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Autor Thema: Schafe halten III  (Gelesen 138028 mal)

Ephe

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Re: Schafe halten III
« Antwort #450 am: 04. Dezember 2019, 09:50:00 »

Mal ein Bild der beiden Jährlinge.
Herrliche Tiere!  :D
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frauenschuh

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Re: Schafe halten III
« Antwort #451 am: 04. Dezember 2019, 18:15:01 »

Find ich auch  ;)

Staudo, wenn es nicht bizzerlt versucht man halt das Netz zu überwinden. Ich scheuchte mal beim zäunen einen Feldhasen auf, der um jeden Preis durch eine Masche des gerade gestellten Netzes wollte. Man glaubt gar nicht, was solch ein Tier für panische Geräusche von sich gibt, wenn es nicht vor und zurück geht. Wenn Strom drauf ist... springt das Tier fast immer rückwärts. Wenn so ein Fangnetz wochenlang steht... wer bekommt so eine Quälerei wie bei dem Häschen mit?
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frauenschuh

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Re: Schafe halten III
« Antwort #452 am: 04. Dezember 2019, 18:35:00 »

So. Jetzt räume ich mit noch einem Klischee auf: Schafe wollen nicht spielen. Jedenfalls nicht mit Hunden. Häufig erwähnt, hat das heutige Erlebnis meine Meinung zur "modernen Hundehaltung" weiter verfestigt. Bitte warum kommt man auf die Idee, einen Jagdterrier aus dem Haus zu lassen, während ich gegenüber zäune und die Schafe gerade in einer kleinen Zäunung stromlos geparkt sind damit ich die anderen Netze abbauen und gleich wieder verbauen kann. Was geht im Kopf vor, wenn man den töhlenden rum rasenden Hund nicht mal ansatzweise wieder zu bekommen versucht, sondern einfach in der Tür stehen bleibt und dem Treiben zusieht. Während ich das nächste Netz holte, löste sich der Hund auf der Weide. Als ich mit dem nächsten Netz ankam, knurrte und kläffte der Hund mich in einer Tour an und...niemand hielt es für nötig das Ganze zu beenden. Weswegen es meinerseits dann sehr laut wurde. Bis der Spuk schließlich ein Ende hatte. Ich verstehe das einfach nicht.

Spielen... vielleicht mal schaukeln?
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Waldschrat

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Re: Schafe halten III
« Antwort #453 am: 04. Dezember 2019, 20:35:30 »

So etwas verstehe ich auch nicht. Eine bodenlose Rücksichtslosigkeit.
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frauenschuh

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Re: Schafe halten III
« Antwort #454 am: 05. Dezember 2019, 08:55:34 »

Auch schon oft geschrieben aber aus gegebenem Anlass noch mal wiederholt:

Wir hüten im Solling (auch diese Fläche grenzt direkt an den Wald) mit einem schlagstarken Gerät, das auf Wildschwein, Luchs und Wolf ausgerichtet ist. Hätte ich noch einen Hund - und ich war über 20 Jahre Hundebesitzerin - täte ich ihm den Kontakt zum Netz ersparen und ihn an die Leine nehmen.  :-X
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frauenschuh

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Re: Schafe halten III
« Antwort #455 am: 05. Dezember 2019, 08:57:55 »

 :-X ich war doch ausgesprochen zufrieden, dass ich da gestern in etliche Elemente noch zusätzlich einen Weidepfahl gerammt habe. Ist Mehrarbeit für mich. Aber nein, ich möchte die Schafe nicht entweder im Wald oder auf den Dorfstraßen wieder einsammeln müssen...
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Staudo

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Re: Schafe halten III
« Antwort #456 am: 05. Dezember 2019, 16:31:47 »

täte ich ihm den Kontakt zum Netz ersparen und ihn an die Leine nehmen.  :-X

Gibt es im Solling rückwärts springende Hunde?
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frauenschuh

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Re: Schafe halten III
« Antwort #457 am: 07. Dezember 2019, 07:50:32 »

So es der war, auf den ich tippe, wird er eher rückwärts geflogen sein  :-X

Zwei Tage waren wir weg! Das war unser Urlaub 2019. Unser Dank an eine Vereinskollegin, die mit viel Liebe unsere Tierchen betreut hat und uns diesen Ausflug ins Nachbarbundesland ermöglicht hat!

Schaf schafft Landschaft

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frauenschuh

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Re: Schafe halten III
« Antwort #458 am: 07. Dezember 2019, 08:16:43 »

Seit Jahren berichte ich hier und auf Veranstaltungen einerseits von den extremen Schwierigkeiten der Schäferei, die so vielschichtig wie existenzbedrohend sind, wie ich ebenso davon berichte, wie ultimativ wichtig die Weidetierhaltung für die Artenvielfalt ist. Das ist aber nicht korrekt ausformuliert. Artenvielfalt ja, aber wir "produzieren" eben auch enorme Masse an Insekten und draus logisch folgend auch allen an diese Nahrung gebundenen. Wenn man das zu Ende denkt, an fast alle, deren Nahrung nicht selber aus Gras oder Holz besteht.

In unserer Region hat man mir oft genug gesagt, dass man a) entweder ganz viel für die Weidetierhalter tut (das meint Beratung in Förderprogrammen, die nicht die Bohne für uns Schäfer taugen) bzw. b) dass man eigene Beweidungsprojekte (Rinder, Ponys) hat, die unterstützt werden müssen bzw. c) dass das keinen Sinn hätte, weil das hat man schon mal versucht.

Die existenzbedrohenden Umstände erzeugen bei den Schäfern mittlerweile eine ungeheure Wut oder Frustration. Zumal von Seiten der Politik ja in geradezu lächerlicher Weise Artenschutz, Insektenschutz, Naturschutz, FFH-Gebiete als Ultra wichtig bezeichnet werden. Und gleichzeitig schaut man tatenlos dem Höfesterben zu. 2 Prozent weniger Schäfer pro Jahr, dto. Schafe.

Da praktisch kein Schäfer auf fetten Flächen ausschließlich hütet, fallen damit jährlich auch entsprechend naturschutzfachlich wertige Flächen aus der Nutzung raus. Entweder ganz raus, oder sie werden intensiviert, womit der ökologische Nutzen weg ist.

An der Uni Kassel hat man diese Zusammenhänge erkannt und gehandelt. Wie immer dieses Projekt ausgeht: Ich ziehe meinen imaginären Schäferhut davor es einfach gewagt zu haben! Viele, viele Jahre Vorbereitung, Geld vom Staat beantragen - in einer Größenordnung, dass daraus was werden kann und im Gegensatz zu so vielen anderen Projekten die Betriebswirtschaftliche Seite der Betriebe dabei mit im Fokus zu haben.

Es geht um bereits zerstörte Vermarktungsstrukturen (selbst die Größte Schäferei schafft es gerade einmal ca. 70 Lämmer pro Jahr direkt zu vermarkten), um die lächerliche Situation der Wolle (das schon oft erwähnte Abfallprodukt mit Sondermüllstatus), um die auf keinen Fall vermarktbaren Altschafe (weil - DANKE - auch dieser Schäfer sich weigert die Schafe lebend nach Drittländer zu verschiffen, was mindestens eine unvorstellbare Transport-Quälerei für die Tiere ist) und um die nicht... wie soll ich es beschreiben … keine belastbare Vermarktungsoption durch die Gastronomie.

Wie so viele habe auch ich mir gedacht: Was tönen die Verbraucher nicht alles: Sie wollen Fleisch aus guter Haltung, naturnah produziert, nachhaltig, klimaschonend... nur kaufen - nö.

Mangels Angebot sicher auch. Aber wie ich es schon ebenfalls häufiger schrieb: Lieber Verbraucher: Fragt doch AKTIV in Euren Metzgereien nach. Nach Lammfleisch aus der Region. Fragt doch mal bei Schäfereibetrieben! Noch gibt es sie. Immer weniger und immer weniger, die nicht ihre Lämmer en bloc an Händler verkaufen, die ins Ausland verkaufen, weil der Deutsche lieber das gefrorene, um die Welt gereiste, aber so schön günstige Fleisch aus Neuseeland kauft. Für den Preis kann der Deutsche Schäfer nicht produzieren.

Der Weltmarktpreis für Lammfleisch pro Kilo, liegt derzeit bei round about 2 €

Der besuchte Schäfer zieht wie wir durchs ganze Jahr. Er verbringt gerade mal die Lammzeit drinnen (übrigens auch nur wegen der Leute - die bei uns offensichtlich doch noch etwas Tierhaltungs-näher sind). Damit sind das Betreibe, die kontinuierlich N (Stickstoff) den Böden entziehen. Auch dies wurde breit dargelegt. Fleisch, das der Verbraucher doch aus Bodenschutzgründen begeistert kaufen müsste!

Die Muttertierprämie für Weidetierhaltung wurde gerade erst wieder abgelehnt. Die Schäferei wird dem Sterben ausgesetzt. Und mit ihr... auch das Sterben so vieler Arten. Politisch so gewollt, egal, was man proklamiert.

Ob es dieses Projekt schaffen wird eine Trendwende mindestens in dem Projektgebiet zu erreichen... bleibt abzuwarten. Aber wenigstens haben sich ein paar kluge Köpfe zusammen gesetzt und haben gehandelt. Dafür haben sie meinen allergrößten Respekt!

« Letzte Änderung: 07. Dezember 2019, 08:20:58 von frauenschuh »
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Staudo

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Re: Schafe halten III
« Antwort #459 am: 07. Dezember 2019, 08:22:44 »

Vielen Dank für die klaren Worte.
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frauenschuh

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Re: Schafe halten III
« Antwort #460 am: 07. Dezember 2019, 09:19:10 »

Immer wieder gern! Denn resigniert wortlos Sterben... wird auf jeden Fall keine Trendwende erreichen.

Noch ein Satz zur Muttertierprämie: Die ist auch nicht für die Schäfer zu Ende gedacht. Zumindest nicht, wenn es um Biotopschäfereien geht. Lämmer, die dort auf diesen Flächen groß werden sollen... äh, das kann man vielleicht mit Skudden machen. Das ist aber - wie Ihr wisst - der wirtschaftliche Totalschaden. Magerste Lämmer von größeren Rassen sind es auch. Wie das Projekt richtig erkannt hat, müsste es dazwischen fette Flächen geben, was angesichts der Bodenspekulation mittlerweile meist utopisch ist. Alternativ kann man natürlich auch Böcke oder Kastraten verwenden für so edle, aber eben auch extrem magere Flächen, wie beispielsweise das NSG bei Göttingen. Aber für die gäbe es wieder keine Förderung, so eines fernen Tages denn eine Prämie gäbe.

Wie fern wieder mancher denkt, war auch erheiternd: Man müsse die Wollstruktur bei vielen beklagen. Insbesondere weil die meinen, man müsse alte Rassen erhalten  ;D Da kippst vor Lachen vom Stuhl.

Der Wanderschäfer hat den Großteil seiner Herde umgestellt, weil Leineschafe mit der Witterung besser zurecht kämen als Merinos. Vollkommen korrekt erkannt. Unsere Schafe haben da im Vergleich natürlich im Umkehrschluss die ultimative Wetter-Funktionskleidung an. Aber ja, richtig erkannt. Die taugt nicht für einen Pullover. Nicht die Bohne. Nur dem Schaf  8)





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frauenschuh

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Re: Schafe halten III
« Antwort #461 am: 07. Dezember 2019, 09:30:15 »

So sehr übrigens die Wanderschäferei das non plus Ultra ist: Wenn man erst ab 700 Tieren aufwärts eine Wirtschaftlichkeit erreicht, heißt das eben auch, dass alle anderen Schafhalter einen betriebsfremden Job haben um Leben zu können. Das schließt eine Hutung aus. Der Tag hat ja nur 24 Stunden. Also auch da liegt in der Schlüssel u.a. beim Geld (neben Zugwegen, Auflagen und der Bodenspekulation, Konkurrenz zu Biogasanlagen ect.).
Und das haben die Berufsschäfer aber auch ganz klar gesagt: Hier ist der Zug praktisch schon aus dem (Bahn)Hof gefahren: Das Wissen wie Schafe gehütet werden... geht bereits verloren. Dazu hat man mehr oder minder schon zu lange tatenlos zugesehen.
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Ephe

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Re: Schafe halten III
« Antwort #462 am: 07. Dezember 2019, 10:03:04 »

Wie finde ich eine Schäferei in meiner Nähe?
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Staudo

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Re: Schafe halten III
« Antwort #463 am: 07. Dezember 2019, 10:11:33 »

Das größere Problem ist, wo man heimisches Schaffleisch kaufen kann.  ;) Am ehesten gibt es das in türkischen Fleischereien. Wir haben mal ein Stück aus einem Bioladen in Berlin mitgebracht. Nach den dort verlangten Preisen müssen Schäfer sehr wohlhabend sein.  :-X
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Albizia

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Re: Schafe halten III
« Antwort #464 am: 07. Dezember 2019, 10:27:01 »

Es geht um bereits zerstörte Vermarktungsstrukturen (selbst die Größte Schäferei schafft es gerade einmal ca. 70 Lämmer pro Jahr direkt zu vermarkten).....

Mangels Angebot sicher auch. Aber wie ich es schon ebenfalls häufiger schrieb: Lieber Verbraucher: Fragt doch AKTIV in Euren Metzgereien nach. Nach Lammfleisch aus der Region. Fragt doch mal bei Schäfereibetrieben! Noch gibt es sie.

Ich selbst habe ja das große Glück, noch eine Schäferei hier direkt vor der Haustür zu haben, wo ich ab und an Schaffleisch kaufe. Hier! Aufgestallt für die Lammzeit wurde gerade erst in der letzten Woche, da sind sie wohl fast 20 km gezogen, was kein kleiner Akt ist, da es auch über einige größere Straßen gehen muß. Ich weiß es daher, weil die Tochter einer Arbeitskollegin mit dem Jungschäfer verheiratet ist und die sechste Generation Schäfer  ;) gerade erst vor paar Monaten geboren wurde.

Der Betrieb ist seit Generationen als Schäferei hier etabliert, weitregional bekannt und schlachtet ausschließlich vor Ort in der betriebseigenen Metzgerei, wo danach sowohl im hofeigenen Laden als auch auf einigen Wochenmärkten verkauft wird. Aber klar, das ist natürlich ein Großbetrieb und mit den langjährigen Verkaufsstrukturen überhaupt nicht mit Frauenschuh vergleichbar. Für mich ist es noch nicht mal ein Umweg im hofeigenen Laden zu kaufen, da ich ganz in der Nähe arbeite.

Insofern bin ich in der glücklichen Lage, gutes Fleisch von Weidetieren, die einen Großteil ihres Lebens auf der Weide stehen durften, vor Ort kaufen zu können.
« Letzte Änderung: 07. Dezember 2019, 10:29:50 von Albizia »
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Wann zum Kuckuck ist denn dieses Irgendwann? Am besten: Jetzt!!
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