Der gute Magdeburger Börde-Lehm. Da werd' ich ganz neidisch!
Dein Wunsch ist
- eine süß schmeckende Sorte zum Frischessen und für Apfelmus; kein Lagerapfel, da keine kühle Lagermöglichkeit im Keller
- als größerer, robuster Baum (Hochstamm, Sämling)
- auf Lehmboden.
Da Du Dich für Obstlagerung interessierst, wäre noch nach Nebengebäuden, Balkon, Gartenhaus, Garage usw. zu fragen.
Übrigens:
Für Apfelmus sollten Äpfel genügend Säure enthalten, sonst schmeckt es auf Dauer langweilig.
In Magdeburg gibt es die
Baumschule Beyme mit Obstbaumkompetenz. Vielleicht veranstaltet diese Baumschule einen Apfeltag im Herbst, bei dem auch Äpfel zu verkosten sind. Siehe zur Saison nach weiteren Apfelfesten mit Ausstellung im Dorf
Grimme (Fläming) und in benachbarten Bundesländern:
Terminkalender des Pomologenvereins.
Zu den Sorten:Den
Gelben Bellefleur hat Tara2 wegen seines überragenden Geschmacks vorgeschlagen, aber diese Sorte gilt auf Lehmboden als ungünstig und schwierig. Arche Noah empfiehlt stattdessen die Rarität "
Langer Bellefleur", ein ausgesprochener Süßapfel und unproblematischer Spezialist schwerer Böden, der "bei Verkostungen immer gut abschneidet". Das wäre ein Experiment...
Den Idared, den Du erwähnst, habe ich selber: schmeckt aus dem Garten viel besser als aus dem Laden, ist bei mir aber sehr krank! - Das gilt ähnlich für viele der neueren - süßen - Sorten, dass sie nicht für den Garten und die Lagerung im Haus gezüchtet sind, sondern für arbeitsintensiven Plantagenanbau, Giftspritzerei und das Kühlhaus mit Intensivstation.
Aus den
Sortenempfehlungen für Sachsen-Anhalt habe ich die Sorten ausgewählt, die Deinem Wunsch (oben) nahekommen. Es gibt nicht viele!
Wenn der Lehm Deines Gartens halbwegs durchlässig ist (d. h. humos und sandig durchmischt), kommen die 4 genannten Sorten in Frage. Sollte der Lehmboden aber in die "betoniert"-tonige Richtung gehen, so sind die beiden Spezialisten (2, 3) für schwere Böden zu bevorzugen:
Für die
süße bis mild süß-säuerliche Geschmacksrichtung sind 2 Abkömmlinge des berühmten Gravensteiner - aber weniger anspruchsvoll als dieser - zu nennen. Sie reifen bereits im September und sind schnell zu verbrauchen (lagern höchstens 6 Wochen):
1) Dülmener Rosenapfel - süß mit fruchtigem Aroma; gesund und breit anbaufähig; der Lehm Deines Gartens muss aber durchlässig sein (mit ausreichend Anteilen an Sand und Humus).
2) Martens Sämling (=Juwel aus Kirchwerder) - ohne ausgeprägtes Aroma. Wächst auf genügend feuchten Standorten sehr kräftig. Wie nahe liegt Dein Garten an der Elbe? - Aus deren Umgebung kenne ich ihn: saftig, frisch, für baldigen Verbrauch und Verwertung
Zwei weitere bewährte Sorten kommen in Frage - der
süß-mildsäuerlichen Geschmacksrichtung:
3) Fromms Goldrenette - wächst gern auf guten Lehmboden im kontinentalen Klima, aber sehr trockene Standorte mag er nicht; bildet große weit ausladende Kronen, Winterapfel ohne ausgeprägtes Aroma; "uneingeschränkt empfehlenswert" (Arche Noah)
4) Albrechtsapfel (=Prinz Albrecht) - braucht frischen Boden: fällt Dein Garten im Sommer nicht zu trocken? - Die Sorte ist im kontinentalen Klima Brandenburgs verbreitet, Herbstapfel mit harmonischem Geschmack; "ausgezeichneter Tafelapfel" (Arche Noah)
Prüfe selbst,
wähle Dein Traumobst!