Wer kann das schon noch
Aus dem Nähkästchen: Wir haben eine Fläche, die schwierig zu erreichen ist. Ich habe darüber schon mehrfach berichtet. Auf der einen Seite vom Bach führt ein schmaler Weg zur Straße, der nach Baumfällungen schon längere Zeit zu war. Auf unser Bitten haben die NLF die gefällten Bäume dort weggenommen. Seitdem halten wir den ehemaligen Wanderweg bis zu unserem Grundstück offen, mähen da 2 mal im Jahr. Auf der anderen Seite führt ein Weg direkt am Grundstück vorbei, der aber ebenfalls brach fällt. Auch hier mähen wir und unser Nachbar, der ein einsames Pferd hält, müht sich ebenfalls etwas. Was aber nichts mehr nutzt, weil wir selbst mit dem Pickup an unsere Grenzen kommen. ich berichtete, das letzte mal platzte sogar ein Schlachttermin deswegen, weil der große Hänger dort nicht mehr hinzuschieben geht und die im Kleinen einzeln da raus geholt werden mussten. An dieser Fläche hat es zudem eine absterbende Eiche, deren Rinde aussieht wie löcheriger Käse.
Vollkommen unbestritten ist, dass absterbende Bäume ein einmaliges Eldorado für Käfer sind.
Wir erinnern uns aber auch an unsere Tiere - zugegeben für viele nur "Schlachtvieh" - die beinahe von einer alten Buche erschlagen worden sind. Unter der benannten Eiche schlafen sie aber immer. Weil bester Überblick oder was weiß ich. Optimalerweise würde die Eiche eingekürzt. Also tote Äste (groß) runter. Das sieht man bei uns relativ häufig. Ich möchte betonen, die Eiche steht nicht auf unserem Grund. Wir haben den Naturschutzbeauftragten geholt.
Unterm Strich: Nein, der Weg wird die - ich kann schlecht schätzen. 75 m? - wird nicht saniert. Immerhin überlegt man noch, ob man ihn eventuell "abzieht". Die Eiche - bleibt wie sie ist. Wir könnten uns überlegen die auf eigene Kosten...
Am schönsten war der Satz: Man könnte ja auch sagen, das habt ihr vor dem Kauf gewusst.
ich werde jetzt noch einen Brief an den Naturpark schreiben. Es handelt sich um unsere Arnikafläche. Der Naturpark sagt, er tut unglaublich viel für Beweidung und die Schäfer. Ich schreibe jetzt hier neutral: Wir warten dann auf deren Antwort. Und wir werden berichten
Dies ist derzeit nur ein Beispiel dafür, wie Deutschland Arten, für die es eine besondere Verantwortung hat, ignoriert. Vielleicht kommt ja der "Umschwung". Ich fürchte indes, dass das ohne Presse nicht gehen wird und eigentlich... hatten wir wegen Vandalismus den Standort ja nicht viral geben wollen.
Es geht hier wohlgemerkt auch um die Definition einer Qualitätswanderregion. Alte Wanderwege verschwinden, weil sie den Kriterien nicht entsprechen. Dadurch erreicht man einen höheren Prozentsatz an richtig tollen Wanderwegen und ist dann Qualitätswanderregion.
Davon unbenommen läuft der halbe Ort dort längs, weil Hund Gassi gehen muss und Kind zum rodeln will und der Wanderer von der Haustür aus in den Wald kommt anstatt mit dem Auto zum nächsten Parkplatz zu fahren. Weil der Weg aber aufgegeben ist, habe man da keine Verkehrssicherungspflicht.
Wenn man dann bedekt, wieviel Geld zur Wiederansiedelung der Arnika im Solling ausgegeben wird. Extra eingezäunt und
gegossen... tja, so ein Luxus hat unsere Arnika nicht. Wir wissen indes, dass dort schon früher welche standen. Vorteil, wenn man ganz alte Mitglieder hat, die Wissen weiter geben. Und so wächst sie da recht unverdrossen, wie ihre Begleiterin, das Harzer Labkraut. Derzeit erträgt sie auch unsere Bockgruppe. Da sie nicht schmeckt, wird sie nicht gefressen. Und unsere Standzeiten sind nie so lang, dass wir Matschwüsten hinterlassen. Und etwas angerissene Bodennarbe kommt der Arnika nur entgegen. Das werden indes die wenigsten Weidetierhalter leisten. Oh ich vergaß: Der Naturpark ist ja selber Weidetierhalter. Man habe ja seine eigenen Projekte. Indes ist der Solling groß. Sehr groß. Dem Himmel sei Dank.
Ich stelle es mir witzig vor, wenn der Aufruf an Freiwillige geht die Tiere einzeln auf die Fläche zu bugsieren. Oh, wir sollten uns einen Hund anschaffen, dann hätten wir die Pobleme nicht. Der arme Hund. Ich muss 20 Stunden plus Dienste arbeiten und dann noch einen Hund halten. Der kommt dann fast nie raus und bringt sich seine Aufgaben selbst bei. Weil ich über 20 Jahre Hunde hatte, werde ich also ganz sicher keinen anschaffen. Maximal (!) falls hier ein Wolf außer Kontrolle ist, dann kämen trotz absoluten innerlichen Unwillens (weil ich weiß, dass das weder einfach noch kostenarm ist) 2 Herdenschutzhunde. Aber nein, es kommt kein Hütehund. Nur über meine Leiche. Unser Hund heißt Eimer und das funktioniert gut.
Um es auch noch mal explizit klar zu stellen: Wir haben keine Probleme mit dem Naturschutzbeauftragten oder der NLF. Und ob die Kritik die eine Stufe höher richtig angebracht ist - das wird der Brief dann zeigen. Dort wird ja betont, wie ausnehmend viel man für die Schäfer der Region und den Grünlanderhalt tut. Und bei allem Verständnis, dass man "kleine" Schäfereien nicht so wichtig nimmt: Wir pflegen mittlerweile 20 ha. Überwiegens Biotopflächen. Und das sehe ich schon als eine gewisse Größenordnung.