesenblumenmischungen würde mir dann noch Rieger-Hofmann einfallen.

Naja, wie man so nach und nach über mehrere Jahre kontinuierlich Arten in so eine Wiese hineinbekommt, damit kenn ich mich schon in gewissem Umfang aus.
Aber ich weiß nicht viel darüber, welche Blüten nun besonders wertvoll für welche und wie viele Arten Schmetterlinge sind und welche Blätter von Wiesenblumen oder Gräsern besonders wichtig für welche Schmetterlingsraupen, da bist du Expertin 
Ich hab nur viele Bläulinge an Lotus corniculatus und viele unterschiedliche Schmetterlingsarten an Knautia arvensis bei mir beobachten dürfen.
Rieger Hoffmann hatte ich vergessen, es gibt auch noch in Österreich Voitsauer Wildblumensamen mit viel Einzelarten-Saatgut.

Hier war ein Thread zu Blumenwiesen, wo ich viel über mein Vorgehen geschrieben hatte, hatte auch noch einige andere Threads zu dem Thema in meinem ersten Post verlinkt.

In gewisser Weise hatte ich eine "Abmagerungsphase" über 7 oder 8 Jahre, in der einmal jährlich gemäht und das Schnittgut abtransportiert wurde, ich aber noch keine Wiesenblumensamen ausbrachte.

So lange soll wahrscheinlich bei BlueOpal nicht gewartet werden.
Deshalb mein Tipp, den jetzigen Rasen mit der tiefstmöglichsten Einstellung des Rasenmähers abzuschubbern und dann noch völlig mit dem Vertikutierer zu zerkratzen.
Und dann auf die offensten Stellen zu säen.
Am besten ist es, wenn man noch weiter eingrenzen kann, was für ein Boden genau vorliegt, eher sauer, eher kalkhaltig, soweit ich weiß beraten alle Anbieter, können dann wahrscheinlich auch noch erfolgversprechende Einzelarten für den eigenen Standort vorschlagen, wenn diese nicht in der Universalmischung enthalten sind

Ich habe mit der Eldorado-Mischung von Hof Berggarten damals angefangen, da sie gut zu meinem Boden passte und zu 100% Blumensamen enthält, kein Gras - Gras hatte ich ja schon zur Genüge.
Wenn jetzt noch im Frühjahr gesät werden soll, sollte die Wiese in trockenen Phasen beregnet werden.
Ich hab immer im Herbst gesät, da profitierte alles von der Feuchtigkeit des Winters und manche Wiesenblumensamen keimen erst nach Kälte.
Überhaupt wird es im ersten Jahr nicht beeindruckend aussehen, schon gar nicht in einem bestehenden Rasen.
Viele Wiesenblumen bilden im ersten Jahr Laub, blühen erst im zweiten Jahr.
Ich glaube, manche Anbieter mischen inzwischen immer Klatschmohn und andere einjährige Ackerunkräuter mit zu, damit es schon im ersten Jahr blüht und die Leute nicht gleich enttäuscht sind.
Bei einem bestehenden Rasen könnte es hilfreich sein, gleich Halbschmarotzer wie den zottigen Klappertopf als Einzelart mit auszusäen, der schwächt nach und nach das Gras.

[Chica]

Aber ich weiß nicht viel darüber, welche Blüten nun besonders wertvoll für welche und wie viele Arten Schmetterlinge sind und welche Blätter von Wiesenblumen oder Gräsern besonders wichtig für welche Schmetterlingsraupen, da bist du Expertin 
Ich hab nur viele Bläulinge an Lotus corniculatus und viele unterschiedliche Schmetterlingsarten an Knautia arvensis bei mir beobachten dürfen.

Wen das im Detail interessiert, dem schicke ich gern meine selbst erstellte Excelliste in der den einzelnen Raupenfutterpflanzen jeweils die entsprechenden Tagfalterarten zugeordnet sind. Die Pflanzen mit den meisten "Treffern" werden bei mir vorrangig gepflanzt, so steht Viola canina und Viola hirta mit je 7! nutzenden Arten zur Zeit ganz oben auf der To-do-Liste, die habe ich nämlich noch nicht. Hier im Saum sind auch viele Details zu finden, an der verlinkten Stelle z. B. die Nutznießer von allem was "Klee" im deutschen Namen hat. Die Nektarsaugpflanzen findet man in "Schmetterlinge Die Tagfalter Deutschlands", für Berlin und Brandenburg haben wir sie soeben in den "Märkischen Entomologischen Nachrichten" zusammengestellt.

[Chica]

Ich habe noch einmal Fotos gemacht von meiner Initialpflanzung RosaRot.



Ich weiß das sieht voll bluna aus aber man findet die winzigen Pflänzchen in dem Gewirr an nicht erwünschten Wildkräutern nach dem Winter sonst nicht und reißt tatsächlich das falsche heraus. Dianthus carthusianorum ist da der gefährdetste Kandidat, die sieht einfach aus wie Gras.



Dann gibt's noch Reseda luteola, Anthyllis vulneraria, Knautia arvensis, Lotus corniculatus, Centaurea sp. und ein paar andere.

       

[Mediterraneus]

Das mit dem Bedecken wird schwierig, in einen bestehenden Rasen oder eine Wiese anzusäen ergibt meist nur sehr mageren Erfolg, sprich wenig auflaufende Wiesenblumen.
Wichtig wäre, den bestehenden Rasen so viel wie möglich zu verletzen, aufzureißen - sehr tief abmähen, dann scharf vertikutieren, auch gezielt auf die offenen Bodenstellen den Samen streuen.

In diesem Jahr ist eine gute Möglichkeit. Hier sind durch die Dürre im vergangenen Jahr ganze Inseln an Wiese abgestorben. Über Winter wars noch etwas grün durch eine Moosschicht, jetzt geht das Moos in der Hitze weg und blanke Erde kommt raus. Sowas hab ich hier noch nie gesehen.

Ideal zum Anreichern der Wiese mit Wildblumen