Nach meinen Beobachtungen hängt die Tendenz zum Umfallen nicht allein vom Nährstoffgehalt des Bodens ab, sondern vor allem auch von den Lichtverhältnissen und von der Niederschlagsmenge in der Wachstumszeit. Ich habe hier ja auch recht nährstoffreichen Lehmboden, und trotzdem ist mein Sedum standfest, wenn es in voller Sonne steht. Im Vorgarten werden sie vom ausufernden Kirschlorbeer bedrängt und fallen prompt auseinander, weil dort nur nachmittags die Sonne hinkommt, und der Boden vermutlich auch recht lange die Feuchtigkeit hält.
Bei den Goldruten ist es genauso, diejenigen, die von Bäumen beschattet werden, wachsen zwar erstmal recht gerade in die Höhe, beim ersten starken Gewitterregen sind sie aber garantiert geplättet. Auch Echinacea, in voller Sonne eigentlich immer sehr standfest, wird schon im Halbschatten recht langbeinig und würde vermutlich am Boden liegen, wenn es nicht wenigstens etwas von den umliegenden Stauden gestützt wird. Wenn sonnenhungrige höhere Stauden zum Licht streben, fallen sie vermutlich selbst in sehr magerem Boden um.
Grundsätzlich werden wohl alle niedrig bleibenden Stauden geeignet sein; neben Storchschnabel auf jeden Fall Taglilien, Rudbeckia 'Goldsturm', Kissenastern, Lupinen, die meisten Blattschmuckstauden usw. Vermutlich werden auch Prachtstauden wie Rittersporn gut wachsen, aber da fehlt mir die Erfahrung. Je nach Regenmenge kann die Höhe der Stauden jedenfalls enorm differieren, bei Trockenheit im Frühling und Frühsommer werden viele Stauden hier nur 50 cm hoch, während sie in regenreichen Jahren locker das doppelte bis dreifache schaffen, was sich natürlich auch stark auf die Standfestigkeit auswirkt.