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Autor Thema: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!  (Gelesen 1348 mal)

Kasseler-Strünkchen

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Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« am: 24. April 2019, 22:10:51 »

Hallo in die Runde,

beim Stöbern danach, was sich da für eine Pflanze auf meinen Beeten ausgebreitet hat, habe ich herausgefunden, dass es sich um das Gemeine Kreuzkraut handelt. Als ich dann so gelesen habe, wie giftig diese Pflanze ist, habe ich erstmal kurz Schnappatmung bekommen. Ich dachte, die Pflänzchen wären halt ein wenig lästig, so wie Löwenzahn. Aber tatsächlich kann das Kreuzkraut ja richtig unangenehme Wirkungen haben...
Also habe ich beschlossen, dem Kraut den Kampf anzusagen...leider muss ich eingestehen, dass das Kreuzkraut die erste Runde gewonnen hat, denn viele Blüten hatten sich bereits zu kleinen Pusteblumen verwandelt, so dass ein großer Teil meiner Beete jetzt mit Kreuzkraut-Samen gepflastert ist. Aber zumindest weiß ich jetzt, was da aufgeht und kann beim nächsten Mal früher handeln.
Insgesamt habe ich zwei große Papier-Einkaufstüten voll mit Kreuzkraut-Pflanzen ausgerupft und in den Biomüll geworfen.
Wie ist das bei Euch, kennt Ihr Kreuzkraut auch? Ich bin ja eigentlich kein Freund von Herbiziden, aber in dem Fall juckts mir ja tatsächlich etwas in den Fingern...

Viele Grüße,
Markus
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Bristlecone

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #1 am: 24. April 2019, 22:19:30 »

In meiner Jugend war das ein stellen- und phasenweise etwas lästiges Gartenunkraut, so wie diverse andere Wildpflanzen im Garten auch.
Schnappatmung hat davon niemand bekommen.
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thuja thujon

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #2 am: 24. April 2019, 22:23:43 »

Kreuzkraut ist hier immer wieder Thema weils eben auch über den Winter wächst und Samen bildet. Also wird gerne mal verschlafen zu hacken.
Ansonsten lässt es sich gut kompostieren, solange die Blütenknospen noch kein gelb zeigen.
Herbizide brauchts nicht, Samenunkraut, da muss man nur dranbleiben mit der Hacke, falsches Saatbeet, Fruchtfolge umgestalten usw.

Wenn du schon gegoogelt hast, hoffe ich, du hast folgende Seite gefunden: http://www.hortipendium.de/Gemeines_Kreuzkraut

Bedeutung hat es hier in der Gemüseanbaugegend hauptsächlich wegen dem Vorfall damals mit Rucola, 3 Bauernfamilien der Existenz beraubt wegen 2 Blättern in der Packung, wurde medial ausgeschlachtet, nun gibts eben keinen regionalen Rucola und diese Bauernhöfe nicht mehr, Kerb Flo, ein gängiges Salatherbizid, hat eine Wirkungslücke bei Kreuzkraut. Deswegen die Verbreitung im Intensivgemüse.
« Letzte Änderung: 24. April 2019, 22:27:17 von thuja thujon »
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lerchenzorn

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #3 am: 24. April 2019, 22:34:40 »

Da haben dann aber gleich ein paar Stellen kraftvoll überreagiert. Blätter von Senecio vulgaris sind (oder waren?) auch in hiesigen Supermärkten regelmäßihg in den Rucola-Packungen drin. Mag sein, dass es heute eher bemerkt würde und Krach geschlagen.

@Kasseler-Strünkchen
So wie Du andere Unkräuter in Deinem Salat vermutlich auch nicht ohne weiteres aufisst, wirst Du das mit dem Kreuzkraut wohl ebenso wenig tun.
Es war hier immer und ist immer noch ein allgegenwärtiges Gartenunkraut, eines der weniger lästigen. Vergiften wird sich nur, wer ungefiltert alles Grüne in den Mund steckt.
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thuja thujon

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #4 am: 24. April 2019, 22:50:02 »

Naja, unterm Strich ist jeder selbst verantwortlich für das was er selbst anbaut und sich reinpfeift.
Beim Kreuzkraut kann man jedenfalls sagen, die Giftigkeit strahlt nicht aus und man kann einen Salat oder was auch immer in gewissen Grenzen essen, auch wenn nebenan Kreuzkraut gewachsen ist.
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Secret Garden

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #5 am: 25. April 2019, 09:26:15 »

Das Gemeine Kreuzkraut habe ich bisher gedankenlos gejätet, was bei dem Zeug einfach ist. Dass es giftig ist, wußte ich nicht.

Da es heute üblich zu sein scheint, alles Unkraut als "Kräuter" zu betiteln und aufzuessen, finde ich es aber gut, dass hier auf die Giftigkeit dieser Pflanze hingewiesen wird. :) ;)
« Letzte Änderung: 25. April 2019, 09:32:43 von Secret Garden »
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Kasseler-Strünkchen

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #6 am: 25. April 2019, 11:52:33 »

Grundsätzlich neige ich auch nicht zu Unkraut-Panik...frei nach der Devise: Im Zweifelsfall reinigts den Magen  ;) Die Inhaltsstoffe vom Kreuzkraut, insbesondere die Pyrrolizidinalkaloide, klingen aber so unlustig, dass ich mal in einem eigenen Thread hier drüber diskutieren wollte.

Und natürlich hat Thuja Thujon recht, wenn er sagt, dass Giftigkeit nicht ausstrahlt. In unserem Fall ist es aber auch noch so, dass im Garten zwei kleine Kinder rumhüpfen, die gerne auch mal von allem möglichen naschen. Und da das Kreuzkraut zumindest in der frühen Phase tatsächlich ein bisschen wie Rucola aussieht, ist mir nicht wohl dabei.

Insofern will ich das Kraut recht rabiat aus meinem Garten befördern. Und wollte, wie Secret Garden richtig bemerkt, einfach auch mal auf die Giftigkeit hinweisen.

Vielen Dank für Euren Input!

P.S. Kurzer Nachtrag: Den von Thuja Thujon erwähnten Artikel in hortipendium hatte ich auch gefunden, der war für mich tatsächlich ein Augenöffner, hier mal ein Zitat: "Heute ist Senecio vulgaris in Hackfrüchten und vor allem im Gemüsebau ein große Schäden anrichtendes Unkraut. Auch in Gärten, auf Brachflächen und an Wegrändern ist es zu finden. Vor allem in Direktsaat-Gemüsekulturen kann das Gemeine Kreuzkraut, auch auf Grund seiner Giftigkeit, große Probleme bereiten. Dieses vitale Unkraut mit seiner enormen Vermehrungsrate kostet Betriebe im Rahmen des Herbizideinsatzes, über die Maschinenhacke bis zum Handjäten jedes Jahr Millionen von Euro."

Viele Grüße, Markus
« Letzte Änderung: 25. April 2019, 12:02:02 von Kasseler-Strünkchen »
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Bristlecone

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #7 am: 25. April 2019, 12:18:27 »

Zu Pyrrolizidinalkaloiden gibt es hier einige Beiträge, vor allem in Zusammenhang mit Borretsch, Beinwell und Huflattich.

Siehe etwa hier: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,52445.0.html

Es spricht ja nichts dagegen, Unkräuter zu bekämpfen, ob nun giftig oder nicht, aber was Kinder im Garten angeht: Konsequent darauf hinwirken, dass sie nichts essen, was nicht vorher "abgesegnet" wurde. In der Phase, in der die Kleinkinder alles in den Mund nehmen, muss man sowieso darauf achten, dass nichts passiert. Gilt nicht nur für Giftpflanzen.

Wer einen giftpflanzenfreien Garten anstrebt, landet schnell bei einem "Schotttergarten".
« Letzte Änderung: 25. April 2019, 12:19:59 von Bristlecone »
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AndreasR

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #8 am: 25. April 2019, 16:58:19 »

Genau so sehe ich das auch. Man muss den Kinder einfach erklären, dass sie nicht alles einfach in den Mund stecken dürfen, genauso, wie man ihnen erklärt, dass sie beim Fahrradfahren aufpassen müssen, wohin sie fahren, dass man eine heiße Herdplatte nicht anfasst usw. Sind sie dazu noch zu klein, gilt es eben aufzupassen, dass nichts passiert. Ok, selbst ich habe großen Respekt vor extrem giftigen Pflanzen wie Eisenhut, so etwas gehört nicht in einen Garten, wo Kinder spielen. Auch auf Pflanzen mit verlockend aussehenden Beeren verzichtet man vielleicht für eine Weile. Auf vermeintlichen Rucola sind sie aber vermutlich eh nicht so scharf. ;) Das Greiskraut wächst natürlich auch bei mir hier und da, und ja, es ist bisweilen lästig, aber man kann es zum Glück recht einfach jäten, daher sehe ich es trotz Giftigkeit nicht als Problem an, gegen das man einen Feldzug beginnen müsste.
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iggi

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #9 am: 25. April 2019, 17:34:51 »

Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass man eine Ruderalpflanze aus dem Garten getilgt hätte, wenn man alle Exemplare herausgerissen oder gar mit Round Up vernichtet hat. Diese Kräuter sind nicht umsonst "Unkräuter", sie strotzen vor Lebenskraft. Und es gibt ja andere Gärten oder gar Brachflächen allfällig in der Nähe, wo sie fröhlich herumstehen und nur darauf warten, eingeschleppt zu werden.
Ich denke, da hilft nur jäten und die Nerven behalten.

Und nebenbei, bei mir ist es nur eine Katze, die in meinen Garten gehört und mich davon abhält, Gift einzusetzen!
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Liebe Grüße

Iggi

thuja thujon

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #10 am: 25. April 2019, 22:54:06 »

Solange die Katze nicht weiss, dass der Garten natürlicherweise deutlich mehr Gift produziert als du jemals spritzen könntest, Kreuzkraut und dieser Strang hier ist nur ein Hinweis darauf, wird sich die Katze ihrem Instinkt entsprechend zwischen all diesen Garteneigenen Giften im Pestizidfreien Garten bewegen und trotz allvorhandenem Gift leben können. Andersrum wäre es wohl ebenso möglich, bzw. der Unterschied ist relativ belanglos.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #11 am: 25. April 2019, 23:50:56 »

Also ich finde sie hübsch. Und die Raupen des Jakobskrautbären sind auch putzig. Wenn man da nicht gerade Futterpflanzen (auch Menschenfutter) anbaut oder Weidevieh grast, gibt es für mich gar kein Grund die Pflanze zu entfernen. Man muss die Pflanze essen (Oder teile des Tiers, dass das tat, damit sie einem zum Problem wird. Ansonsten vollkommen harmlos. Da wird zu oft Panik geschoben.
« Letzte Änderung: 25. April 2019, 23:53:56 von Rib-Huftier »
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Nox

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #12 am: 26. April 2019, 00:16:24 »

Wenn ich mal ketzerisch so sagen darf, der Kreuzkraut-Skandal wirft ein Licht auf den modernen Menschen :
Nahtloser Übergang von der überbehüteten Kindheit zum überbehüteten Verbraucher.
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Kasseler-Strünkchen

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #13 am: 26. April 2019, 07:03:56 »

Wenn man eine etwas drastische Überschrift wählt, so wie ich das getan habe, darf man sich nicht über emotionale Reaktionen wundern  ;)

Auf alle Diskussionsbeiträge im Einzelnen kann ich nicht antworten.

Was ich mitnehme: Panik wegen des Kreuzkrautes ist nicht angesagt (Panik ist aber ohnehin selten von Nutzen...). Gleichzeitig macht es schon Sinn, das Kraut im Gemüsegarten (um den gehts mir in erster Linie, ich weiß gar nicht, ob ich das schon geschrieben hatte) kurz zu halten. Herbizid ist aber eher unnötig bzw. eh nicht ganz einfach in der Anwendung und mit anderen Risiken verbunden.

Was die Diskussionsbeiträge angeht, frei nach dem Motto: "Hab Dich nicht so, früher wurde da weniger Geschiss drum gemacht" - den Grundgedanken kann ich verstehen und finde ihn selber manchmal gut.

Wenn man den Gedanken aber konsequent weiterführt, dann muss man ehrlicherweise auch die Folgen benennen, die das früher hatte. Ganz konkret in meiner Familie: Mein Vater (Kriegsgeneration) hatte sieben Geschwister, von denen zwei im Kleinkindalter gestorben sind. Eines, weil es verseuchtes Wasser aus einem Bach getrunken hat, in dem Aas lag. Wurd aber auch nicht viel Geschiss drum gemacht, gab ja noch genug andere Kinder...bisschen drastisch formuliert, aber letztlich wars so. Und dahin möchte ich ehrlich gesagt nicht zurück.

Auch die Lebenserwartung war eine andere - mit 70 Jahren war da kaum jemand noch so fit, durch den Garten zu hüpfen.

Will sagen: Ich finde Regulierungen, wie sie von der EU oder vom BfR in Deutschland getroffen werden, auch manchmal nervig. Gleichzeitig machen etliche davon schon auch Sinn.

Aber natürlich befreit einen das nicht vom selber denken. Insofern: Danke fürs mitdenken an alle in die Runde!
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pearl

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Re: Gemeines Kreuzkraut - der Kampf beginnt!
« Antwort #14 am: 26. April 2019, 11:07:50 »

Vergiften wird sich nur, wer ungefiltert alles Grüne in den Mund steckt.

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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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