Eine der beiden Schurkandidatinnen vom morgen hatte so schlechte Schurwolle (das ist unabhängig von der Wollqualität fürs Schaf!), dass ich wirklich dankbar war noch einmal Hilfe gefunden zu haben. Wer den Unterschied mal sieht von: Schere segelt durch die Wolle zu: schnipp, schnipp. Schnippelchen, Schnippelchen...
Muss man erlebt haben. Nach 2 Schafen war ich fix und alle. Eben wollte ich wieder los.... Gewitter.
Na gut. Jetzt ist auch keiner zu warm. Dafür darf ich hinterher die zweite komplette Tierkontrolle machen. Nicht, dass irgendwo ein Baum vom Blitz getroffen den Zaun niedergerissen hat.
Aber... es ist ja langweilig wenn ich hier aufzähle, welche Schafe ich scheren konnte. Die absolut gute Nachricht des Tages ist eine ganz andere. Ich hatte Leopold zeitnah in die Schlachtung geben wollen. Etwas verärgert, weil an dem kleinen Knopf ja nun wirklich nicht viel dran ist. Dieses ständige Lahmgehen… sollte sei Ende finden.
So weit waren wir doch schon mal. Nur dass der Tierarzt den Schlussstrich ziehen sollte und ich schon das Handy in der Hand hatte. Was sah ich heute auf Tierkontrolle??? Einen Leopold, der das Bein belastet und in Sprüngen (!) über die Weide hechtet. Also... hätte mir mein Mann das erzählt, hätte ich ihm seine Brille empfohlen, weil er bestimmt das falsche Lamm gesehen hätte. Nun gut. Jetzt zäune ich die Woche die 4 noch mal um, weil die Fläche es nötig hat. Danach aber... ziehen die 4 doch tatsächlich auf die Lummerke. Was toll ist, denn dann können die Böcke ins Naturschutzgebiet.
Und so hat der Aufwand am Ende sich also doch gelohnt.
Ein anderes "Lohnen" konnte ich gestern bewundern: Auf einer von unseren Tieren beweideten Vereinsfläche blüht derzeit die Kuckuckslichtnelke. Dass ich so was noch mal erleben darf! Und unter den ganzen wunderhübschen rosa blühenden Pflanzen... steht eine schneeweiße. Welch nette kleine Mutation.
Ich sehe derzeit grün und blau aus, weil die Skudden während der Schur wirklich keine Engelchen sind. Oder nur teilweise. Wer mich im Kleid sieht, wird häusliche Gewalt vermuten. Der eh lädierte Arm fände eine Reha besser als diesen Kraftakt. Aber sobald da so ein paar Positivbeispiele zu bewundern sind... ist alles vergessen. Das wäre eben nicht, wenn wir die Weidetiere nicht hätten. Ich kenne die Vereinswiesen. Die beweideten Flächen sind eine wahre Freude. Der Rest ist eine ständige Herausforderung...