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Autor Thema: Detailfrage zu Gemüsebeet-Planung...  (Gelesen 1428 mal)

Felcofan

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Detailfrage zu Gemüsebeet-Planung...
« am: 04. August 2019, 23:39:28 »

...ich weiß schon, großes Thema. Versuch also, es einzugrenzen.


Ich komme mehr von der Stauden- und Dahlienseite, meist wird mein Gemüse nix, weil ich nicht oft wässern kann --> Möhren bitter-scharf, Salat zäh oder blüht etc.

Ein paar Sachen kommen mit 1-2x Wässern/ Woche zurecht, Kartoffeln und Mais zBsp.


Also, Standort Kleingarten, Lehmboden, krümelig, vollsonnig, eher sommertrocken, heiß

Oberer Rheingraben --> milde Winter, Sonnenblumen Aussaat geht ab Ende März/ April


die Saison überrascht mich meistens, dann gibts 1-2 Verlegenheitsreihen und mäßige Erfolge.

Inspiriert von Ruth Stouts Buch über ihren Heu-Mulchgarten (gardening without work, ca. 1964)  wollt ich einen neuen Anlauf mit meinem Gemüse machen, in der Saison ist vor der Saison, also rechtzeitig Anlauf für 2020 nehmen...

1) was würdet ihr als Vor- und Nachkultur von Zuckermais machen?

Schafft das Pflücksalat ab Mitte März?

und vor / nach Kartoffeln? Ich setz meistens nicht sooo früh, eher weil es sich dann doch zieht, bis ich Beet klariert habe.


zum weiter eingrenzen:

die Negativ-Liste (klappte nicht, ißt keiner zu Haus etc) ist überraschend lang, also konkreter:

könnt ich zwischen den 2-3 Maisreihen Feldsalat ansähen, nachher Mais-Stengel abschneiden? Feldsalat ist auch etwas, was bisher zwischen den Stauden besser gekeimt ist, als auf dem kahlen Gemüse-Saatbeet.

Erbsen: hilft frühe Aussaat gegen Befall mit Erbsen-"Würmern"? wir hatten fast immer solche Räupchen in den Schoten, die es einem echt verleiden könnten, und ich hab eher im April ausgesät. 

Geplant für Oktober 2019: Gemüse-/ Dahlienflächen abräumen, grob planieren, mit Staudenhäcksel und Heu oä. großzügig mulchen,

in der ruhigen Winterzeit (hoffen darf man ja mal) die Flächen beplanen (wir reden hier von 4 Teilflächen mit ca. 60 qm Gesamtfläche)

 dann zum Start 2020 einfach mulch wegziehen in Reihen... oder breiteren Streifen, lockern und elegant lossäen. ;-)

Hab schon einen älteren Thread über den einen Heugärtner gelesen, der auf der gemähten Wiese ohne Umspaten gestartet hat (Gülisar)

Ich hab mich quasi rangetastet, die gepflanzten Kartoffeln 1x angehäufelt, danach mit Strohhäcksel (2018) oder Heu gemulcht (2019), die Ernte 2018 war bei einer Sorte fantastisch (Delphine), Cheyenne war voll durchlöchert von Drahtwürmern, Blue Danube hatte super Kraut, tolle, mittelgroße Früchte, leider komplett voll mit braunen Flecken, vermutlich Eisenflecken-Virus (?), Ernte 2019 steht noch aus.


Na denn, danke für Hinweise, schönen Wochenstart,

F




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thuja thujon

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Re: Detailfrage zu Gemüsebeet-Planung...
« Antwort #1 am: 05. August 2019, 08:10:46 »

Die Mißerfolge hören sich für mich nach einem Wasserproblem an.
Salat zäh und blüht und Mais kommt mit 1-2x wässern die Woche zurecht könnte heißen du gibst pro Giessgang nur wenig Wasser.
Bei täglicher Verdunstung von 5mm (oft sinds nur 3-4mm) halten 30mm 6 Tage. 30mm auf 30cm Tiefe ist nicht zuviel für einen typischen Oberrheingrabenboden.
Wenn du gezielt mit der Gieskanne giesst und es drumrum trocken bleibt, gibts in vielen typisch bewirtschafteten Kleingartenböden auch ein Nährstoffproblem.
Typische Fehler: Unkraut sammeln und wegfahren statt kompostieren, nur wenig mit Kompost arbeiten, im Oberrheingarben erst im April an die Gemüsebeete rangehen.

Solange kein Futter und Wasser im Boden ist, wirst du auch mit Heumulch nur mäßige Erfolge haben (meine Meinung).

Vor Zuckermais geht nicht viel, Saatzeit ist Mitte April. Schnittsalat musst du schon hochprügeln oder dort wo die Maisreihen stehen sollen den Schnittsalat vorab ernten. 25cm sollten ums Saatkorn Pflanzenfrei sein. Bei 70er Reihenabstand passt noch eien alte Schnittsalatreihe dazwischen. Ab Mitte Februar ein Satz Radieschen oder Stielmus oder Rucola ist aber machbar. Ernte ist ungefähr jetzt oder Mitte August, nun rentieren sich noch Salat, Kohl usw, Unkrautkur und Gründünger.
Feldsalat im Frühjahr wird nix, blüht zu schnell bzw. das Erntefenster hat oft nur wenige Tage.
Erbsensaatzeitpunkt hat meist keinen Einfluss auf Schädlinge.
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Ayamo

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Re: Detailfrage zu Gemüsebeet-Planung...
« Antwort #2 am: 05. August 2019, 18:46:26 »

Wenn du Kleingärtner bist, wirst du einerseits einen Teil Gemüse machen müssen (aber nicht unbedingt mögen - dann wäre das mit den Möhren egal...), und willst vielleicht andererseits tatsächlich was ernten, was dann bei euch auch gegessen wird.

Deine Negativliste ist "lang", wie du schreibst. Kann dann natürlich schwierig sein mit Gemüse  ;D

Zu Thujas Hinweisen noch als Zusatz:

Bei mir ist´s auch Kleingarten mit 1-2x Bewässerung pro Woche. in der kritischen Aussaat und Anpflanzphase April-Mai muss es mit 2-3x pro Woche klappen; ggf. hilft der nette Nachbar.
Wenn ich krümeligen Lehm hätte wie du, wäre ich froh! Hier ist Sand mit einem Ascheteil... Mulch - bei dir Heu - hilft hauptsächlich gegen Austrocknen und vermindert etwas den Unkrautdruck. Außerdem spart es den permanenten Gang zum Kompost.
Bei mir funktionieren Kürbisse und Bohnen mit etwas Kompost wunderbar. Wenn du schon sowas wie "gardening without work" liest, dürfen diese doch nicht fehlen?
Erbsen sind generell schwierig, auch in der professionellen Landwirtschaft.
In deinem Boden müssten auch Tomaten gut gehen?
Kohlrabi geht doch überall, oder ist er auf der Negativliste?

Bei mir im Sandboden wachsen jetzt Bohnen, Kürbisse, Gurken, Paprika, Kartoffeln, Mais, Physalis (Misserfolg), Tomaten (geht so), Koriander, Salat (schießt), Phacelia (nach Zwiebeln)... Kohlrabi und PakChoi sowie Mangold.

Gruß
Ayamo
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Felcofan

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Re: Detailfrage zu Gemüsebeet-Planung...
« Antwort #3 am: 05. August 2019, 23:00:24 »

Moin Thuja thujon,

danke für die detaillierte Antwort.

Wasser ist sicher ein Faktor, gieße allerdings durchdringend mit dem schlauch und Brause (wird hier toleriert), die 2 Fässer sind immer so schnell leer,

ich werd mal demnächst "abeimern", wieviel so in einer Minute rausläuft, damit ich da etwas mehr Genauigkeit hab.

betr Futter: neben div Häckselstückchen, Rasenschnitt usw. tu ich auch Rinderdung, oder Kakaoschalen, Luzerne-Pellets usw. auf den Boden,

Unkraut: wenn ich jäte, gibts einen Eimer für "Böses"= Saatköpfe oder schwierige Kandidaten, die klein und voller Blüten sind. alles halbwegs Grüne kommt sonst immer auf Boden, bei seltener Winde mit Zwischenstop für Trocknung.

Detailfrage wg Verdunstung, Wassermenge:

du nennst 5mm Verdunstungsmenge, ist das auch inklusive Pflanzenverdunstung oder nur vom Boden?
ich hatte Bodenkunde vor gefühlt 1000 Jahren sogar mal in Vorlesungen, da sollt ich noch Zusammenknobeln können, wieviel der Lehm pflanzenverfügbar speichert, in so ca. 30cm. Beim Verbrauch hab ich allerdings keinen Schimmer wg tatsächlichen Mengen.




und das hab ich bei der Buch-Lektüre schon geahnt,

die Planung und den gesamten Ablauf sollt ich besser in Griff kriegen, also auch eher anfangen mit ersten Saaten...

und mit Rucola und Radieschen könnt ichs mal früh versuchen.


und Dankeschön Ayamo für die Ergänzungen

ich wirtschafte in der Nordwest-Schweiz, da sind die Regeln zur tatsächlichen Parzellen-Nutzung relativ locker und nicht Quadratmeter-genau.

Bei der Ansaatphase könnte tatsächlich ein Nachbar von gegenüber helfen, vor allem, wenns dann so schön strukturiert und rechtzeitig ist...

wg Kompost/ Mulch
das lustige ist, dass Ruth Stout in ihrem Buch Xmal betont, dass Kompostieren viel zu umständlich ist (ansetzen, Mischen, umsetzen usw), und sich erübrigt, da sie Küchenabfälle usw. einfach auf der Mulchschicht verteilt.

sie sagt selber: Nachteil---> sieht oll aus, manche würden den chaotischen Eindruck nicht ertragen

und bisher hatte ich fast nie genug für den Kompost, da ich Rasenschnitt, Heckenschnitt (der weiche, grüne Teil), Staudenstengel usw. nach Handhacken oder Kleinmähen auf den Gemüse-, Staudenflächen und unter den Beeren verbraucht hab.

Werd also noch Quellen für weiteres Mulchmaterial suchen, Kaffeetrester, Heuballen oä., und vermutlich weiter beim Flächenmulchen bleiben.  Kann demnächst den einen Kompost auflösen, den ich nach der Überarbeitung meiner einen Staudenrabatte im Herbst 2018 füllen konnte.

weiteres Gemüse: wollte jetzt noch Buschbohnen ansäen (oder ist das viel zu spät? war eine Empfehlung als Nachkultur ab August in unserem Gartenblättchen)

Tomaten kämpfen hier oft mit Braunfäule im Freiland, aber wachsen tun sie erstmal, teste grad wieder Sorten (ohne Folienhaus): Rote Murmel, Galapagos, no-name Datteltomate veredelt

Kohlrabi könnt ich auch wieder probieren, wird vermutlich auch besser bei früherem Start
PakChoi wäre auch eine Empfehlung, neu für mich

Gurken hab ich so eine "Russische Landsorte" die ganz robust sein soll und in 2 Wochen Ferien alle angrenzenden Beete überwuchert hat und die angebotenen Kletterhilfen eher ignoriert hat. Die Nachbarin hatte sogar mit einer hundskommunen, gekauften Gurkensorte Glück, wächst wie verrückt unter ähnlichen Bedingungen.


Paprika: nimmst du spezielle Sorten fürs Freiland oder hast du Folientunnel / GWH?

ja, und Zwiebeln können ja nicht sooo schwierig sein,

dann erstmal Danke, also...

ran an die Planung, gut vorbereitet ist halb geerntet ;-)  , liebe Grüße, F
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Ayamo

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Re: Detailfrage zu Gemüsebeet-Planung...
« Antwort #4 am: 06. August 2019, 15:41:52 »

Bei der Ansaatphase könnte tatsächlich ein Nachbar von gegenüber helfen, vor allem, wenns dann so schön strukturiert und rechtzeitig ist...
Gefüllte Gießkannen bereitstellen, das erhöht die Bereitschaft  ;)

das lustige ist, dass Ruth Stout in ihrem Buch Xmal betont, dass Kompostieren viel zu umständlich ist (ansetzen, Mischen, umsetzen usw), und sich erübrigt, da sie Küchenabfälle usw. einfach auf der Mulchschicht verteilt.

sie sagt selber: Nachteil---> sieht oll aus, manche würden den chaotischen Eindruck nicht ertragen

und bisher hatte ich fast nie genug für den Kompost, da ich Rasenschnitt, Heckenschnitt (der weiche, grüne Teil), Staudenstengel usw. nach Handhacken oder Kleinmähen auf den Gemüse-, Staudenflächen und unter den Beeren verbraucht hab.
Thuja meinte aber und hat darin recht, dass "obendrauf Gestreutes" in diesem Jahr noch "kein Futter" ist. In diesem Jahr ist es zunächst nur Schutz vor Bodenaustrocknung. Erst im nächsten Jahr (erst, wenn die Zersetzung begonnen hat und das Substrat in der Wachstumsphase feucht ist), wird das diesjährig flächenkompostierte dann auch Kompost und wirkt als Nährstofflieferant. Ob es für die Kultur reicht, musst du auch bei der Flächenkompostierung bedenken: Insb. bei Starkzehrern kann zusätzliches Futter nötig sein.

Zum Aussehen: Gut, wenn Ihr einen entspannten Vorstand habt. Hier sind noch grundsätzliche Kämpfe auszutragen. Der Vorstand hier meint, dass zur "Anerkennung" die "schwarze Erde" (die es in Brandenburg sowieso kaum gibt) betrachtet wird. Die muss gehackt und geharkt sein. Und jedes Frühjahr wird schubkarrenweise Baumarkterde und Kompost von den Stadtwerken herangekarrt... (mit Auto natürlich, sehr nachhaltig).
Wenn die Beete mit Gemüseabfällen dann nicht gerade an den Sitzplatz grenzen, kann ich damit leben.

Ansonsten: Man hat nie genug Mulchmaterial, das zieht sich wie ein roter Faden durch's Forum... erst recht in trockenen Jahren: Das Wachstum der Mulchmaterialien stagniert, der Bedarf steigt hingegen.

weiteres Gemüse: wollte jetzt noch Buschbohnen ansäen (oder ist das viel zu spät? war eine Empfehlung als Nachkultur ab August in unserem Gartenblättchen)
Hab ich schon gemacht, hat funktioniert. Wenn sie so stehen, dass sie morgens abtrocknen (Ostsonne oder gut durchlüftet), dürfte es klappen. August ist hier schon luftfeuchter. Seit ich aber Stangenbohnen mache und bis Oktober eher zuviel ernte, stecke ich Buschbohnen nur einmal Mitte/Ende Mai.

Tomaten kämpfen hier oft mit Braunfäule im Freiland, aber wachsen tun sie erstmal, teste grad wieder Sorten (ohne Folienhaus): Rote Murmel, Galapagos, no-name Datteltomate veredelt
Ich hab sie im Gewächshaus, Hauptproblem ist hier die Erde. Meine Schwester in Hessen hat sie im Freiland. Natürlich werden sie irgendwann braun, aber der gute Boden und die südlcihe Sonne sorgen vorher für eine Ernte, die doppelt so groß ist wie in unserem Sandboden.

Kohlrabi könnt ich auch wieder probieren, wird vermutlich auch besser bei früherem Start
Die moderneren Sorten (auch die schon nicht mehr ganz neue 'Superschmelz') werden nicht so holzig, auch wenn du nicht sofort erntest. Kann aber keine Sortentipps geben.

Gurken hab ich so eine "Russische Landsorte" die ganz robust sein soll und in 2 Wochen Ferien alle angrenzenden Beete überwuchert hat und die angebotenen Kletterhilfen eher ignoriert hat. Die Nachbarin hatte sogar mit einer hundskommunen, gekauften Gurkensorte Glück, wächst wie verrückt unter ähnlichen Bedingungen.
Guck mal im Fred zu Gurken / Gerüsten. Thuja hat da ein ganz schönes Gerüst ~ 2,50 m hoch gezeigt, ich habe ein ähnliches aus Eisen. Wenn man den Gurken ab und zu hilft, die angebotene Schnur zu erklimmen, trocknen sie schneller ab und tragen ganz ordnetlich. Ich hatte früher auch bodennahe Gerüste. Das taugte nix, erschwert nur die Unkrautbekämpfung darunter.
Hier muss der Nachbar wieder beim Gießen helfen und bekommt dafür ein paar Gurken  ;), in wechselfeuchtem Boden werden sie bitter.
 
Paprika: nimmst du spezielle Sorten fürs Freiland oder hast du Folientunnel / GWH?
Sorten fürs Freiland, frühe sorten wie zB Augsburger Rote. Ich kaufe aber, da ich keine Anzuchtmöglichkeit (mehr) habe.

ja, und Zwiebeln können ja nicht sooo schwierig sein,
Nicht wirklich...  :) bei dir dürften auch die wärmebedürftigen Schalotten oder rote Zwiebeln gut gehen. Die gibt´s doch im Frühjahr sogar in der Migros...

LG
Ayamo
« Letzte Änderung: 06. August 2019, 15:44:37 von Ayamo »
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Re: Detailfrage zu Gemüsebeet-Planung...
« Antwort #5 am: 06. August 2019, 16:23:27 »

Ich hab das wohl falsch eingeschätzt mit der Gartensituation. Viel mulchen usw und wenig Bodenbearbeitung hat meist zur Folge, dass die Bakterien früh im Jahr noch nicht allzuviel Stickstoff liefern. Das was über Winter ausgewaschen wurde hängt erstmal zu tief in 60cm oder so und damit unerreichbar fürs junge Gemüse.

Verschwindet das Mulchmaterial durch die Würmer über Winter komplett von den Beeten oder bleiben noch Reste übrig?

Hier sieht man oft in sehr humosen Gärten dass der einzige Nährstoff der nicht da ist wenn er gebraucht wird, der Stickstoff ist. Düngt man das Bodenleben im Frühjahr mineralisch an, wirkt das oft wie Wunder.
Damit wären wir auch wieder bei der Planung: wann braucht was welches Futter und wann muss man es geben das es auch dort hinkommt, wo es gebraucht wird?

Ansonsten gibts noch sehr viel Spielraum um Fehler zu machen. Zwiebeln werden bei mir zB eher nichts, Kohlrabi auch nicht. manchmal liegts aber auch einfach nur an den Sorten selbst. Nicht jede Sorte taugt was, auch wenn sie schon etwas älter ist. Im Gegenteil, manche neuere Sorte ist an veränderte Umweltbedienungen besser angepasst. Da gibts aber auch viel Schrott, man muss probieren. Wenn mich was interessiert, probiere ich verschiedene Sorten nebeneinander unter halbwegs gleichen Bedienungen.
Sandboden-Austrocknenqual in Brandenburg braucht andere Sorten als Stresswetter-Fettlehmboden im Rheingraben der Nordwestschweiz oder wie bei mir im Raum Mannheim.
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Re: Detailfrage zu Gemüsebeet-Planung...
« Antwort #6 am: 06. August 2019, 17:07:58 »

Hier ist ja schon sehr viel gekommen, auch ganz schön vertieft.

Ich gärtnere auf Sandboden - und habe einige Dinge gelernt, die sicher nicht Gesetz sind, aber eben hilfreich.

1. Zwiebeln auf Sandboden stehen wackelig - die wollen festen Stand - also Lehm, damit hast du gute Bedingungen
2. Kartoffeln brauchen Bewegungsfreiheit und lockeren Boden - die werden hier im Sand gut - solltest du ggf. nicht machen
3. Kopfkohl muss fest stehen - wird hier nichts - und braucht außerdem viel Futter - versuche mal Rosenkohl als späte Frucht
4. Bohnen gehen wohl überall - wenig düngen - vertragen auch bissel Schatten - unbedingt probieren
5. Möhren nicht in zu gut gedüngten Boden - werden madig - bei festem lehmigen Boden auch gern "beinig"
6. Feldsalat breitwürfig und in saubere Beete - der will keine Konkurrenz....

Hier im Sand hilft satt organisch düngen und wässern... und eben auch Kompost, wenn man hat. Mit dem Mulchen habe ich nachgelassen, sollte ich mal wieder machen.

Für den Mulchgärtner ist dieses Buch hier eine schöne Anregung - das motiviert mich immer mal wieder...

Mein Mulchgarten
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thuja thujon

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Re: Detailfrage zu Gemüsebeet-Planung...
« Antwort #7 am: 06. August 2019, 21:18:09 »

`Fest stehen´ könnte man im Sandboden vielleicht mit etwas Kalk besser hinbekommen.
Sowohl Zwiebel als auch Kohl stellen bezüglich Calcium besondere Ansprüche, die Lehmboden von Natur aus eher erfüllt als Sand.
Ich denke zu allgemein gehalten kann man wenig Tips geben, Gemüse hat bestimmte Ansprüche und die müssen auch mal im Detail erfüllt werden.

Aber auch das ist kein Gesetz, die Ansprüche an die Ernte variieren von Gärtner zu Gärtner sehr stark. Vielleicht wäre es besser man macht zu jedem Kraut einen eigenen Strang auf, wer das wie und wo überhaupt probiert. Ich säe zB Feldsalat in Reihen um 2 mal Unkraut zu hacken. Breitwürfig und mit den Fingern Unkraut jäten empfinde ich jedenfalls als Strafarbeit, nicht nur wegem jäten, sondern auch wegen der Ernte weil der Feldsalat breitwürfig gesäht oft sehr unterschiedlich weit entwickelt ist. Das ernten dauert bei mir dann ewig und ich trample dabei sämtliche Beete kaputt.
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