Heute habe ich mich zu einem Anruf bei der Igelhilfe durchgerungen, sehr schweren Herzens, und meine Bedenken geäußert.
Denn in der Zwischenzeit habe ich meine Nachbarn in der Kolonie befragt, ob sie nicht auch die Auswilderung von Igeln begrüßen würden - alle waren begeistert, warnten mich aber, dass wir unfassbar viele Ratten hätten. Die Damen von der Igelhilfe hatten mich gebeten, meine Nachbarn zu befragen, da es ein Projekt ist, an dem natürlich mehrere Parteien beteiligt sein würden.
Die Plage war schon im letzten Jahr schlimm. In diesem Jahr haben mir die Ratten ein frühes Amselgelege kompett aus einer Höhe von 1m aus einer Thuja geplündert... Viele Nachbarn greifen nun zu mechanischen Fallen, einige legen Köder aus.
Also nicht die beste Umgebung für Igel, die handaufgezogen wurden und noch sehr lange auf freie Futterstellen (mit Katzenfutter und Ei) angewiesen sind.
Für den Winterschlaf würde ich ja auch mechanische Rattenfallen aufstellen, damit ein Igel nicht angeknabbert wird von den Ratten. Aber bis dahin wären die Igel einer solchen Menge an Ratten ausgesetzt, dass es sicher schwer würde. Und nur unter Aufsicht füttern, wäre keine Lösung, meinten die Damen von der Igelhilfe...
Wir sind so verblieben, dass ich auf der Liste bleibe. Im laufenden Jahr gestalte ich meinen Garten noch igelfreundlicher um. Und vielleicht kommen ja zu unseren beiden Füchsen noch ein paar mehr und vertreiben die Ratten. Mein Igelhaus bleibt, vielleicht verirrt sich ja in der Zwischenzeit auf natürlichem Wege ein starker Igel hinein, der vor Ratten keine Angst hat. Und wer weiß, was die Zukunft bringt?!
Ich hätte die Info auch für mich behalten können und es einfach mal riskieren können. Aber es ist nun einmal auch mit Gartentieren so, dass es nicht so einfach ist, wie es sich in den ganzen "Kauf-ein-Igelhaus-und-werde-ein-glücklicher-Gärtner"-Ratgebern liest...