Inzwischen ist ein Jahr vergangen, und ich möchte einfach mal Meldung machen, was das Abdecken der Erdoberfläche meiner Weinkübel mit zunächst Landschaftsvlies und dann einer ca. 5 cm dicken Schicht aus weißem, kalkfreiem Aquarienkies der Körnung 2-5 mm gebracht hat: Dieses Jahr treiben meine Reben so kräftig aus wie noch nie und sind bisher im Wachstum sogar den meisten Weinreben hier in der Stadt voraus. Ich gehe deswegen davon aus, dass dieses Jahr endlich keine Dickmaulrüsslerlarven mehr in der Erde sind und dass entsprechend zuvor aufgrund der Kiesabdeckung auch keine Eier abgelegt wurden.
Dabei hatte ich letzten Sommer durchaus immer wieder Dickmaulrüssler auf meiner Dachterrasse (insgesamt mindestens 20), die meist auch auf den Weinkübeln oder den Reben selbst saßen. Ich denke, dass die Käfer hier in großer Zahl in der Gegend und den Nachbarterrassen/Balkons präsent sind und es so gut wie unmöglich ist, sie loszuwerden. Mit der Kiesabdeckung meiner Kübel hoffe ich, eine Möglichkeit gefunden zu haben, den Pflanzen die Larven nachhaltig vom Leib zu halten und gebe diese bisherige Erfahrung hiermit mal weiter. Ich denke, so eine Kiesabdeckung eignet sich besonders für Kübelpflanzen mit Stamm, um den man ein Landschaftsvlies gut herumlegen kann. Das Landschaftsvlies als Trennschicht zwischen Erde und Kies ist wichtig, damit sich Erde und Kies beim Gießen nicht mischen.
Nachteil der Kiesschicht (wie auch schon weiter oben geschrieben): Man kann nicht mehr sehen oder fühlen, wie feucht die Erde ist. Ich hatte dieses Problem mit zwei Gießanzeigern von Westland für je 1,99 € gelöst. Es hat sich allerdings gezeigt, dass diese Gießanzeiger nach dem Winter nicht mehr funktionieren. Werde also neue kaufen müssen und gieße bisher nach Gefühl.
(Gegen die Rüssler hatte ich sowohl vorletztes als auch letztes Jahr noch weitere Maßnahmen ergriffen:
1. Mit Holzwolle gefüllte Blumentöpfe aufgestellt und regelmäßig nach schlafenden Rüsslern abgesucht
2. Zwei bis drei Flammende Käthchen (Kalanchoe blossfeldiana) als Lockpflanzen aufgestellt und regelmäßig abgesucht
3. Regelmäßige Pirsch im Dunkeln mit Stirnlampe
4. Letztes Jahr je zwei Wermutpflanzen als Abschreckung rechts und links neben den Weinen platziert
Erfolg: In den Holzwolletöpfen und an den Käthchen (die dann im Herbst in die Tonne kamen) waren regelmäßig Käfer und in der Erde der Käthchen auch Larven zu finden. Auch sonst habe ich nachts immer wieder Käfer auf der Terrasse gefunden. Die Wermutpflanzen haben als Abschreckung überhaupt nicht funktioniert: Die Käfer krabbelten manchmal sogar darüber, fraßen allerdings nicht daran, und weil die Pflanzen auch nach wie vor gut wachsen, denke ich, dass sie auch für die Larven nicht attraktiv sind – habe die Erde der Wermutpflanzen aber nicht kontrolliert. M. E. war die Kiesabdeckung der Weinkübel die entscheidende Maßnahme, um zu verhindern, dass erfolgreiche Eiablagen am Wein stattfinden)