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Autor Thema: Silvester - Unser Kalender  (Gelesen 5184 mal)

Silvia

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Silvester - Unser Kalender
« am: 31. Dezember 2003, 13:48:07 »

Hallo miteinander!

Heute ist es wieder einmal soweit: Ein Jahr geht zu Ende und ein neues beginnt. Wer hätte gedacht, dass nach der lange erwarteten Jahrtausendwende schon wieder so schnell vier Jahre vergangen sind. ::)

Seinen Namen hat der letzte Tag im Jahr von Papst Silvester I., der im Jahr 335 am 31. Dezember starb. Silvester ist lateinisch und bedeutet Waldmann. Seit etwas dem 5. Jahrhundert wird Silvester im gesamten christlichen Europa an diesem Tag gefeiert.


Verschiedene Zeitrechnungen

Schon immer beschäftigten sich die Menschen mit der Zeitrechnung. Sie ist ein sehr komplexes Thema und in ihr lassen sich gut die Einflüsse vieler Kulturkreise erkennen. Die Griechen kannten z.B. einen Mondkalender, der sich nur nach den Mondphasen richtet und die alten Ägypter hatten einen Sonnenkalender mit der Dauer des Umlaufes der Erde um die Sonne als Maßstab. Ebenfalls nach dem Mond richteten sich die Germanen. Die Chinesen und Juden wiederum haben einen lunisolaren Kalender, der eine Übereinstimmung zwischen Mond- und Sonnenumlauf herzustellen versucht.

Der Begriff 'Monat' geht auf den Mond zurück, jedoch weicht die Länge der Monate mittlerweile sehr von der tatsächlichen Länge der einzelnen Mondphasen ab. Ein Mondjahr hat nur 354 Tage. Die Germanen, die ihre Jahre nach dem Mond berechneten, fügten daher z.B. die so genannten 11 bzw. 12 Rauhnächte im Winter ein, in denen die Sonne angeblich still stand.

Die heute übliche Knallerei in der Silvesternacht geht auf den germanischen Brauch zurück, in diesen Rauhnächten im Rahmen des Julfestes, dem germanischen Fest der Wintersonnenwende, Feuer anzuzünden, brennende Räder einen Berg hinunter zu rollen und mit viel Krach böse Geister von Haus und Hof fernzuhalten und auf die Ankunft des Frühjahrs und des Sommers zu hoffen.

Die Festlegung des Jahres 1 und des Jahreswechels ist willkürlich und in verschiedenen Kulturen auch heute noch sehr unterschiedlich. Die jüdische Zeitrechnung beginnt z.B. 3761 v. Chr. und die Erschaffung der Welt erfolgte im Frühherbst, so dass der Jahreswechsel auch dann stattfindet.

Islamisch geprägte Kulturen beginnen ihre Zeitrechnung 622 n. Chr. mit der Übersiedlung des Propheten Mohamed von Mekka nach Medina am 1. Murrham. Nach unserer Zeitrechnung war dies im Juli. Für sie ist also dieser Tag maßgeblich. Die Berechnung des Jahres erfolgt jedoch nach den Mondphasen und die 12 Monate wandern durch das Jahr, so auch der Ramadan, der zu Zeit im Herbst stattfindet.

Allerdings haben die weltwirtschaftlichen Verflechtungen dazu geführt, dass weltweit auch die westliche Zeitrechnung maßgeblich ist.


Unsere heutige Zeitrechnung

Der Jahreswechsel in unserem Kulturkreis am 31. Dezember geht auf den julianischen Kalender zurück. Gajus Julius Caesar legte im Jahr 46 v. Chr. fest, dass an diesem Jahr der Jahreswechsel stattfinden sollte. Im alten Rom wurden an diesem Tag römische Beamte in ihr Amt eingeführt. Caesar legte die Anzahl der Tage im Jahr auf 365 fest, wobei diese Zahl jedoch schon auf die alten Ägypter zurückgeht, die ca. 4000 Jahre v. Chr. das Sonnenjahr mit 365 Tagen festlegten.

Der neue julianische Kalender hatte 12 Monate und eine siebentägige Woche. Nun stimmt die Tagesanzahl 365 nicht genau mit einem Sonnenjahr überein. Alle vier Jahre gab es daher ein Schaltjahr mit 366 Tagen. Durch die Einführung dieses Schaltjahres alle vier Jahre war ein Durchschnittsjahr wiederum 11 Minuten und 14 Sekunden zu lang. Dies summierte sich im Laufe der Jahrhunderte auf ca. 10 Tage, so dass unter Papst Gregor XIII. im Jahre 1582 der Kalender eine Korrektur erfuhr und auf den 4. Oktober direkt der 15. Oktober folgte. In der Folge fiel nun die tatsächliche astronomische Tag- und Nachtgleiche im nächsten Frühling wieder auf den 21. März.

Ab diesem Zeitpunkt wurden die vollen Jahrhunderte als Schaltjahr abgeschafft. Es wurden nur noch die Jahrhunderte als Schaltjahr genommen, die sich ohne Rest durch 400 teilen ließen, also 1600 und 2000. Somit war der Gregorianische Kalender eingeführt, der auch heute noch für uns maßgeblich ist. Nach den Regeln des Gregorianischen Kalenders ist ein Jahr 365,2425 lang. Tatsächlich dauert ein Sonnenumlauf jedoch im Durchschnitt 365,24219878 Tage. Der immer noch vorhandene minimale Fehler summiert sich aber erst in 3319,8 Jahren zu einem Tag auf.

Die Berechnung unserer Jahreszahl geht auf den Mönch Dionysius Exiguus (470 bis 550) zurück. Bis dahin war es auch im christlichen Kulturkreis üblich, die Jahreszahl im Verhältnis zu den Regierungsjahren römischer Kaiser zu berechnen.

Allerdings unterlief dem Mönch bei der Berechnung ein Fehler und es gilt historisch als gesichert, das Jesu Geburt tatsächlich 4 bis 7 Jahre früher als von ihm ermittelt stattgefunden hat. Interessant ist weiterhin, dass es kein Jahr 0 gibt, was darauf zurückzuführen ist, dass die Römer keinen Begriff von der Null hatten und es auch keine Ziffer dafür gab. Dionysius Berechnungen etablierten sich etwa im 8 Jahrhundert und haben trotz des Fehlers noch heute ihre Gültigkeit.

Zu den einzelnen Monaten gibt es auch noch Interessantes zu erzählen. Und nun erst einmal einen guten Rutsch! :)

Silvia
« Letzte Änderung: 02. Januar 2004, 14:40:05 von Silvia »
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Thomas

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Re:Silvester - Unser Kalender
« Antwort #1 am: 31. Dezember 2003, 15:12:15 »

Zu ergänzen wäre im Zusammenhang mit Silvester vielleicht noch eine Anmerkung zur Konstantinischen Schenkung.

Dieser Begriff bezeichnet eine später als Fälschung erkannte Urkunde, die erst um ca. 756 in Reims entstanden ist. Nach ihr soll der römische Kaiser Konstantin der Große dem Oberhaupt der Kirche, Silvester, nicht nur den Lateranpalast in Rom zugesprochen haben, sondern auch die Herrschaft über Rom, Oberitalien und die westlichen Provinzen des römischen Reiches, dazu auch den Vorrang über alle Kirchen. - Verfasst wurde diese Urkunde wahrscheinlich, um sich von den Herrschaftsanspüchen des oströmischen Byzanz abzugrenzen.

Im Mittelalter spielte die angebliche Schenkung des Konstantin eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung zwischen Päpsten und Kaisern. Im Chor des Kölner Doms befindet sich eine bildliche Darstellung der Konstantinischen Schenkung mit Konstantin und Silvester als deutlicher machtpolitischer Anspruch ... musste doch jeder neue Kaiser nach seiner Krönung in Aachen als nächstes in den Kölner Dom, um sich dort vom Kölner Erzbischof bestätigen zu lassen. Gerne nahm man in Köln als Gegenleistung kleinere oder auch größere Spenden an, die in den Ausbau und die Ausschmückung der Kathedrale investiert wurden.

Circa 1440 wurde die Fälschung nachgewiesen (durch Nikolaus von Kues und Lorenzo Valla), aber es dauerte bis Mitte des 19. Jahrhunderts, bis dies auch von der Kirche eingeräumt wurde.


Mit ergänzenden Grüßen
Thomas
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Silvia

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Re:Silvester - Unser Kalender
« Antwort #2 am: 31. Dezember 2003, 15:29:05 »

Um Silvester ranken sich noch mehr Legenden. So sollte er Konstantin angeblich getauft haben, wie es ebenfalls in der Konstaninischen Schenkung nachzulesen ist. Aber auch dies ist geschichtlich nicht haltbar.

Eine weitere Überlieferung berichtet von einem Streitgespräch zwischen ihm und 12 Rabbinern, weil Konstantins Mutter Helena ihren inzwischen getauften Sohn zum Judentum bekehren wollte. 11 Rabbiner besiegte er. Der 12. tötete einen Stier. Er wollte ihn wieder zum Leben erwecken und somit die Kraft seines Glaubens beweisen. Leider schaffte er dies nicht. Silvester dagegen konnte den Stier wiederbeleben, woraufhin sich Helena und der Rabbiner gleich taufen ließen. Heidnische Priester bekehrte Silvester angeblich dadurch, indem er nichts Geringeres als einen Drachen bezwang.

Für den heutigen Tag gibt es auch einige Bauernregeln:

Silvesternacht düster oder klar,
deutet auf ein neues Jahr.

Gefriert's an Silvester zu Berg und Tal,
geschieht's im Jahr zum letzten Mal.
;)

LG Silvia
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Gänseblümchen

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Re:Silvester - Unser Kalender
« Antwort #3 am: 31. Dezember 2003, 15:36:32 »

Ich habe noch einen Nachtrag zu Papst Sylvester ;)

Silvester war in der Zeit der Christenverfolgung Christ geworden. Im Jahre 314 wurde er Bischof von Rom. Er konnte Kaiser Konstntin für den Glauben an Christus gewinnen, nachdem er ih von einer tödlcihen Krankheit geheilt hatte. Über dem Grab de Apostels Petrus errichtet er die erste Petruskirche. Mit Klugheit und Geschick führte Papst Silvester die Kirke in das neue Zeitalter der Freiheit.

Es dürfen aber auch alle die Melanie oder Melissa heißen heute ihren Namenstag feiern.

Melanie (= die Schwarze) gründete im 5. Jahrhundert ein Schwesternkloster auf dem Ölberg in Jerusalem. Dort vollendete sie ihr Leben durch Buße und Gebet.


Quelle: Impuls-Kalender für den Advent, Herausgeber Bistum Essen
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Ulrike

Silvia

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Re:Unsere Monate
« Antwort #4 am: 02. Januar 2004, 10:30:05 »

Die Monate

Unser Jahr hat 12 Monate, wie alle wissen. Jeder Monat hat dabei historisch eine Bedeutung, die sich uns heute jedoch nicht mehr so ohne weiteres nur aus dem Namen erschließt, ohne auf die Ursprungsbedeutung zurückzugehen. Unsere heutigen Monatsnamen fußen z.T. auf dem römischen Kalender, dem Vorgänger zum julianischen Kalender, in dem die Monate eine andere Reihenfolge hatte.

Obwohl wir heute nur die Namen lateinischen Ursprungs benutzen, haben sich lange die altdeutschen Bezeichnungen gehalten. In ihnen ist die Verbindung zur Natur und zur bäuerlichen Tätigkeit gut zu erkennen. Doch gab es auch im deutschen Sprachraum z.T. sehr unterschiedliche Bezeichnungen.


Januar (lat. Ianuarius)

Der 1. Monat ist seit Einführung des julianischen Kalenders der Januar. Er hat 31 Tage. Im römischen Kalender war er der 11. Monat.

Benannt ist er nach dem römischen Gott Ianus. Er ist der Hüter der Tore und Türen, der Gott für Anfang und Ende, Eingang und Ausgang. Sein Name ist mit dem Wort lat. ianua = Tür verwandt. Als eine der ältesten römischen Gottheiten wird er manchmal auch als der 'Gott der Götter' bezeichnet. In Gebeten, in denen mehrere Götter angerufen wurden, wurde sein Name zuerst genannt. Dargestellt wird er als bärtiger Gott mit zwei Gesichtern, aber ohne Hinterkopf.

Im österreichischen heißt der Monat Jänner. Im Altdeutschen war es der Hartung, der Monat des harten Frostes und im altfränkischen Wintarmânôt.


Februar (lat. Februarius)

Der 2. Monat Februar war im römischen Kalender der letzte Monat im Jahr gewesen. Benannt ist er nach dem römischen Reinigungsfest februa. Dies fand traditionsgemäß am Ende des Jahres statt.

Im Altdeutschen und Altfränkischen hieß dieser Monat Hornung, der Monat, in dem das Wild die Geweihe abwirft.

Der Februar hat 28 bzw. in Schaltjahren 29 Tage. Dies ist auf den Umstand zurückzuführen, dass die Monate Juli und August beide 31 Tage erhielten. Genommen wurden diese Tage vom Februar.


März - (lat. Martius)

Namensgeber für den März war der römische Kriegsgott Mars. Im römischen Kalender war der März der 1. Monat im Jahr.

Mars stellt eine sehr komplexe Gottheit dar, die hier nicht im Einzelnen beschrieben werden soll. Hauptsächlich als Kriegsgott verehrt, galt er auch als Agrargottheit und war für das Wachsen der Vegetation und die Fruchtbarkeit von Mensch und Tier verantwortlich - Krieg und Frieden gleichermaßen.

Der Monat hat 31 Tage. Im Altdeutschen wurde dieser Monat Lenzing oder Lenzen genannt als Monat des Frühlingsbeginns, im Altfränkischen Lenzimânôt.


April - (lat. Aprilis)

Die Herkunft des Monatsnamens ist nicht genau geklärt und geht evtl. auf den lateinischen Begriff aperire = öffnen zurück, was sich in diesem Zusammenhang auf die öffnenden Knospen und die erwachende Vegetation beziehen könnte. Im römischen Kalender war es der 2. Monat.

Der Monat hat 30 Tage. Der alte deutsche Name ist Ostermonat nach der germanischen Göttin des Frühlings und des Lichts Ostara, im Altfränkischen wurde er Ostarmânôt genannt.


Mai - (lat. Maius)

Dieser Herkunft des Monatsnamens ist nicht gesichert und lässt mehrere Deutungen zu.

Benannt wurde er wahrscheinlich nach der griechischen Bergnymphe Maia. Sie war eine der sieben Plejaden und zuständig für Wachstum und Vermehrung. Aus einer Verbindung mit ihr und Zeus ging Götterbote Hermes hervor.

Ebenso möglich ist jedoch eine Verbindung zum Gott Jupiter, der in Tusculum, einer Stadt in Latium, östlich von Rom nahe der albanischen Berge gelegen, Maius genannt wurde. Evtl. war dies auch ein Beiname Jupiters. Der Name soll aus a magnitudine et majestate entstanden sein. Maius galt als Beschützer des Wachstums.

Auch eine germanische Deutung gibt es. 'Mai' bedeutet soviel wie 'jung' (auch junges Mädchen, Maid).

Jedoch heißt der Monat im altdeutschen Wunnimanoth = Weidemond oder Weidemonat. In diesem Monat kann das Vieh auf die Weide. Im 16. Jh. erfuhr das Wort einen Bdeutungswandel nach Wonnemonat, in dem auch andere Freuden im Vordergrund standen. Heute sagen wir immer noch 'Wonnemonat Mai'. Im Altfränkischen hieß der Monat Winnemânôt (winne = Weide).

Der Monat hat 31 Tage. Im römischen Kalender war es der 3. Monat. Interessant ist, das kein anderer Monat im Jahr mit dem gleichen Wochentag beginnt wie der Mai.


Juni - (lat. Iunius)

Die Namensgebung für den Juni ist eindeutiger. Dieser Monat war der römischen Göttin Juno geweiht. 'Juno' bedeutet 'die Junge, Vitale'. Sie war die Gattin des Zeus und höchste römische Göttin. Zusammen mit Minerva bildeten sie und Zeus eine Göttertrias.

Im römischen Kalender war dies der 4. Monat. Kein Monat beginnt mit dem selben Wochentag wie der Juni. Zur sprachlichen Abgrenzung zum Juli wird der Monat bei Datumsangaben auch Juno genannt.

Der Monat hat 30 Tage. Der alte deutsche Name ist Brachet oder Brachmonat, der altfränkische Brachmânôt. In der alten Dreifelderwirtschaft wurde ein Drittel des Landes nach der Ernte des Sommergetreides als Stoppelfeld liegen gelassen und erst im folgenden Juni wieder bearbeitet. Pflügen hieß brachen. Der Juni war also der Monat des Pflügens.


Juli - (lat. Iulius)

Caesar nannte diesen Monat bei seiner Kalenderreform nach sich selbst Iulius. Im römischen Kalender hieß dieser Monat noch einfach Quintilis = der Fünfte.

Aber einer gewissen Zahl machten es sich die Römer mit der Namensgebung einfach und numerierten nur noch durch. Dies haben sie in allen Lebensbereichen so gehalten, so auch bei der Vergabe der Namen ihrer Kinder. So war ein Kind mit dem Namen Octavian vermutlich das 8. in der Familie.
Zur sprachlichen Abgrenzung zum Juni wird der Monat bei Datumsangaben auch Julei genannt.

Der Monat hat 31 Tage. Der alte deutsche Name ist Heuert, der altfränkische Heuvimânôt. Darin verbirgt sich 'hauen'. Der Hewimanoth oder Heumonat war der Monat, in dem das Gras 'gehauen' bzw. gemäht wurde.


August - (lat. Agustus)

Mit dem Monat August verhält es sich ähnlich wie mit dem Juli. Er wurde zu Ehren des Kaisers Octavian, der den Ehrentitel Augustus (der Erhabene) erhielt, so genannt. Zuvor hieß der Monat einfach Sextilis von lat. sextem = sechs. Der August ist der einzige Monat, der mit 31 Tagen seinem Vormonat in der Anzahl der Tage gleichzieht. Da Augustus natürlich Caesar nicht nachstehen wollte, erhielt auch der August 31 Tage. Der Tag wurde wieder vom Februar genommen.

Im Altdeutschen wurde der Monat Ernting genannt, der Monat der Erntezeit. Im Altfränkischen hieß er Aranmânôt (aran = Ernte).


September - (lat. September)

Der September war in römischen Kalender der 7. Monat von lat. septem = sieben. Den Namen behielt er auch im julianischen Kalender bei, obwohl er hier der 9. Monat war.

Der September hat 30 Tage. Im Altdeutschen hieß der Monat Scheiding, denn im September war die Jahresscheide von hellen zu dunklen Monaten. Im Altfränkischen wurde er Witumânôt genannt (witu = Wald).


Oktober - (lat. October)

Der Oktober war im römischen Kalender der 8. Monat vom lat. octem = acht.

Der Oktober hat wieder 31 Tage. Im Altdeutschen hieß der Monat Gilbhart. In diesem Monat vergilbte der Wald. Im Altfränkischen war er der Windumemânôt (von Wintemod = Zeit der Weinlese).


November - (lat. November)

Der November war im römischen Kalender der 9. Monat vom lat. novem = neun.

Der November hat wieder 30 Tage. Im Altdeutschen hieß der Monat Nebelung als Monat mit den meisten Nebeltagen, altfränkisch Herbstmânôt.


Dezember - (lat. December)

Der Dezember war im römischen Kalender der 10. Monat vom lat. decem = zehn.

Der Dezember hat wieder 31 Tage. Im Altdeutschen hieß der Monat Julmonat. In diesem Monat wurde das Julfest, das Fest zur Wintersonnenwende gefeiert. Im Altfränkischen war er der Heilagmânôt.


LG Silvia
« Letzte Änderung: 02. Januar 2004, 10:58:07 von Silvia »
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Re: Unsere Monate
« Antwort #5 am: 02. Januar 2004, 11:21:07 »

Hallo Silvia,

dem ist nichts hinzuzufügen. Die gleichen Informationen habe ich auch gesammelt. Die Mühe hätte ich mir ja sparen können ;) Hier habe ich alles auf einmal!

Echt klasse!
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Ulrike

Hans

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Re:Silvester - Unser Kalender
« Antwort #6 am: 02. Januar 2004, 12:39:04 »

Hallo Silvia,

ich schliesse mich Ulrike an. :) Toller Beitrag.
Spricht etwas dagegen, die Monate als Artikel ins Gartenportal aufzunehmen? 8)

Schöne Grüße
Hans
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Silvia

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Re:Silvester - Unser Kalender
« Antwort #7 am: 02. Januar 2004, 12:59:37 »

Hallo Hans,

natürlich kann der Artikel ins Portal. Ich würde aber den Einstiegsartikel mit hineinnehmen, ihn dann nur vom Silvester trennen.

LG Silvia
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Gänseblümchen

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Re:Silvester - Unser Kalender
« Antwort #8 am: 02. Januar 2004, 13:53:47 »

Vielleicht kann man es auch im weiteren Verlauf des Jahres ergänzen....
Ich bin gerade dabei, alles über die Lostage und Bauernregeln rauszusuchen...

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Ulrike

Silvia

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Re:Silvester - Unser Kalender
« Antwort #9 am: 02. Januar 2004, 15:06:19 »

Oh ja, das ist gut, Ulrike. Vielleicht noch mit einem kleinen Portrait des jeweiligen Heiligen dazu? ::)

LG Silvia
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Re:Silvester - Unser Kalender
« Antwort #10 am: 02. Januar 2004, 17:38:44 »

Hi Hi,

wie wärs mit den Hl. Drei Königen am Anfang! :)

Schöne Grüße
Hans
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Gänseblümchen

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Namenstag - 3. Januar
« Antwort #11 am: 03. Januar 2004, 01:20:06 »

Also - die Heilige des Tages hätte ich schon mal....
Heute dürfen alle, die Genoveva, Hermine, Gordius, Primus, Geni, Irma, Odilo heißen, Namenstag feiern.

Zu Genoveva hätte ich ein Porträt:

Genoveva wurde als Kind armer Bauern geboren. Der Legende nach sangen schon Engel
über der Wiege des neugeborenen Kindes. Ein Wanderbischof erkannte schon in der
siebenjährigen Genoveva die Heilige und weihte sie.

Schon ihre erblindete Mutter heilte Genoveva mit Wasser, später wirkte sie Wunder
gegen viele Arten von Erkrankungen. Im Alter von 15 Jahren legte sie ihr Gelübde
ab. Nachdem ihre Eltern nur ein Jahr später gestorben waren, zog das Mädchen
nach Paris und verschrieb sich dort vollkommen dem Gebet und dem Dienst an Armen
und Kranken bis zur völligen Erschöpfung. Nach ihrer Genesung berichtete sie von
Engeln, die ihr erschienen waren.

Als sich Hunnenkönig Attila im Jahr 451 mit seinen Horden auf Paris maschierte,
soll Genoveva, so berichtet uns die Legende, durch Gebete und Fürbitten erreicht
haben, dass die Hunnen zurückwichen und nach Orléans zogen, wo sie in der
Schlacht bei den Katalaunischen Feldern besiegt wurden. Die von ihren Mitmenschen
bis dahin als Heuchlerin verurteilte junge Frau wurde von nun an bewundert und
verehrt.

Während einer späteren Belagerung der Stadt Paris rettete Genoveva die Bevölkerung
vor dem Hungertod. Über die Art und Weise, wie sie die Stadt rettete, gibt es
mehrere Überlieferungen.

Genoveva soll auch zur Bekehrung von Chlodwig I. (ca. 466 - 511), den Herrscher
der Franken, und seines gesamtes Volk beigetragen haben, und somit zu Verbreitung
des Christentums.

Durch ihre große Nächstenliebe bewirkte sie den Legenden nach viele Wunder und
Heilungen.

460 erbaute sie aus großer Verehrung für den Märtyrer Dionysius über dessen Grab
eine Kirche, zu welcher König Dagobert I. später die Abtei St. Denis
stiftete.

Sie starb 3. Januar 512 (ihr heutiger Gedenktag) und wurde in der Kirche des
heiligen Dionysius begraben. Auch nach ihrem Tode ereigneten sich noch zahlreiche
Wunder an ihrer Grabstätte.
Über ihrer Grabstätte in Paris ließ König Chlodwig eine Kirche errichten. In ihren
Schrein ließ sich König Chlodwig dann selbst begraben. Die Kirche wurde auf
Betreiben Gregor von Tours (538 - 594) in "Kirche der Heiligen Apostel Petrus
und Paulus" umbenannt.

Über ihrem Grab wurde von Ludwig XV. 1759-90 die Kirche Sainte-Geneviève erbaut,
die aber 1791 im Zuge der französischen Revolution profaniert und in das heutige
Panthéon, einem Ehrentempel für große Männner der französischen Nation, umgewandelt.

Genovevas Reliquien wurden 1793 öffentlich verbrannt und in die Seine geworfen.
Der großen Zerstörungswut während der Revolution entgingen nur die berühmten
Wandgemälde von Pucis de Chavannes, die Besucher heute besichtigen können.
Diese wohl berühmteste Darstellung Genovevas zeigt Szenen aus dem Leben Genovevas
sowie ihre Wunder. Auch Teile des Sarkophages, welche sich heute in einem Glassarg
in der Kirche St-Etienne-du-Mont befinden. Diese Kirche steht am Place Sainte-Geneviève
in Paris neben den Panthèon.

Vor allem während des Mittelalters gehörte Genoveva in Frankreich zu den
volkstümlichsten Heiligen.

Dargestellt wird Genoveva als Jungfrau mit Engeln und Teufeln, Kerze, Licht,
zwei Schlüsseln oder Hirschkuh und Schafen, wie sie selbst als Hirtin
dargestellt ist. Ihr Emblem ist ein Pentagramm über einem Kreuz.

Sie ist Patronin der Stadt Paris, der Frauen, ihres Ordens der Genovefaner, der
Hirten, Wachszieher, Hutmacher und Winzer. Sie wird gegen Krieg und Dürre,
Aussatz, Pest, Trockenheit, Fieber und Augenkrankheiten angerufen.

Bauernregel: "Bringt Genoveva uns Sturm und Wind, so ist uns Waltraud (9.4) oft gelind."




Quellen:
Die Heiligen und Namenspatrone im Jahreslauf - Schauber, Schindler, München und Zürich, 1985
Der große Namenstagskalender - Torsy, Freiburg, Basel, Wien, 1976
Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon Bd. II Hamm 1990
Meyers Konversationslexikon, Band 7, 1988
http://www.sungaya.de/schwarz/christen/stjanuar/genoveva0301.htm
http://www.heiligenlexikon.de/index.htm?BiographienG/Genoveva.htm
http://mitglied.lycos.de/namenweb/details_patrone.php?zeige=19

 

« Letzte Änderung: 03. Januar 2004, 19:11:57 von Gänseblümchen »
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Ulrike

Maria Zauberfee

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Re:Silvester - Unser Kalender
« Antwort #12 am: 03. Januar 2004, 10:27:24 »

Wenn ich mich auch aufrege, daß man Gedichte und Aphorismen nicht mehr so frei zitieren darf (mit Quellenangabe) wie früher, so finde ich es andererseits auch nicht richtig, Texte so einzustellen, daß man den Eindruck hat, als wären es die eigenen....

Gänseblümchen - es gibt auf der Webseite, aus der Du den Text hast, auch den Hinweis:
Wie ist das mit dem Copyright?

Das Copyright © für das Ökumenische Heiligenlexikon liegt beim Autor. Sie dürfen einzelne Seiten für Ihren privaten Gebrauch oder für Zwecke des schulischen Unterrichts und der Bildungsarbeit von Kirchen, Religionsgemeinschaften und in gemeinnützigen Institutionen ausdrucken,
Zitat
aber die Quellenangabe nicht entfernen
.
Ich reiche also mal nach:
Biographisch-Bibliographisches KirchenLexikon
Catholic Encyclopedia

http://www.heiligenlexikon.de/index.htm?BiographienG/Genoveva.htm

Nix für ungut - aber eigentlich erwarte ich in einem Forum eigene Beiträge - fairer wäre ein Linkhinweis auf die entsprechende Seite.

Abgesehen von der Fairness, könntet Ihr sonst auch rechtliche Schwierigkeiten bekommen!

 
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Maria Zauberfee

Thomas

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Re:Silvester - Unser Kalender
« Antwort #13 am: 03. Januar 2004, 10:32:22 »

Liebe Maria Zauberfee,

danke für Deinen sehr richtigen und wichtigen Hinweis.

Liebe Gänseblümchen, Dir danke ich für Dein Engagement, bitte aber darum, dass Du künftig das beherzigst, was Maria Zauberfee da schreibt. - Denn Dein Text ist ja 1:1 identisch mit dem des Heiligenlexikons.


Mit korrekten Grüßen
Thomas
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Gänseblümchen

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Re:Silvester - Unser Kalender
« Antwort #14 am: 03. Januar 2004, 11:34:21 »

Thomas und Maria,
ihr habt natürlich völlig recht, da ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich habe mittelerweile eine ganze Reihe an Infos über Heilige gesammelt, die ich schon mehr ooder weniger gesichtet und überarbeitet und zusammengestellt habe. Doch ausgerechnet bei dieser ist mir der ORiganltext des Heiligenlexikons untergekommen.
Es soll nich wieder vorkommen, war schon recht spät ;)
Ich habe erstmal die Quellenangabe hinzugefügt, werde mich aber im Laufe des Tages darum kümmern, dass der Text geändert wird.

Ich bitte das Versehen zu entschuldigen!
Es wird nicht wieder vorkommen. (Vielleicht solle ich das Chais auf meiner Festplatte mal sortieren)
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Viele liebe Grüße

Ulrike
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