Gute Fragen, die zunehmenden wichtiger werden. Und genau auch meine Probleme, Hitze, Trockenheit, ehemaliger Weinberg, die meist nicht die besten Böden haben, sondern schon ziemlich erosionsabgetragen sind.
Aus meinen Erfahrungen kenne ich mittlerweile zehnmal mehr Apfelsorten, bei denen ich lernen musste, dass sie nicht mehr gelingen wie Äpfel, deren Gelingen besser aussieht. Und es sind bittere Erkenntnisse, Sorten aus England und Nordfrankreich kann man sich zu höheren Prozentsatz abschminken. Seit ein paar Jahren orientiere ich mich mehr in die andere Richtung, das kontinentalere Europa Richtung Ost und Südost, das immer schon längere Hitze- und Trockenperiode kannte.
Gerade bei den berosteten Äpfeln sieht es etwas mau aus. Die alten Renetten benötigen meist gute Wasserführung im Boden. Die Zabergäu Renette gehört zu den diesbezüglich anspuchsloseren Sorten, das war der Hauptgrund wieso sie sich an den trockenheissen Rändern unterhalb des Keupers durchsetzen konnte.
Mal ein paar Sortennamen ohne weitere Beurteilung, die bislang ganz vielversprechend sind:
Brettacher, Roter Bellefleur, Roter von Simonffi, der Rote böhmische Jungfernapfel, Jonagold (wird hier sogar als Strassenrand-Hochstamm gut), Idared, Orleans-Renette, Kasseler Renette (ist aber noch zu jung um fundierte Aussagen zu machen), Siebenkant, Gravensteiner, Champagner-Renette, Gewürzluiken, Szekely alma (Secklerapfel) aus Ungarn...
Pflaume auf Wavit: Zumindest besser wie St. Julien A... versuch aber besser Myrobalane oder Bromptonpflaume. Wangenheimer ist auch noch besser. Wavit ist eine Wangenheimer-Auslese, die den Wuchs noch stärker bremst.
Und vergiss die Birnen nicht. Sind unter den jetzigen Bedingungen ertragsstabiler wie Äpfel. Aber nicht auf Pyrus-Unterlagen pflanzen, wenn der Boden flach ist!