Durch Löcher im Zaun geht es ins verlassene kleine Übungsgelände, viele Löcher in vielen Zäunen. Die Schweine bahnen immer wieder den Weg.
Aus abgeräumten Böden hatte sich unter dem Übungsbetrieb eine bunte Vielfalt entwickelt. Ganz langsam holt sich der Wald die Fläche zurück, Hitze und Nährstoffarmut lassen es aber nur langsam vorangehen.
Heide-Günsel
(Ajuga genevensis) und Sand-Fingerkraut
(Potentilla incana) sind immer noch zahlreich in den kleinen sonnigen Winkeln. Die Sand-Veilchen
(Viola rupestris) sind vielleicht schon verschwunden. Was hier noch wächst, sind vermutlich Hybriden mit dem Hunds-Veilchen
(Viola canina), das rundherum gerade vielfach in Blüte steht. Die samtig behaarten Blütenstiele zeigen den Sand-Veilchen-Anteil.
Am kleinen Hügel hat die Späte Traubenkirsche fast allein ein Wäldchen "gebaut". Wohl auf rohem Boden, der nach dem Schieben von Wällen und Gruben ohne Pflanzung liegen geblieben war, den sie allein erobern konnte. Auch nach mehr als 50 Jahren hat sich kaum Streu oder Humus gebildet, so schnell schwindet das Laub zu fast nichts. Obwohl wenig Licht an den Boden kommt, halten sich die Kräuter der Waldränder unter dem Blätterdach und blühen sogar. Die Berg-Platterbse
(Lathyrus linifolius) schwindet immer mehr aus den umgebenden Kiefernforsten. Hier aber hat sie scheinbar einen festen Platz.
Mondraute
(Botrychium lunaria) und Ästiger Rautenfarn (B. matricariifolium) waren in manchen Jahren zahlreich in diesem Wäldchen. Diesmal sehe ich nur wenige Mondrauten und eine einzige Pflanze, die vielleicht der Ästige Rautenfarn ist. Das Frühjahr ist einfach zu trocken.
Prunus serotina, der gefürchtete Neophyt, scheint hier der heimischen Tier- und Pflanzenwelt ein guter Schutzpatron zu sein.