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|15|9|... wünsche auch einen schönen guten Morgen und gehe jetzt wieder in meinen Garten und laber mit dem Rhabarber. (Ein Kommentar von wandersfranz) 

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Autor Thema: Sauerkirsche - Schnitt  (Gelesen 7321 mal)

Azubi

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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #15 am: 14. Juli 2019, 12:56:48 »

@thuja
Wenn man eine Sauerkirsche als Hohlkrone erzieht, dann werden die Triebe schon angeschnitten, oder? Also nicht wie bei der Spindel nur ableiten?
Bzw. Kannst du kurz erläutern, wie man aus einem frisch gepflanzen Sauerkischbäumchen eine Hohlkrone macht? Oder macht man das einfach wie bei Apfelbäumen (ohne Mitteltrieb)?

Ich habe gesehen, dass 1-jährige und 2-jährige angeboten werden. Was ist der Unterschied und welche Variante empfiehlst du für eine Hohlkrone, deren Äste eher höher beginnen sollen (60cm ist für mich bißchen wenig, lieber 80-100cm)?
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thuja thujon

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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #16 am: 14. Juli 2019, 16:52:49 »

Naja, ich bin kein Freund der Hohlkrone, ich ziehe auch 15 Jahre später noch einen Mitteltrieb rein. Wegen Sonnenbrand (Rinde), besserem Wuchs usw.
Ableiten macht man nirgends, bei der Spindel niemals nicht und bei stärker wüchsigem ists nur grundverkehrt, wird aber noch oft gemacht.
Sauerkirsche anschneiden, wenn du eine alte Sorte hast die nicht gut verzeigt ist der Ast damit nackig und tot. Also Sauerkirsche eher so gut wie nie anschneiden, wenn dann nur bei neuen Sorten wenn man die Blattknospen erkennt. Prinzipiell eher ein Jahr warten und zurücksetzen auf den mehr oder weniger stammnächsten Seitentrieb. Das bedingt dann auch den kräftigen Schnitt und den kräftigen Neuaustrieb daraufhin und so funktioniert sie eben am besten.

Nunja, 1jährige Bäume im Netz können gerade mal bleistiftdicke, 50cm hohe Witznummern sein. 2jährige dagegen sind oft von dem einzigen Schnitt der dran gemacht wurde verhunzt.
Es gibt aber auch gutes und so junge Bäume kann man immer reparieren. Ich würde wegen der kritischen Masse und weil das schlechteste schon aussortiert wurde zum 2jährigen Baum greifen. Wurzelnackt, nicht im Container. Mit 15€ ist man dabei. Wenn er übers Netz kommt, angucken wie er angeschnitten wurde bzw wie die Äste aussehen. 3 Äste an der Spitze sind doof und 2 zuviel, wenn noch einer darunter ist, hat man immerhin 2 Äste. Den dritten Ast für die Hohlkrone ziehst du im Jahr drauf wenn der oberste Ast unten verzweigt. Die Höhe von Anfang taugt also umso weniger, je schlechter das gekaufte Material ist. Die meisten Bäume sind mit ihren Ästen höher als sie ursprünglich in der Baumschule geplant waren. Vielleicht ist auch so die Vorliebe zur Hohlkrone in der Praxis entstanden, mit den Bäumen war einfach nichts anderes auf die Schnelle machbar.
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Azubi

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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #17 am: 14. Juli 2019, 18:35:15 »

Vielen Dank, thuja.
Da muss ich jetzt erst mal drüber nachdenken.
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thuja thujon

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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #18 am: 14. Juli 2019, 18:51:40 »

Man könnte vielleicht auch sagen, eine Sauerkirsche ist eine Aneinanderreihung von Pflanzschnitten bis ins hohe Alter. Nur nicht anschneiden, sondern absetzen Richtung Stamm zum verjüngen.
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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #19 am: 14. Juli 2019, 18:58:36 »

Die beiden Fotos auf der ersten seite im Starng sind von januar 2013.
Damals war der Stamm innen hohl, dick Pilz drin und schon lange am rausfaulen.
Foto von Januar 2019 nach dem Schnitt, 6 Jahre später.
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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #20 am: 14. Juli 2019, 19:01:35 »

Das Loch im Stamm hatte dieses Jahr deutlich mehr Stützholz als vor 6 Jahren und ist dieses Jahr ohne Beanstandung durch die städtische Baumkontrolle auf standsicherheit gekommen.
Das meine ich mit kräftiger Schnitt für kräftiges Wachstum. Deswegen trugen Gänselieschens Bäume nach jahrelang ohne Schnitt immer weniger bis nichts.

Wenn der Baum auf den 4 Fotos innen einen Jungast für einen neuen Mitteltrieb bieten würde, würde ich den definitiv stehen lassen. 
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Azubi

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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #21 am: 15. Juli 2019, 09:37:58 »

städtische Baumkontrolle
:o

Das Thema Baumqualität macht mich noch irre. Nachdem ich bereits Morina weg gepflanzt habe, möchte ich jetzt eine Ungarische Traubige ersetzen (falsche Unterlage, und so von der Baumschule geschnitten, dass unten nur ein kräftiger Trieb war und die nächsten erst bei 150cm anfingen).
Die Ungarische Traubige möchte ich durch eine neue auf Gisela 5 ersetzen. Gisela 5 war die fruchtbarste Unterlage beim Unterlagenvergleich von der LVG Erfurt, was an ihrer Teilfertiltät liegen soll.

Kannst du mir eine Baumschule empfehlen? Der Preis ist mir mittlerweile völlig egal.
« Letzte Änderung: 15. Juli 2019, 10:35:54 von Azubi »
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Azubi

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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #22 am: 15. Juli 2019, 11:42:45 »

Das JKI empfiehlt für Sauerkirschen folgende Erziehung:
"Man sollte versuchen die Sauerkirsche als Spindelbaum zu erziehen. So hat man immer eine gute Belichtung und auch gute Bedingungen zur Ernte. Unter einer Spindel ist folgendes zu verstehen. Der Stamm, die Mittelachse, ist dominierend. Von ihm gehen die Fruchtäste ab. Der Durchmesser dieser abgehenden Äste sollte max. 50% des Durchmessers des Stammes an dieser Stelle sein, besser 2/3. Der Bäum sollte einen pyramidalen Aufbau zeigen, so dass die oberen Äste entsprechend kürzer werden. Somit ist eine gute Belichtung für die Blütenbildung und die Fruchtentwicklung gewährleistet. Da Sauerkirschen in der Regel nur am einjährigem Holz fruchten (Neutriebe vom letzten Jahr), müssen die Seitenäste entsprechend verjüngt, zurück geschnitten werden. An der Basis sollten 3-4 Gerüstäste die Struktur des Baumes sichern."

Das entspricht deinem Schnitt, oder? Du erziehst nur die Gerüstäste dominanter.

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thuja thujon

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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #23 am: 15. Juli 2019, 22:01:41 »

Nein, Spindel ist was völlig anderes. Habe ich bei Sauerkirschen noch nicht gesehen, aber wenns das JKI empfiehlt hängt das wohl damit zusammen, dass die Ökobauern die Erwerbsplantagen besser einnetzen können als die alten Bäume auf irgendeiner Wiese. Ich würde sie nie als Spindel ziehen, weil die Verjüngung aus dem alten Holz unsicher.

Städtische Baumkontrolle kommt daher, dass die hier in der Vergangenheit auf Wunsch große Bäume in den Gartenanlagen mit Wurzel gezogen haben. Das Geld wollten sie sparen und kamen nach über 60 Jahren erstmals auf die Idee, dass die Standsicherheit ja noch dem Verpächter und nicht dem Gartenpächter obliegt. Seitdem haben die Bäume hier Marken und sind im baumkataster aufgenommen. Nach Protest werden jetzt wenigstens bei Gartenübergabe Härtefallbäume gezogen. Kontrolliert auf Standsicherheit wird wohl nie wieder.

Unterlage bei Sauerkirschen: gehen die nicht auch Wurzelecht? Auf gisela5 wäre sie mir zu schwach als Baum, die verhockt doch nach 4 Jahren. Auch wenn die gut wachsen, mit über 1m Trieb pro Jahr, kann man sie kleinhalten. Siehe die 4 Bilder vom Baum.

Gute Baumschule? Ich kenne keine mehr, Ritthaler ist gut, in dem Zusammenhang hört man auch mal Lebensraum Müller bei Bammenthal. Da habe ich aber noch nie was von gesehen oder bestellt. Den Shop von denen finde ich allerdings, sagen wir mal, erschreckend. Haben auch schon direkt aus Holland bestellt, waren soweit zufrieden weil die Baumqualität (oder auch Unterlagenqualität) kam was bestellt wurde. http://www.obstbaeume-online.de/
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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #25 am: 26. Juli 2019, 16:25:03 »

Die Ergebnisse im ersten Link sind aus einem einzigen Jahr, Erfurt kommt zum umgedrehten Ergebnis wie Dresden-Pillnitz.
13,2 zu 13,7kg, manchmal können 500g Unterschied im Hausgarten nicht relevant sein.
Langlebigkeit einer Baumkombi und nötiger Pflegeaufwand bzw nötige Bodenverbesserung vorher sind auch mögliche Kriterien bei der Auswahl.

PS: Schnittzeitpunkt: wer jetzt seine Sauerkirschen schneidet, bitte auch an Pfirsisch denken. Die tragen bekanntlich auch am einjährigen Holz. Nur liest man bei Pfirsisch eher selten, dass man die jetzt schneiden sollte.
« Letzte Änderung: 26. Juli 2019, 16:26:43 von thuja thujon »
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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #26 am: 26. Juli 2019, 16:30:48 »

Im zweiten Link sind alle Standorte enthalten (große Datei !). Nur an einem Standort schnitt wurzelecht besser ab.

Generell möchte ich eher kleinere Bäume pflanzen, damit ich sie ggf. mit Netzen vor KEF o.Ä. schützen kann.
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Aromasüß

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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #27 am: 01. August 2019, 11:20:29 »

weil der Ertrag darauf größer ist ...

Die Vorteile der Wurzelechten liegen in ihrer ökologischen Anpassungsfähigkeit an ein breites Spektrum von Standorten und in ihrer Gesundheit.

Ich habe noch nie gehört, dass Wurzelechte Rekorde bei den Erntemengen oder der Schnellwüchsigkeit aufstellen. - Haben Hausgärten die Bedingungen, unter denen die Rekorde der Obstbau-Versuchsanstalten gewonnen werden? Soll es diese Bedingungen im Hausgarten überhaupt geben? Welche Bedeutung hat ein Kilo Ertragsunterschied im Zieleinlauf?

Z. B. für meinen stark sommertrockenen und nährstoffärmeren Garten ist Gisela5 (der ewige Gewinner) möglich, aber nicht empfohlen.

Mir reicht es, dass die Wurzelechten im vorderen Feld mithalten, und zwar auch wegen ihrer beachtlichen Erträge. Dieses Ergebnis hat der Bundes-Unterlagenversuch Sauerkirsche unter Leitung der Thüringer Versuchsanstalt erbracht. (Siehe den Docplayer-Link von 'Azubi' oben.) Sehr schön, dass die Thüringer die - zeitweise fast vergessenen - Wurzelechten berücksichtigen! Sie setzen damit Maßstäbe im Steinobst.

... Und bevor ich über eigene Ertrags-Erfahrungen berichten kann, braucht mein junges Bäumchen noch einige Jahre,
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thuja thujon

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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #28 am: 02. Januar 2022, 07:34:06 »

Update zur Sauerkirsche von den Fotos auf der ersten Seite aus 2013 und auf Seite 2 aus 2019

So war die Situation im Frühjahr 2021. Der Neupächter des Gartens konnte überzeugt werden, das ein Obstbaum, auch wenn er seit über 10 Jahren innen hohl ist, nicht alt und kaputt sein muss. 
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thuja thujon

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Re: Sauerkirsche - Schnitt
« Antwort #29 am: 02. Januar 2022, 07:36:01 »

Letztens nach dem Schnitt.
Überall wo altes, abgetragenes und verkahltes Holz weg konnte war junges Holz untendrunter das stehen bleiben konnte.
Luftig ja, macht aber nix, wächst wieder und soll so sein.
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