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|22|6|Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen.  (Erich Kästner)

Titel Wilde Wiesen
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Autor Thema: Populärwissenschaftliche Botanikbücher  (Gelesen 9727 mal)

Markus P.

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Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« am: 30. September 2019, 12:21:09 »

Hallo liebes Forum,

Es gibt ja immer wieder mal populärwissenschaftliche Botanikbücher, aber einige sind mit der heißen Nadel gestrickt oder beschreiten unwissenschaftliche Nebenpfade. Mich (als Naturwissenschaftler) nervt das dann immer. Aber gut geschriebene Wissenschaft ist Gold wert. Ich erinnere mich da an „Der Pilz, der John F. Kennedy zum Präsidenten machte“ von Bernard Dixon oder "Die Botanik der Begierde" von Michael Pollan. Die sind beide schon ein paar Jährchen alt. Gerade lese ich "Die Intelligenz der Pflanzen" von Mancuso.
Also, schön raffiniert und locker verpackte fundierte Wissenschaft. Gibt es Vorschläge/Meinungen? Gerne auch Englisch.

Bin gespannt Markus
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Roeschen1

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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #1 am: 30. September 2019, 12:29:06 »

Kennst du die Bücher von Jürgen Feder, ein außergewöhnlicher Botaniker, schon?
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Grün ist die Hoffnung

Markus P.

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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #2 am: 30. September 2019, 13:29:34 »

Die Bücher kenne ich nicht. Ich kenne ihn aus diversen TV Auftritten. Das fand ich mal ganz unterhaltsam, mal nervig. Hängt natürlich sehr vom Format ab.
Lohnen sich die Bücher?
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pearl

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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #4 am: 01. Oktober 2019, 00:11:19 »

das erste Buch von Jürgen Feder habe ich gekauft. Dann ließ meine Begeisterung für den Typ spontan nach.

Die von Markus P. erwähnten Bücher kenne ich alle nicht.

Gerade habe ich angefangen Torben Halbe, Das wahre Leben der Bäume, zu lesen. Sehr empfehlenswert.
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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pearl

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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #5 am: 01. Oktober 2019, 00:22:54 »

Botanik der Begierde ist von Michael Pollan übersetzt. Autoren Übersetzer sind Martina Tichy, Christine Buchner und es geht um vier Pflanzen, die die Welt betrachten.

Erinnerte mich an Fünf Pflanzen verändern die Welt von Henry Hobhouse. Mochte ich, wahrscheinlich steht es immer noch im Bücherregal.

Torben Halbe und Henry Hobhouse kommen beim Schreiben über Pflanzen ohne "Begierde" und "Intelligenz" aus. Das schätze ich, bekanntermaßen.

edit: Markus P verlinkt am 9. Oktober 2019 das englische Original.

Hier das Original: https://www.amazon.com/gp/product/0375760393/ref=dbs_a_def_rwt_bibl_vppi_i4
« Letzte Änderung: 09. Oktober 2019, 11:58:06 von pearl »
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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #6 am: 01. Oktober 2019, 08:18:31 »

Das schätze ich, bekanntermaßen.
Ich bin da auch sehr empfindlich und habe mich deshalb noch an keines dieser Bücher herangetraut. Sind die wirklich ohne Schreikrampf zu lesen?
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gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

pearl

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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #7 am: 01. Oktober 2019, 11:08:07 »

Torben Halbe und Henry Hobhouse? Ja, sicher, ohne Schreikrampf und mit Gewinn! Ich mag diese Kategorie books that don't suck;D
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Kasbek

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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #8 am: 01. Oktober 2019, 13:05:30 »

Weil gerade Humboldtjahr ist: „Pflanzenjäger“ von Kej Hielscher und Renate Hücking. Acht biographische Porträts von Botanikern bzw. sonstigen Forschern, die Markantes für die Einführung von Pflanzen in europäische Kultivierung getan haben (Siebold, Dietrich, Micholitz …). Curt Backeberg ist da auch dabei, und mit dessen eigenen Büchern über seine Kakteen-Sammelreisen kannst Du dann gleich weitermachen (mit der gebotenen Vorsicht, was seine Nomenklatur betrifft).

Und überhaupt: Historische Reiseberichte sind oft Fundgruben in dieser Richtung. Ich hab' als Student vor Jahrzehnten in der Deutschen Bücherei Leipzig den dreibändigen Bericht von Martius und Spix über ihre Brasilien-Expedition 1817–1820 gelesen, wenn ich grade nix anderes zu tun hatte – hochinteressant!  :D Da tun sich dann unendliche Felder auf. Wenn Du explizit populärwissenschaftliche Editionen suchst, schau mal, ob Du antiquarisch an die von Herbert Scurla herausgegebene „Reisen deutscher Forscher“-Buchserie aus dem Verlag der Nation herankommst (die meisten Bände sind für relativ kleines Geld beschaffbar). Den Band „Im Lande der Kariben“ (Humboldt, die Schomburgk-Brüder, Appun) habe ich noch als Kind förmlich verschlungen und etliche Male gelesen, auch wenn ich damals logischerweise noch nicht alles in seiner kompletten Tragweite verstanden habe, was da stand. Die Bände enthalten jeweils eine grundlegende Einführung ins behandelte Gebiet (von Scurla selbst – bestimmte Aspekte muß man vor dem politischen Hintergrund der Erscheinungszeit, die letzten drei Jahrzehnte der DDR, einordnen können) und dann Auszüge aus den Reisetagebüchern oder anderen Veröffentlichungen der Reisenden, gekürzt und sprachlich behutsam geglättet, aber generell sehr stark orientiert, einen authentischen Eindruck zu hinterlassen. Eine Liste der von Scurla herausgegebenen Bände, kopiert aus seinem Wikipedia-Artikel:
*****
Entdeckungen auf vier Kontinenten (anlässlich des 100. Todestags von Alexander von Humboldt), Berlin 1959; Reisen im Orient, Berlin 1961; Jenseits des Steinernen Tores, Berlin 1963; Im Lande der Kariben, Berlin 1964; Reisen in Nippon, Berlin 1968 (neu zuletzt 1990); Im Banne der Anden, Berlin 1971; Zwischen Kap und Kilimandscharo, Berlin 1973; Im Reich des Königs der Könige, Berlin 1976; Auf Kreuzfahrt durch die Südsee, Berlin 1977; Durch das Land der Azteken, Berlin 1978 (neu zuletzt 1987)
*****
Es sind in der Reihe auch noch nach Scurlas Tod einzelne Bände erschienen (u.a. „Zwischen Hudson und Mississippi“ über das östliche Nordamerika und einer namens „Nördlich von Europa“ über Grönland).

Wenn wir einmal bei der DDR-Literatur sind, die antiquarisch zumeist noch auftreibbar ist (und oft für kleines Geld), machen wir doch gleich dort weiter: „Pflanzenwelt – von uns erlebt“ von Roland Naumann ist eher für Kinder und Jugendliche geschrieben, kann man aber auch als Erwachsener noch mit Genuß lesen. (Es gibt von Manfred Bürger auch das – zuerst dagewesene – Pendant „Tierwelt – von uns erlebt“.) Als Klassiker gilt „Thüringen – Kreuzweg der Blumen“ von Otto Schwarz, das auch in meinem Regal steht, aber noch ungelesen ist  :-[ „Blühende Bergheimat“ von Horst Heynert lohnt sich auch, und er hat auch noch weitere Bücher verfaßt, die ich aber noch nicht gelesen habe.

Und noch was in eine ganz andere Richtung: „What If – Was wäre wenn? Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen“ von Randall Munroe ist das beste populärwissenschaftliche Buch der letzten Jahre – der Fokus liegt hier auf Physik, Chemie, Astronomie, aber Botanik wird zumindest mal randständig gestreift (Kastaniensterben in Nordamerika, phototoxische Reaktion der Pastinake …). Hab' ich zwischenzeitlich sicher bald zehnmal gelesen (obwohl ich eigentlich keine Zeit dafür habe  :-[) und lache immer noch Tränen  :D
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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #9 am: 01. Oktober 2019, 13:49:35 »


Gerade habe ich angefangen Torben Halbe, Das wahre Leben der Bäume, zu lesen. Sehr empfehlenswert.

Wie liest sich das im Vergleich zum fast gleichnamigen von P. Wohlleben?
Ist das eine Art wissenschaftlicher Korrektur, wie der Name nahelegt?
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pearl

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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #10 am: 01. Oktober 2019, 18:32:31 »

exakt! Es ist ein überaus vernünftiges Buch und im Vorwort geben forstwissenschaftliche Professoren ihrem Frust Ausdruck über diese unsäglichen Bücher von du weißt schon wem.  ;) ;D Man sei einfach sprachlos gewesen, bis dieser junge Biologe, der sich in populärwissenschaftlichem Journalismus ausbilden lassen wird, diesen Text verfasst hatte.
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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #11 am: 01. Oktober 2019, 18:44:01 »

gerade in meinen Bücherstapeln gekrost, es ist Nikolaus Amrhein, - ein Name, der mir als Rheinländerin super sympathisch ist - der geschrieben hat: "Die meisten meiner Kollegen, wenn sie das Buch überhaupt gelesen haben sollten, halten Wohllebens Thesen für so offenkundig unwissenschaftlich und unhaltbar, dass sie es gar nicht für nötig befinden, sich öffentlich kritisch dazu zu äußern. "Ich habe das Buch nie in der Hand gehabt und nur schreckliche Dinge darüber gehört", schrieb mir ein namhafter Kollege. Angesichts der Popularität des Buches muss auch ich mir den Vorwurf machen, es erst dann gelesen und seine gefährliche Tragweite erkannt zu haben, als mir Torben Halbe das Manuskript seines Buches "Das wahre Leben der Bäume geschickt hatte. ... "

Forstwirtschaftler mögen ja auch forstwirtschaftliche Interessen vertreten, aber auch für Biologen ist das, was du weißt schon wer, schreibt völlig durchgeknallt. Biologen wie Torben Halbe und ich gruselts einfach nur und Torben Halbe kann das sehr sachlich und sehr lesenswert und ohne zu verletzen oder einem auf den Nerv zu gehen, rüber bringen.
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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #12 am: 01. Oktober 2019, 18:56:41 »

"Was Pflanzen wissen: Wie sie hören, schmecken und sich erinnern" von Daniel Chamovitz, die völlig überarbeitete Ausgabe von 2019.
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Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!

Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela

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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #13 am: 01. Oktober 2019, 20:18:58 »

exakt! Es ist ein überaus vernünftiges Buch und im Vorwort geben forstwissenschaftliche Professoren ihrem Frust Ausdruck über diese unsäglichen Bücher von du weißt schon wem.  ;) ;D Man sei einfach sprachlos gewesen, bis dieser junge Biologe, der sich in populärwissenschaftlichem Journalismus ausbilden lassen wird, diesen Text verfasst hatte.

Sehr gut, das besorge ich mir direkt!
Hoffentlich spricht sich das rum und Peter wird nicht mehr in jede Sendung mit entfernt forstwissenschaftlichem Bezug gezerrt!
Beim anderen Buch hatte ich schon nach wenigen Seiten Nackenschmerzen vom vielen Kopfschütteln und Sorge, dass die Augen stehenbleiben vom permanenten Rollen...
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Re: Populärwissenschaftliche Botanikbücher
« Antwort #14 am: 01. Oktober 2019, 20:31:06 »

Ich las eben "Ein Stück Land" von John Lewis-Stempel.

Betrachtungen durch das Jahr eines Engländers, der ländlich lebt mit kleiner Landwirtschaft.
In zwölf Kapiteln nach den Monaten aufgeteilt.
Alltägliche Beobachtungen, die vielen geläufig sein dürften, angereichert mit sachlichen Details (wie berechnet man das Alter eines Wiesenameisennestes?) philosophischen Betrachtungen und Fundstücken aus der englischen Literatur.

Ein sehr angenehmes Buch
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