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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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Autor Thema: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?  (Gelesen 57846 mal)

lord waldemoor

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #150 am: 03. Februar 2020, 23:34:43 »

samenbank für beikräuter...........
war die vom pferdemist oder ortsansässig ;)
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Nemesia Elfensp.

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #151 am: 03. Februar 2020, 23:42:29 »

samenbank für beikräuter...........
war die vom pferdemist oder ortsansässig ;)
wahrscheinlich beides. Als wir hier übernahmen, war die gesamte Fläche seid 10 Jahren Stilllegungsfläche. Der Landwirt schlegelte es also einmal im Jahr, im Spätsommer. Dies stellte das Ausreifen aller Beikrautsamen sicher. Gut für die Natur, nicht so gut für unseren gewünschten Gemüsegarten.
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thuja thujon

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #152 am: 03. Februar 2020, 23:52:45 »

clay kann auch Lehm heißen, das sind Himmelweite Unterschiede zu Ton.
Bei extrem viel Humus im Boden kann man den Standort vielleicht eher mit melioriertem Moorboden vergleichen. So hohe Kohlenstoffgehalte haben eine ganz eigene Dynamik.

Sand frisst Humus, ein bekanntes Problem. Den Humus aus eher sehr Kohlenstoffreichen, vor Ort produzierten Materialien aufzubauen finde ich eine tolle Idee.

Die Bodensamenbank kann man sicherlich auch in weniger intensiv genutzten Ecken zumindest teilweise erhalten.
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Nemesia Elfensp.

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #153 am: 04. Februar 2020, 00:24:34 »

Sand frisst Humus, ein bekanntes Problem.
jup. Und je mehr der Boden bewegt wird, um so grösser der Schwund.
Warum ist das eigentlich so?


Zitat
Den Humus aus eher sehr Kohlenstoffreichen, vor Ort produzierten Materialien aufzubauen finde ich eine tolle Idee.
Mir dämmerte das dann, nach den ersten Jahren "Erdbewegung" ohne nennenswerter Humusvermehrung.
Darum habe ich ja dann auch einen Teil der vorhandene Gesamtfläche des Gartens, mit den kohlenstoffreichen Pflanzen, Silphie, Sida u. Miskanthus, bepflanzt. Ich wollte auch nicht ständig kohlenstofhaltiges Material hinzukaufen müssen.
Aber bis diese Pflanzen so richtig im Ertrag sind, kaufen wir noch kurzes Stroh und gehäckseltes Miskanthus zu. Dieses Jahr werden wir das erste mal einen spürbaren Ertrag an Gehölzschnitt und Obstbaumzweigen haben.


Zitat
Die Bodensamenbank kann man sicherlich auch in weniger intensiv genutzten Ecken zumindest teilweise erhalten.
Etwa 1000 m² sind Streuobstwiese. Dort wird dann auch nur im Spätsommer nach der Samenreife gemäht.
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thuja thujon

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #154 am: 04. Februar 2020, 08:22:13 »

Sand frisst Humus, ein bekanntes Problem.
jup. Und je mehr der Boden bewegt wird, um so grösser der Schwund.
Warum ist das eigentlich so?
Weil Bewegung Luft reinbringt und so das Wachstum der Bakterien angeregt wird. Deshalb auch der Spruch, 3 mal hacken ist einmal gedüngt (Humusmineralisierung). Daraus folgt auch, das Humus dort länger hält, wo nicht so viel Luft dran kommt. Also tief unten hält er länger als in den ersten 8cm. Bleibt die Frage wie man ihn tief runter bekommt. Entweder mit den tiefgrabenden Regenwürmern, sprich Lebendverbauung, oder behutsam unterheben, mit Geräten, die den Boden nicht zu stark beanspruchen wie zB Gartenfräse, sondern zB Spaten, und dann erst graben wenn zB die Oberfläche leicht angefroren ist und das Bodenleben Winterpause hat. Danach gleich wieder unnötig große Hohlräume beheben.

Ersteres dauert etwas, letzteres geht schneller.
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Nemesia Elfensp.

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #155 am: 04. Februar 2020, 11:02:49 »

......
Und je mehr der Boden bewegt wird, um so grösser der Schwund.
Warum ist das eigentlich so?
Weil Bewegung Luft reinbringt und so das Wachstum der Bakterien angeregt wird.
Danke :) .............heute Morgen betrachtet, hätt' ich da ja wohl drauf kommen können ;D

Zitat
Deshalb auch der Spruch, 3 mal hacken ist einmal gedüngt (Humusmineralisierung).
ok ::) den Spruch kannte ich noch nicht.

Zitat
Daraus folgt auch, das Humus dort länger hält, wo nicht so viel Luft dran kommt. Also tief unten hält er länger als in den ersten 8cm.
müsste dann ja bedeuten: Je tiefer der Humus im Boden lagert, um so weniger Luft kommt daran, je weniger Luft, um so weniger Mineralisierung. Also auch weniger Düngewirkung für die Pflanzen.

Zitat
Bleibt die Frage wie man ihn tief runter bekommt. Entweder mit den tiefgrabenden Regenwürmern, sprich Lebendverbauung, oder behutsam unterheben,
1. Regenwürmer, 2. mechanisch , oder 3. mit tiefen Gründüngüngerwurzeln, deren Pflanzen bereits abgestorben/abgefroren sind. z.b. Bitterlupine, Rettich. Wenn die Wurzeln dann vergehen, haben wir die Biomasse tief im Boden.

Die Methode 3 wollte ich im Herbst mal an zwei Reihen vom Beerenobstgarten ausprobieren, weil die Johannisbeeren ja Flachwurzler sind. Da kommt's nicht so gut mit graben oder hacken.

Gibt es eigentlich tiefwurzelnde Gründüngung, die die Ortsteinschicht aufbrechen kann?
Und ist das Aufbrechen dieser Bodenschicht überhaupt erstrebenswert?...........für meine Obstbäume, ja - das ist mir klar.

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b-hoernchen

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #156 am: 04. Februar 2020, 18:33:55 »

Zitat
Daraus folgt auch, das Humus dort länger hält, wo nicht so viel Luft dran kommt. Also tief unten hält er länger als in den ersten 8cm.
müsste dann ja bedeuten: Je tiefer der Humus im Boden lagert, um so weniger Luft kommt daran, je weniger Luft, um so weniger Mineralisierung. Also auch weniger Düngewirkung für die Pflanzen.
In der Tiefe verrottendes organisches Material kann den Boden aber sehr sauerstoffarm machen, was auch zu Problemen führt. Deshalb mein Ansatz mit quasi nicht mehr (oder nur über sehr, sehr lange Zeiträume, also sehr langsam) verrottende Pflanzenkohle.
Obstbaumwurzeln lieben einen luftigen, sauerstoffhaltigen Boden.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #157 am: 05. Februar 2020, 18:45:44 »

Zitat
Daraus folgt auch, das Humus dort länger hält, wo nicht so viel Luft dran kommt. Also tief unten hält er länger als in den ersten 8cm.
müsste dann ja bedeuten: Je tiefer der Humus im Boden lagert, um so weniger Luft kommt daran, je weniger Luft, um so weniger Mineralisierung. Also auch weniger Düngewirkung für die Pflanzen.
Der positive Einfluss auf die Krümelstruktur bleibt auch ohne Düngewirkung. Das tiefe Speichern macht ihn aber auch zur Zeitbombe. Holt man den viel zu viel verabreichten Humus bei warmem und feuchten Boden hoch, kanns recht schnell umgesetzt werden und daraus folgen enorme Nährstoffmengen und hohe Salzgehalte wenns nicht regnet. Man muss damit also verantwortungsvoll umgehen und am besten durch Abschätzung die Obergrenze der jeweiligen Düngung durch die Bodenbearbeitung abschätzen.

In der Tiefe verrottendes organisches Material kann den Boden aber sehr sauerstoffarm machen, was auch zu Problemen führt.
Stimmt. Deshalb sollte man organische Frischmasse erst antrocknen lassen, bevor man sie einarbeitet. Nasser rasenschnitt verarmt durchs zusammenbacken schon an der frischen Luft, ist er angetrocknet, kann man ihn auch in lehm einarbeiten, in den besser durchlüfteten Sand sowieso. Und hier geht auch gehäckkseltes Stroh immer solange es vernünftige mengen sind, die auch umgesetzt werden können. Sowaohl was die Luft als auch die feuchtigkeit betrifft.

In Tonboden ist die Durchlüftung die schlechteste, hier muss man also am meisten aufpassen was und wieviel man wie tief reinbringt. Auch das Fenster von Wassergehalt und Sauerstoffverfügbarkeit ist hier deutlich enger, bei gleichzeitig schlechterer Wasserverfügbarkeit für die Pflanzen. Das machts schwieriger im Tonboden gezielt biologische Prozesse zu steuern, weil hier alles viel mehr vom richtigen Feuchtigkeitsgrad abhängt. Deshalb ists auch viel leichter Stroh in Tonboden vertorfen zu lassen als in Lehm oder Sandboden. 

Ortsteinschichten aufbrechen? Gegen normale Verdichtungen kommen schon nicht viele Pflanzenwurzeln an. Vielleicht Meliorationsrettich, Saubohne, zusammen mit Phacelia als Flachwurzelnde Kultur, welche die Oberkrume stabilisiert?
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ringelnatz

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #158 am: 18. März 2020, 19:36:04 »

So, jetzt habe ich eine kleinere Beetfläche mit Pappkarton und Kompost garniert :)
Die Fläche ist für eine Reihe Tomaten und eine Reihe Paprika vorgesehen und hat Probleme mit Giersch und ein bisschen Quecke. Letzten Sommer massive Sommerportulakverunkrautung. Zur Vorbereitung habe ich mit der Grabegabel etwas gelockert, Hornspäne in die tieferen Schichten gestreut, dann den Pappkarton drüber und darüber 5-8cm frischen gesiebten Kompost.
raufgesetzt habe ich erstmal eine Reihe kleine Petersilienpflänzchen (die perspektivisch als Unterkultur der Tomaten dienen sollen), mit Abstand dazu ein paar Frühlingszwiebel (der Klasse erbärmliche Hälmchen) und einzelne Salatjungpflanzen, einfach um den Platz bis Mai irgendwie zu nutzen.

Bin sehr gespannt, wie schnell es die Pappe zersetzt und wie gut die Kompostschicht darüber die Feuchtigkeit hält. Na und dann wie lange es dauern wird bis der Giersch wieder "Hallo" sagt ;)
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Zittergras

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #159 am: 01. Juni 2020, 10:49:33 »

Ein interessanter Link, falls es jemanden interessiert! Ich hoffe, ich bin hier richtig damit. Sonst bitte verschieben und entschuldigen!  :)

Gerald Dunst spricht über Humusböden.

 https://radiothek.orf.at/stm/20200531/STGSP/1590908645000
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thuja thujon

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #160 am: 01. Juni 2020, 11:01:45 »

Naja, man kann das auch ohne durch die Brille betrachten.
Ansonsten hat Humus nicht abgenommen, sondern wurde aufgebaut. Ist jetzt aber wieder rum mit den roten Gebieten.
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thuja thujon

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #161 am: 09. Oktober 2020, 11:37:50 »

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #162 am: 22. Juli 2022, 12:56:09 »

Am 5.Juni 2022 gabs hier einen kurzen recht heftigen Regen, es dauerte nicht lange und so kamen nur 25mm zusammen. Allerdings in recht kurzer Zeit.
Im hängigen Gelände hatte es zu Erosion geführt. Hier in der Ebene bin ich mit den letzten Tropfen unterm Dach raus und mit der Handykamera mal gucken wie es so aussieht.

Unmittelbar nach dem letzten etwas stärkeren Guss, der immer an Ende einer Wolke das Ende der Schauer andeutet, sah es in meinem Gurkenbeet so aus.
Bodenkrümel teilweiße zerschlagen, Fulvosäuren aus dem Humus gelöst, die dunklen organischen Bestandteile von den mineralischen Bodenteilchen an der Oberfläche getrennt. Wasser lief allerdings ganz gut ab, der Boden konnte es aufnehmen.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #163 am: 22. Juli 2022, 12:57:18 »

Das eigentlich für Bohnen vorgesehene Beet war etwas gröber bearbeitet, hier konnte man keine Entmischung des Bodens feststellen. Wasser stand keines drauf, der Boden konnte alles gut aufnehmen.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?
« Antwort #164 am: 22. Juli 2022, 12:59:49 »

Der Splitweg draußen funktionierte auch wie vorgesehen. Wassergebundene Wegedecken macht man immer mit einem kleinen Gefälle zum Rand hin, damit das Wasser vom Weg abläuft. So wie hier in meinem Vorbeet, dort soll es versickern.
Weiter hinten auf dem Weg am Tor gibts Bodenverdichtung (auf einem Splitweg), dort bleiben die Leute eben stehen und davor die Pfütze ist der Schubkarrenparkplatz, dort wird eben auch vermehrt rumgetrampelt.
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