1) Der Bach dürfte nicht mehr betreten werden. Damit wäre am Ende des Jahres das Zaunmaterial (im Bild nur ein klitzekleiner Teil davon) bis gaaaaaaanz hinten im Bild, respektive noch etwas weiter, weil das Ende gar nicht drauf ist, geschleppt werden. Ich bin da raus.
2) Es müsste Wasser für die Tiere von eben ganz dahinten bis nach hinter meinem Fotostandort in Kanistern geschleppt werden, weil ich nicht mehr die 20 l aus dem Bach nehmen dürfte. Sorry, auch da bin ich raus.
3) Jede Tierkontrolle müsste von ganz dahinten zu Fuß bis vorn (Akku- und Wasserkontrolle) geleistet werden, anstatt über den Bach zu gehen. Sorry, so viel Tageszeit gibt der Tag nicht her.
4) Vorne ist es so steil, dass ich den neuen Abstand zum Bach nicht einhalten könnte, es sei denn, ich riskiere munter, dass bei Nässe Tiere im Stromnetz verenden. Sorry, da bin ich komplett und überhaupt raus!
5) Sollte - wie dieses Jahr nun ja leider erlebt - ein Tier verenden (das war die vom Kastraten zerschossene Mutterziege), dürfte die nicht aus dem Hang übder den Bach, sondern müsste 500 m nach vorne geschliffen werden. Also sorry, auch hier ein absolutes
nein6) wegen der sogenannten wolfssicheren Zäunung müssen wir (jeder darf sich das mal bildlich im Hang vorstellen) für das Netz einmal rumherum mähen. Ja, mit Freischneider oder unten mit kleinem Rasenmäherlein. Neu müsste das Schnittgut abtransportiert werden. Nein, ich buckele nicht noch Schnittgut aus dem Hang und trage das 500 m weit nach vorne.
Noch mal weiter drüber nachgedacht: Wir sind die letzte Möglichkeit, die die NLF hier noch hatten. Außer uns wollte keiner die Fläche beweiden, eine Mahd ist wegen der Topographie nicht möglich. Insbesondere, da wie unter 6) erwähnt, das Schnittgut auch von der Fläche runter müsste.
Da bliebe bei mir dann die Frage, wie im Verordnungstext explizite genannte Arten dem Verschlechterungsverbot gegenüber vor einem Verschwinden bewahrt werden sollen. Da sind die Wiesen und ihre Arten mit benannt. Kümmelblättrige Silge ect. Also wie passt so was zusammen?
Oh ich merke schon... mir schwillt der Kamm. Warum kann man denn nicht die Praktiker mit ins Boot nehmen? Wir sind doch nicht unauffindbar. Muss denn erst wie im Nachbarlandkreis alles kaputt gehen, bevor es dann irgendwelche Positivverrückte wieder rückgängig machen? Nur dass wir drüben von einer überschaubaren Fläche reden, von der auch nur ein Teil reaktiviert wurde. Hier... gingen ja gleich ganze Wiesentäler verloren. Auch der Rinderkollege weiter vorne im Tal wäre betroffen. Oben gibt es keinen Weg, die Tiere werden traditionell über eine Furth auf die Flächen gebracht. Der letzte kleine Halter außer uns in diesem Tal. Ein anderes ist praktisch schon brach gefallen. Und das, in das der Wanderschäfer spät im Jahr zieht... äh... nein, auch der kann nicht von seinem etfernten Standort mit dem Wasserwagen in den Solling zuckeln. Also - Nullnummer an Beweidung?
Auf dem letzten Sück müsste nach der Abholung der Ziegen nachgemäht werden. Dafür werden wir wohlgemerkt nicht bezahlt. Mindestens die Brombeeren müsste ich rausschneiden, am besten auch noch die Pappeln, weil man denen sonst nie Herr wird. Aber ganz ehrlich... keinen Bock. So lustlos wie ich gestern gezäunt habe... auf diesem Stück, das nur scheinbar wie die vorherigen ist. Weil lauter grobe Steine unter der Grasnarbe liegen und kein normales Laufen möglich ist. Weil die Fläche größer ist als die vorderen, weil sie steiler ist und und und... Nein, dieses mal mag ich nicht. Ich verstehe nicht, wieso nicht einmal telefoniert oder geschrieben werden kann. Ich bin Mittfuffziger. Ich muss meine Knochen nicht für aussichtslose Projekte opfern. Wir lieben diese Fläche. Beide. Mein Mann hat vorne vieles nachgemäht, damit die Fläche für Schafe im kommenden Jahr ungefährlich ist (Brombeeren). Wir haben dieses Jahr 2 Weidegänge geleistet. Dazu wurden im Mai die Schafe einzeln über den Bach eskortiert. Da erwartet man irgendwie - ich weiß auch nicht wieso - dass einem nicht auch noch Knüppel zwischen die Beine geworfen werden. Also da, wo wir jetzt sind, wo dieses Jahr schon einmal die Schafe gepflegt hatten... diese Variante wäre zukünftig auch nicht mehr möglich, weil der Bach nicht betreten werden dürfte.
Ich erwarte unterschwellig, dass eine halbstaatliche Organisation die Täler entert. Mit ein paar Mio vom Staat geht so vieles. Auch Ausnahmegenehmigungen. Kleiner Haken: Wenn in Corona Zeiten die Kassen leer sind... sorry, mir fehlt der Glaube, dass die ausgerechnet für den Naturschutz ausgegeben werden. Und wie oft hat sich Deutschland über die Verschlechterungsverbote ein Ei gebacken?!
Es mag am trüben Morgen liegen, aber akut liegt die Stimmung danieder. Mein Mann gondelt derweil nach der Nachtschicht auf der Lummerke rum, weil ich die 4 verbundenen langen Erdungen nicht aus dem steinigen Untergrund bekommen habe und eine kleine Erdung über Nacht meine einzige Möglichkeit war. Und das Solar habe ich auch nicht mehr umsetzen können, es fehlte schlicht die Kraft. Das kommt also zu den 6,5 Stunden gestern noch on top. Ja, richtig gelesen. 6,5 Stunden. Ergo nein: Ich schleppe da nicht noch zusätzlich Wasser von vorn. Ich kann es auch gar nicht, dazu fehlt mir nach solchen Gewaltaktionen schlicht die Kraft. Warum kann man das nicht nachvollziehen?