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|15|8| Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war. (Mark Twain)

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Autor Thema: Sinnvolle Mehrsortenbäume  (Gelesen 6840 mal)

b-hoernchen

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Sinnvolle Mehrsortenbäume
« am: 14. April 2019, 19:10:55 »

Bisher hab' ich schon mehrmals einfach irgendwelche Sorten auf einem Baum mit schwacher oder mittelstarker Unterlage "geparkt", aber dann habe ich mir gedacht, wie es wäre, gezielt einen Baum herzustellen, der sinnvoll aufgebaut ist.

Die dafür nötigen Sorten und Unterlagen würde ich gerne mit euch dikutieren.

Z. B. dachte ich an marssoninaresistente Apfelbäume (ganz klar, damit man nicht chemisch behandlen muss) - auf mittelstarker Unterlage (gegen Apfelwickler muss man ich hier behandeln, sonst gibt's nur wurmstichige Äpfel) - also irgendwas von M26 bis MM111.

Und dann sollte der Baum einem ermöglichen, über einen möglichst langen Zeitraum davon zu ernten und zu essen.

Also anfangen würde das z. B. mit einem Discovery als Frühapfel... . Jetzt ist aber der Discovery selber nur sehr schwach wüchsig. Ob sich der als Stammbildner eignet? Vielleicht doch zuerst etwas anderes auf die Unterlage setzen (etwa Golden Delicious?) und dann den Discovery?

Oder Gravensteiner (bzw. Alter Gravensteiner) auf die Unterlage, dann in die erste Etage den Discovery und ein, zwei Äste Gravensteiner lassen? Gravensteiner zickt halt auch gerne, ist nicht sooo resistent... .
(OT - wenn von euch einer den Alten Gravensteiner mit der fast weißen Frucht hat und Edelreiser abgeben würde, darf er mich gerne kontaktieren).

Soweit mal der "untere Teil" des Mehrsortenbaums - vielleicht habt ihr noch Ideen?

Für den oberen Teil des Mehrsortenbaumes wären dann resistente Herbst- und Winteräpfel gefragt.

LG b-hoernchen
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555Nase

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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #1 am: 14. April 2019, 19:53:27 »

Meine Mehrsorten sind auf einen 1997 gepflanzten Gloster. Außer paar Mädchen ist alles gesund, nicht mal Blattläuse lassen sich blicken.  :)

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saugrün

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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #2 am: 15. April 2019, 23:03:20 »

In Ermangelung von Platz finde ich einen durchdachten Mehrsortenbaum spannend, er soll auch hier ein Projekt für den Hausgarten werden. Nicht ganz verstanden habe ich deinen Plan des Gravensteiners als Basis, wenn dir die Marssonina-Resistenz so wichtig ist. Schneidet da der Gravensteiner nicht eher mäßig bis schlecht ab? Apropos: Kann beim reinen, 'astlosen' Stammbildner Marssonina als Problem eigentlich außen vor bleiben (ich hätte da noch so ein Boskoop-Bäumchen über ....).
« Letzte Änderung: 02. April 2020, 16:47:56 von saugrün »
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thuja thujon

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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #3 am: 15. April 2019, 23:54:18 »

Ich habe hier den ein oder anderen Ast einer starkwüchsigen Sorte auf schwächeren Sorten. Die übernehmen mit der Zeit die Kontrolle. Ich kann sie am überwuchern hindern, das geht aber auch auf Kosten vom Ertrag, also wenig sinnvoll.
Ich würde daher eher stärkere Sorten als Basis nehmen, im Zweifelsfall dafür eine schwächere Unterlage, aber auch nur im Zweifelsfall.
Die Gerüstsorte sollte gut verzweigen, das ergibt genug Optionen, andere Sorten reinzupropfen. Schließlich kann man so auch den ganzen Baum klein halten. Je weniger die starke Gerüstsorte Spielraum hat, desto länger bleiben auch schwache oder sehr fruchtbare Sorten vital, zumindestw enn sie an den passenden Stellen im Baum sitzen.

Eine Spindel 4-5 Jahre hochziehen und dann 15 Sorten oder eben die in Frage kommenden Seitenäste statt verjüngen umpfropfen, das geht einige Jahre lang gut und lässt sich danach auch wieder mit anderen Sorten korrigieren. Die Neugierde bricht ja nie ab. Es ist nur ein Baum für Kostproben (Hausgarten), zum sortenrein mosten reichts nicht.
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b-hoernchen

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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #4 am: 16. April 2019, 21:46:59 »

Es geht mir in diesem Faden gerade darum, eben nicht nur irgendwie x Sorten auf einem Baum zu parken, sondern wie man sinnvoll zu einem Baum mit, sagen wir, 3 - 5 Sorten kommt, der den Gärtner dauerhaft von Sommer bis Winter mit Äpfeln versorgt.

Ich frag mich halt gerade, ob es einen Stammbildner wie Golden Delicious braucht. Habe hier einen Discovery auf MM111, der verzweigt gut und sowas könnte ich mir auch als Basis eines Mehrsortenbaumes vorstellen, wenn denn die Gefahr nicht ist, dass ein z. B. aufgepfropfter Jonathan dann furchtbar überbaut... .
« Letzte Änderung: 16. April 2019, 21:50:16 von b-hoernchen »
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strohblume

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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #5 am: 16. April 2019, 22:00:45 »

 Ich habe auf jeden meiner M9 Apfelbäume mehrere Sorten veredelt, einfach auch aus Neugier wie sich andere Sorten machen.  Ja,da ist viel Spielerei dabei. Vieles kann man hier im Forum tauschen, ich habe mir das Veredeln angeeignet und habe meine Freude damit,auch konnte ich bei Freunden auch schon Veredlungsarbeiten mit Erfolg durchführen. Unter meinen Mehrsortenbäumen sind Birnen ,Pflaumen ,Kirschen und viele Äpfel..
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thuja thujon

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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #6 am: 16. April 2019, 23:42:13 »

Bleibt die Frage, ob ein einzelner Baum zum übers Jahr versorgen überhaupt ausreicht.

Ich habe meine Süßkirsche, Giesela5, Burlat, als unverzweigten Stecken gekauft, angeschnitten, hatte 3 Leitäste. Habe daraufhin einen vierten gezogen und dann war schon klar, das Burlat zwar tolles dickes Holz macht und wächst, die Kirschen aber madig sind, weil zu spät reifend. Daraufhin 5 Sorten reinverdelet, jeder Leitast ist keine Burlat mehr, nur die Spitze und dünnes Holz unten. Das hat sich nun schon ein paar Jahre bewährt. Es reicht zum von der Hand in den Mund ernten von der ersten bis zur etwa dritten Kirschwoche. Also das deutlich späteste ist die Mohrenkirsche.

Bei Äpfeln würde ich ähnlich vorgehen, nicht zu krasse Reifezeitunterschiede, starkwüchsige Sorten als Gerüst. Ein Baum mit eher frühen bis Herbstsorten, ein Baum mit späten Sorten. Krankheitsresistenz ist nur von Belang, wenn auch wirklich noch Triebe vom Gerüst fruchten sollen. Das muss ja nicht zwangsläufig sein bzw kann sich auch mit dem Alter verwachsen.
Discovery kenne ich nicht, soll schwach wachsen, wenn man auf sowas starkwachsende Sorten veredelt, kann das lange Triebe geben die abkippen oder es gibt dickes Holz auf schwachem, wie bei den schwachen Unterlagen, solche Knubbel. Beides bekommt man in den Griff, es spricht also nichts dagegen, auch wenn nichts dafür spricht. Also einfach machen und wenn was vermeintlich besseres da ist, das auch machen.

Unterm Strich: lieber überbauen als es kippt was ab weils nicht nachkommt.
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555Nase

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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #7 am: 17. April 2019, 03:25:45 »

Deshalb erwähnte ich auch meine gute Erfahrung mit dem Gloster als Unterlage.
Laut Mitschurin würde auch nicht unbedingt jede Sorte von jeder Sorte angenommen, es soll da sogar Abstoßungen geben. (Auch ist nicht jede Blutgruppe untereinander kompatibel.)
Wie thuja schon sagte: Einfach machen. Die Erfahrungen muß jeder selbst sammeln.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #8 am: 17. April 2019, 20:55:11 »

Man könnte doch theoretisch die Unterlage so erziehen, dass sie nach 60 cm Stamm, zwei Leitäste bildet, die in einer Linie liegen. An diese Leitäste veredelt man zwei Säulenapfelsorten, so dass man ein pflegeleichtes u-Spalier bekommt.

Ähnliche Variationen denkbar.
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Waldgärtner

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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #9 am: 18. April 2019, 21:29:16 »

Interessante Fragestellung!
Auch ich fände es sehr spannend, einen "durchdachten" Mehrsortenbaum zu planen.
Allerdings bin ich bislang nicht weiter gekommen, als den Vorsatz zu fassen, diesbzgl. mal mehr zu recherchieren (z.B. Wuchsstärke aber auch Austriebszeitpunkt).

Ich lese auf jeden Fall gespannt mit.
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Eric-Bernhard

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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #10 am: 23. April 2019, 14:54:52 »

Ich bin gerade dabei, verschiedene Mehrsortenbäume zu erstellen. Da ich auf einem Balkon gärtnere, habe ich nur begrenzten Platz zur Verfügung. Daher sollten Mehrsortenbäume mein Erntefenster verbreiten.
Das Problem, dass eine der Sorten zu stark wachsen könnte, beschäftigt mich aber schon lange. Ich glaube, ich habe eine Lösung gefunden. Anstatt einzelne Äste zu veredeln, soll der Stamm so veredeltt werden, dass er aus verschiedenen Etagen besteht. Jede Etage ist dann eine neue Sorte. Der Baum wird dann als Spindel erzogen. Da bei Spindelerziehung zu stark wächsende Äste auf Stummeln zurückgeschnitten werden, kann keine einzelne Sorte die andere unterdrücken. Und weil der Stamm und nicht nur der Ast aus der Sorte besteht, hat man kein Risiko, den Ast zu stark zurückzuschneiden.
Besonders dafür geeignet wären Apfel, Pfirsich und Kirsche. Ich überlege immer noch ob Aprikose sich dafür eignen würde, habe aber Angst dass Pilzbefall alles zunichte machen würde.
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carot

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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #11 am: 23. April 2019, 16:08:33 »

Ich bezweifele, dass sich Pfirsich für dieses Vorhaben gut eignet. Pfirsich fruchtet an Langtrieben und muss immer gut wüchsig gehalten werden (Schnitt und Pflege). Er neigt dann trotzdem zur Verkahlung, die sich durch gute Erziehung und Pflege nur verlangsamen lässt. Ich habe auch mit Pfirsichen im Container experimentiert und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sie sich dafür nicht gut eignen. Der Wuchs blieb recht kümmerlich. Das mag natürlich anders sein, wenn sie nicht auf Pfirsichwurzeln stehen. Auch bei Pfirsichen muss man ständig mit dem Verlust von ganzen Ästen rechnen.

Von der Fruchtbildung (Lang- und Kurztriebe) müssten sich Aprikosen ebenfalls eignen, ebenso wie Pflaumen.

Kernobst ist für solche Vorhaben generell besser geeignet als Steinobst, weil es einfach langlebigere Kurztriebe bildet und nicht so zur Verkahlung neigt, was auch dort aber sortenabhängig ist.

Bei der angedachten Art der Veredelung gehst du ein höheres Risiko eines Totalverlustes ein. Wenn z.b. die unterste Etage erkrankt, verlierst du auch die oberen Sorten. Die heikleren Sorten sollten also eher oben einveredelt werden, gleichzeitig sollten aber die starkwüchsigen Sorten eher unten einveredelt werden.

Ich plane so etwas ähnliches mit einem Spalierversuch bei dem jede Etage einer Verrier-Palmette eine andere Sorte sein soll. Ob die Idee wirklich gut ist, wird sich zeigen. Spaliere brauchen ja noch einmal extra lange Zeit für die Erziehung. Einen solchen Baum dann an eine Krankheit zu verlieren, wäre schon nervig....

Die Überbauungsproblematik löst diese Erziehung aber m.E. nicht. Im Gegenteil ist es so nicht möglich, eine Sorte gegenüber einer anderen unterzuordnen, so dass die Schwächere gefördert wird. Der zu starke Wuchs ist ja nicht das Problem. Dem kann man durch Rückschnitt begegnen. Das Verkümmern der schwachen Sorte ist das Problem. Angenommen diese befindet sich unten in deinem geplanten Mehrsortenbaum. Wie willst du diese Sorte dann fördern?
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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #12 am: 04. Juni 2019, 22:07:53 »

Kennt denn hier jemand eine Arbet/Quelle in der die verschiedenen Austriebszeitpunkte von Apfelsorten miteinander in Bezug gesetzt werden?
Wuchsstärke steht ja i.d.R in jedem Sortenbuch aber der Zeitpunkt des Austriebes nicht.
Ist der Zeitpunkt der Blüte hierfür evtl. ein Indikator?
Treiben spätblühende Sorten auch spät aus? Blühzeitpunkt wird zumindest hier und da angegeben.
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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #13 am: 30. Oktober 2019, 21:54:49 »

MEHRSORTENBÄUME haben bei mir nicht funktioniert. Sowohl bei Äpfeln als auch bei Kirschen hat sich die schwächere Sorte immer nach ein paar Jahren verabschiedet. Ich bin von doppelt veredelten Bäumen deshalb abgekommen. Selbst wenn man sie selber macht, lohnt es sich nicht.
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Re: Sinnvolle Mehrsortenbäume
« Antwort #14 am: 30. Oktober 2019, 21:57:30 »

Meine Mehrsorten sind auf einen 1997 gepflanzten Gloster. Außer paar Mädchen ist alles gesund, nicht mal Blattläuse lassen sich blicken.  :)


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