Es ist sehr schwer, so eine Liste zu erstellen, ich habe es mehrfach versucht - ruck-zuck sind da 40, 50 Pflanzen drauf.
Aber hier mal meine Auswahl, beschränkt auf Stauden, viele davon sind mit schönen Kindheitserinnerungen verbunden, auch das ist für mich ein Grund, sie hier aufzuführen, weil ich sie schon seit jeher ins Herz geschlossen habe:
1. Narzissen: Jedes Jahr sehne ich die Frühlingsblüher herbei, und ich könnte problemlos eine "Top 10" der Geophyten erstellen. Schneeglöckchen, Krokusse, Scilla, Tulpen... Ganz besonders ans Herz gewachsen sind mir aber Narzissen, vor allem die etwas zarteren Formen, gerne auch mehrblütig, wie Engelstränen- und Tazetten-Narzissen. Die "normalen" gelben Osterglocken, aber auch die Dichernarzissen, sind hier im Garten ausgesprochen robust, zuverlässig und langlebig.
2. Anemonen: Ich kann mich auch hier nur schwer auf eine Art beschränken; sowohl Anemone blanda, A. nemorosa, A. sylvestris, und insbesondere natürlich auch die Herbstanemonen sind eine wunderbare Zierde für den Garten mit ihren zarten, wohlgeformten Blüten, aber auch sie sind wüchsig, blühen teilweise wochenlang, und kommen jedes Jahr treu wieder.
3. Primeln: Auch wenn einen die Masse der Gewächshausexemplare in Discounter, Baumarkt, Gartencenter und Co. im Frühjahr beinahe erschlägt und in ihrer aufgeblasenen Monstrosität bisweilen abschreckt, erfreuen die bunten Farbtupfer im Frühlingsbeet doch immer wieder die Augen. Vor allem die Schlüsselblumen haben es mir angetan, sie sind ideale Lückenfüller und überleben hier im Lehmboden auch wochenlange Sommertrockenheit ohne einen Tropfen Wasser, um im Herbst dann wieder zuverlässig auszutreiben.
4. Schwertlilien: Zugegeben, die Blüte ist eher kurz, aber oft von überwältigender Schönheit. Zumindest einige Arten bieten auch über lange Zeiträume hinweg ansehnliches Laub, und am passenden Standort sind sie robust und wüchsig. Auch die kleinen Zwiebeliris gehören zu den frühen Highlights, und man findet sowohl Arten für extrem trockene und magere Standorte wie auch solche für Sumpf- und Wasserbereiche.
5. Mohn: Ähnlich wie bei Iris sind auch hier die spektakulären Blüten eher kurzlebig, und auch vom Laub hat man nicht sehr viel, aber man verzeiht ihm diese Attribute gnädig, weil kaum eine andere Pflanze ein derartiges Leuchten in den Garten bringt. Es ist jammerschade, dass der Islandmohn so kurzlebig ist und hier nur selten die heißen Sommer übersteht, aber schon als Kind habe ich ihn geradezu abgöttisch geliebt und meine Mutter immer wieder angebettelt, ein paar Exemplare im Garten auszupflanzen. Selbst ausgesät hat er sich leider nie.
6. Glockenblumen: Die zarten Blau- und Weißtöne der Glockenblumen mit den anmutig geformten Blüten sind immer wieder schön, manche Arten haben Wucherpotential, andere sind eher kurze Gäste, aber einmal am richtigen Platz etabliert, sind auch sie eine bleibende Zierde im Garten, und viele von ihnen blühen über einen langen Zeitraum hinweg. Jedes Kind kennt ihren Namen, und auch in der Natur stechen sie einem immer sofort ins Auge, wenn man ihnen begegnet.
7. Sonnenhut: Es ist zwar etwas "gemein", dass mit dem deutschen Namen gleich zwei Gattungen, nämlich Echinacea als auch Rudbeckia, abgedeckt sind, aber beide sind ja verwandt und vom Habitus ähnlich. Beide sind für mich ein Inbegriff des Sommers, in der Regel sind sie wüchsig und langlebig, oder zumindest samen sie sich kräftig aus, und selbst bei Hitze und Trockenheit machen sie hier nicht schlapp und erfreuen mit wochenlanger Blütezeit.
8. Prachtkerze: Die Gaura ist eine der wenigen "neuen" Lieblingspflanzen, die ich in meiner Kindheit noch nicht kannte, aber eine, die ich rasch ins Herz geschlossen habe, weil auch sie monatelang immer wieder neue Blüten hervorbringt, die an ihren langen Stängeln wie kleine Schmetterlinge im Wind tanzen. Es ist schade, dass sie bisweilen etwas kurzlebig ist und sich zumindest hier noch nie ausgesamt hat, aber ihre Leichtigkeit ist gerade in den heißen Sommermonaten immer wieder erfrischend.
9. Fetthennen: Egal, ob die niedrigen, mattenbildenden "Mauerpfeffer"-Arten oder die hohen Fetthennen, kaum eine andere Staude ist derart urwüchsig (sofern man nicht gerade irgendwelche Spezialitäten hat) und robust, dabei monatelange Trockenheit ohne mit der Wimper zu zucken überstehend, obendrein noch frosthart, und selbst üppige Regenfälle im Winter scheinen ihnen kaum etwas anhaben zu können. Im Habitus bilden sie den kräftigen Gegenpol zur Gaura, und sie sind wirklich rund ums Jahr schön.
10. Astern: Eindeutig der Star des Herbstes, auch wenn die Blütezeit der verschiedenen Arten vom Mai bis in den November hinein reicht. Auch sie sind meist robust, brauchen kaum Pflege und breiten sich mehr oder weniger üppig im Garten aus, auch bei der Höhe ist von 20 bis 200 cm praktisch alles dabei. Ein herbstlicher Garten ohne Astern wäre - frei nach Karl Foerster - definitiv ein Irrtum!