Ok, das Thema ist eigentlich zu ernst um bei den Gartenfreunden zu verschwinden.
Mulchen, man kann verschiedenes darunter verstehen.
Mulchen bedeutet man bedeckt den Boden mit organischen oder mineralischen Materialien um ihn zu beschatten und vor der Aufprallenergie von Niederschlag zu schützen
Mulchen bedeutet so etwas wie Rasenmähen, das Schnittgut einer (Dauer)Begrünung bleibt auf der Bodenoberfläche liegen
Ziel bei beiden Varianten ist, das Bodenleben, die Struktur, die Durchlüftung, die Nährstoffaufnahme und allgemein das Pflanzenwachstum zu fördern.
Anspruchsvolle Pflanzenarten kommen mit einer dauerhaften `nicht-Bearbeitung´ des Bodens nicht zurecht. Die sich durch keinerlei Bodenbearbeitung mit den Jahren einstellende Dichtlagerung muss durch die Aktivität tiefgrabender Regenwurmarten kompensiert werden, auch, um die Nährstoffe in wasserführenden Bodenhorizonten aufnehmbar zu halten.
Es gibt nun den Ansatz der Hobbygärtner um das zu bewerkstelligen:
Beete bedecken mit Materialen fast egal welcher Herkunft. Keine mechanische Lockerung bzw das Einstechen einer Grabegabel und hin- und herbewegen dieser. Dabei wird deutlich, das Hobbygärtner seit Marie-Luise Kreuter nichts mehr dazugelernt haben. Also 1981 bis 2019, 38 Jahre verloren, eine ganze Generation. Was die Grabegabel in der Mitte Luft reinbringt, presst sie an der Seite zusammen. Wenn sie wirklich den Boden lockern und damit Luft reinbringen würde, wäre der Boden zwangsläufig höher danach. Man erinnert sich: Boden besteht grob zu 50% aus Bodensubstanz, 25% Wasser und 25% Luft. Will man den Luftanteil um 5% erhöhen, = lockern, muss der Boden 5% an Volumen zunehmen. Passiert nicht mit der Grabegabeltechnik, das Niveau des Bodens bleibt gleich, egal wieviel man wackelt, ob trocken oder feucht.
Das einschlafen des Hypes um den Sauzahn zum tiefenlockern lässt vermuten, das hier die grundlegenden Mechanismen des Bodenaufbaus nicht verstanden wurden, sonst wäre der Sauzahn von Hobbygärtnern weiterentwickelt worden.
Dies hat allerdings die Landwirtschaftstechnik gemacht. Statt umgraben/pflügen, also wendender Bodenbearbeitung, mischt sie zunehmend. Dazu werden Gerätschaften benutzt, Grubber, analog dem Sauzahn, allerdings mit weiterentwickelten Scharformen. Je nach beabsichtigtem Zweck kann ein Grubber auch durch mehrmalige Verwendung ähnlich intensiv arbeiten wie ein Spaten oder Pflug, ohne dabei aber zu wenden. Er kann aber auch sehr wenig in das Bodengefüge eingreifen, es gibt eben verschiedene Scharformen.
Er mischt immer nur und hinterlässt je nach Scharform und Bearbeitungstiefe mehr oder weniger Pflanzenmasse auf der Oberfläche bzw den ersten 5cm.
Damit ist dem Regenwurm geholfen, dem Wasserhaushalt, der Durchlüftung, der Nährstoffaufnahme und bei vielen Böden auch der Regenverdaulichkeit.
Meine Frage ist: was gibt es daran zu verbessern. Nicht an der Grabegabel, sondern an der Weiterentwicklung des Sauzahns.