Du fragst: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter
........müsste das Thema nicht eher breiter und ganzheitlich betrachtet werden? Also um die Bodenpflege insgesamt, aber auch um eine entsprechende Bepflanzung der Strassen und Wegesränder etc. Also alles, was hilft die Grundwasserspiegel zu hegen.
Es geht ja nicht nur um die Wasserhaltekapazität unseres Bodens in unserem Garten .
Wenn es regnet, ist das Regenwasser sehr kostbar und sollte seinen Weg in den Boden finden, ohne gleich wieder davon zu eilen. So wäre es ideal.
Weil es hier so intensiv betrieben wird, fällt mir dieser Punkt sofort ein:
Was ist dann mit dem Strassenbegleitgrün Landauf und Landab - überall raffen die Gemeinden Bäume und Sträucher zusammen. Es wird wüst geschnitten und abgesägt, um die begehrten Hackschnitzel für ihre Heizanlagen zusammen zu bekommen. Aber m. M nach gehört dieses Schnittgut nicht in die Öfen, sondern auf die Böden der Strassenränder, um auch dort die Böden für Klimawandel und Extremwetterlagen zu wappnen. Einmal verheizt, ist das Schnittgut nicht mehr für die Bodenpflege verfügbar und der nächste Starkregen kommt bestimmt.
Ich für meinen Teil habe hier auf dem Grundstück Platz geschaffen für Energiepflanzen (Siphie, Sida und Miskanthus) um hier eigenes C-haltiges Material anzubauen. Damit möchte ich unser kleines Stück Land, weitestgehend unabhängig von externen Quellen, mit humusbildenem Material versorgen - solches Material zukaufen wäre sicher einfacher, aber dann fehlt es auch anderswo. (so meine Überlegung)
Versuch mit verschiedenen Kompost- bzw. Erdmischungen:
Um eine ersten Eindruck zu gewinnen, wie sich unterschiedliche Kompostmaterialmischungen bezüglich der Wasserhalterfähigkeit verhalten, hatten wir im letzen Herbst 2018 und im frühen Frühjahr 2019 etliche Palettenrahmenbeete (insgesamt 10 Stück) angelegt.
Bisher gefällt mir die Mischung mit Kompost + einer kleinen Portion Pferdemist + Strauchschnitt + Holzkohle + Lehm, am besten und hält auch das Wasser am zuverlässigsten. Selbst die Bodenbewohner fühlen sie dort am wohlsten, reichlich Regenwürmer, Käfer aber auch noch ein paar Asseln.
Alle Beete hatten wir mit Erdbeerfrigopflanzen bestückt. Die 2 Beete mit Kompost + Pferdemist + Strauchschnitt + Holzkohle + Lehm, brachten den besten Ertrag. Die Pflanzen waren wüchsig und nie welk.
In diesem Herbst werden wir nun auch das erste mal einiges an Strauchschnitt von unserer 50 m langen, gemischten Vogelschutzghecke (auch Windschutz) entnehmen können.
Ich bin froh um jeden Eimer selbsthergestellten Holzschnitzel, welches wir für unsere Gemüse- und Blumenbeete zur Verfügung haben.
Mulchen: Mit Stroh und Miskanthus immer und überall. Und bei uns wird kein Laub weggebracht, sondern alles im Spätherbst auf dem Beeten des Gemüsegarten verteilt.
Gründüngung: ist liebgewordenes Pflichtprogramm zum Schutz des Bodens gegen Winderosion und ebenso zur Ernährung der Bodenlebewesen. Diesen Spätsommer werde ich einen Versuch mit Futterzichorie/Blattzichorie (Cichorium intybus) als Gründüngung und Kompostmaterial machen.
Sandhafer, Winterroggen, Tagetes, Ringelblume sind meine sonst üblichen Bodenbedecker.
Wasser: es gab hier schon vor unserer Zeit einen Brunnen, den wir nun mit einer Hauswasseranlage betreiben. Ausserdem haben wir etliche IBC's für Regenwasser aufgestellt.
Das ist ein kleiner Überblick, wie wir versuchen unseren Garten und seinen Boden für Klimawandel und Extremwetter fit zu machen.
Edit: Hervorhebungen